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ATS AUG.
1376
1379.
Linien sind höchst unsicher geführt, und zeugen von geringer Uebung
in Handhabung des Stichels. Eine unten den Boden begrenzende Linie
hat das Ansehen, als wäre sie mit der Roulette gezogen; allein das
Blatt rührt allem Anscheine nach aus einer Zeit her, in welcher jenes
Instrument noch nicht erfunden war. Aehnliche gewundene Linien finden
sich auch hier und da in den Gebäuden. Auf dem Exemplare, welches
Hr. Börner vor sich hatte, ist unten mit theilweise verblichener Tinte
das Wort "Stroahmberg" beigeschrieben. Diess ist wahrscheinlich der
Name des Schlosses. Man könnte indessen auch Stroehmberg lesen.
1375- Antonio Salamanca, der bekannte römische Knpferstecher-
und Kunsthändler des 16. Jahrhunderts, bezeichnete
M T auf solche Weise einige Verlagswerke. Es sind dies
S Blätter alter Meister, aber in späterem retouchirten
Drucke. Was davon zu halten ist, haben wir unter ANTS, A. S. und
ASX gesagt.
1377. Augustin Brun oder Braun, der von Sandrart als Portrait-
Au I". in und Historienmaler gcrühmte Künstler, welcher um 1590
' f 1620 in Cöln thätig war, fand unter dem Monogramm
AB. N0. 132 eine Stelle. Hier haben wir es nur mit einem einzigen
Knpferstiche zu thun, welcher den 'I'obias im Hause von Raguel und
Anna empfangen vorstellt. Im Rande links ist eine lateinische Inschrift:
Excipic hospitio Raguel 010., rechts eine deutsche. Rechts unten im
Rande steht: Au. br. in. l pel. ou. ex. H. 7 Z. 1 L. Br. 9 Z. 5 L.
A. Brun componirte sechs Darstellungen aus dem Leben des jün-
geren Tobias, welche von einem Ungenannten für den Verlag des Peter
Ouerat gestochen wurden. Auf den übrigen Blättern dieser Folge nennt
sich der Künstler Aug. Broeun und Brun. Auf anderen Stichen heisst
er Braun.
1378. Agostino Garracci, Maler und Kupferstecher, über welchen
wir unter AC. N0. 296 ausführlich ge-
ßu; Q1164; 1582, handelt haben. Die Ahbreviatur des
Namens trägt ein von Bartsch nicht
erwähntes Blatt, welches die hl. Familie mit St. Michael vorstellt. Die
hl. Jungfrau mit dem Kinde, dem kleinen Johannes und Joseph sieht
man rechts auf einem Throne, und links steht der Erzengel mit zwei
Seelen auf der Wage, wovon das Jesuskind eine nimmt. Zu den Füssen
St. Michael's ist der Teufel mit einer grossen Gabel. Rechts unten:
laurentiu: Sabud. Bononien imm. Au: Cara: fe: 1582. H. 16 Z. 2 L.
Br. 10 Z. 10 L.
11379. Agostino Garraooi, der im vorhergehenden Artikel erwähnte
Ä" Künstler, zeichnete auch einige Blätter mit der
iy- Cäf? 3071,. gegebenen Ahbreviatur des Namens.
1) [B. No.20.] Jesus Christus durch-Pilatus
UrLBMlOTL. dem Volke vorgestellt, vor dessen Anblick Maria
in Ohnmacht sinkt. et 81"" D. D. 110. Henrico Caetano S. E. R.
Card. amplissimo Bon. leg. dicamm Ant. Correg. Parmae in Aedibm
Pratomm- 1587. Aug: Car: Bonrinc: ewcu: H. 13 Z. mit SL. Rand,
Br. 9 Z". 9 L. Diess ist eines der schönsten Blätter des Meisters.
2) [B. N0. 95.] Der hl. Hieronymus, nach dem berühmten Gemälde
des A. Correggio in Dresden. Maria sitzt mit dem Kinde auf dem
Schoosse in einer Landschaft, St. Hieronymus steht links mit dem Buche,
und rechts küsst Magdalena dem Kinde den Fuss. Rechts unten: Aug.
Car. Bonon. incidit et impressit 1586. Im Rande ist die Dedication des
Augustin Carracci an Tiberio Delphine. H. 17 Z. und 9 L. Rand,