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1389-
1390.
Reiterbild des Prinzen Heinrich von Nassau in Begleitung von sechs
anderen Fürsten des Hauses, gr.fol. Den Prinzen Heinrich von Nassau
malte der Künstler in Kniestück mit dem Degen in der Rechten und
dem Schilde in der anderen Hand, gest. von C. van Queeborn. Diese
Gemälde sind wahrscheinlich mit dem Monogramme versehen, da die
beiden ersten Zeichen auch auf den Stichen vorkommen. Ueberdiess
sind auch allegorischc Darstellungen und Genrebilder nach ihm ge-
stochen, deren einige das dritte Zeichen tragen, wie das Blatt von
C. Isaak, welches Weiber vorstellt, welche um die Hosen raufen, gr. qu. fol.
Das kleine Monogramm findet man auf mehreren Blättern einer Folge
von emblematischen Darstellungen, welche von Th. Matham, H. Hon-
dius, C. van Queeborn, W. Hondius, A. Stock, D. van Breemden äc.
zur Illustration der Gedichte von Jakob Cats gestochen wurden. Dann
schmückte er auch seine eigenen poetischen Werke mit Bildern aus,
und einige derselben dürften von ihm selbst radirt seyn. Da diese
Dichterproben im Künstler-Lexicon nicht genannt sind, so fügen wir
die Titel bei: Tafereel van Sirmemal. Amsterdam 1633; Sinnevonck of
den Hollandsehen turf. fHage 16314; Tafereel van de belachende werelt
1635. 4. Die Zeichnungen des Meisters sind gewöhnlich getuscht,
aber etwas steif behandelt. Die meisten sind mit Monogrammen versehen.
1389. Wilhelm Ackersloot soll der Träger dieses Zeichens seyn,
es gehört abersicher dem Adrian van der Vcnne
an, und ist nur eine Variation von dessen gewöhnlichen
Monogrammen. W. Ackersloot hat nach van der Venne
etliche Blätter gestochen, wie das seltene Brustbild des
Königs Philipp IV. von Spanien 1633, und die Portraite
des Prinzen und der Prinzessin von Oranien, kl. fol.
139i). Franoesco Villamena, Maler und Kupferstecher, wurde um
1556 zu Assisi geboren, nicht 1566, wie man gewöhn-
(MD lich angibt. Als Maler ist dieser Künstler wenig be-
' kannt, da die Knpferstecherkunst seine Zeit in Anspruch
RWE nahm. Cornel Cort lehrte ihn die Führung des Stichels,
aber ohne ausserdem Einfluss auf seinen Zögling zu üben. Villamena
arbeitete fast immer nach einer einfachen Zeichnung, da er weniger
auf die malerische Wirkung, a.ls auf die Form sah. Dennoch ist er
nicht durchhin correkt in der Zeichnung, obgleich es sich zeigt, dass
er Studien nach der Antike und nach den grossen Meistern der römi-
schen Schule gemacht hat. Nach eigener Composition stach er nur
wenige Blätter, und darunter ist jenes das beträchtlichste, welches einen
Bauer vorstellt, welcher sich mit der Faust gegen eine Menge anderer
Figuren seines Standes vertheidiget. Das Gemälde Villamena's befindet
sich in der Gallerie des Fürsten Lucian Bonaparte in Rom, und man
erkennt darin eine Satyre auf Heinrich IV. von Frankreich, welcher
es hier als Faustkämpfer mit der Liga aufnimmt. Der Stich ist von
1601, gr. qu. fol. Im Künstler-Lexicon XX. S. 260 haben wir in
80 Nummern Blätter dieses Künstlers verzeichnet, und darunter werden
der Vorbilder wegen noch immer mehrere sehr geschätzt. Viele können
als Muster eines sauberen und überdachten Stiches gelten, worin sich
aber Villamena fast immer gleich bleibt, so dass seine Werke auch
ohne Namen und Zeichen leicht zu kennen sind. Das Monogramm be-
steht aus den Buchstaben AV., d. h. Villamena Assisis. Wenn Christ
S. 353, und andere ein aus AR bestehendes Zeichen geben, so ist dieses
wahrscheinlich nur durch eine fehlerhafte Nachbildung desselben ent-
standen. Die obigen Monogrammen sind nach den Originalen gezeich-
net, und enthalten deutlich AV, nicht AR.