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1268.
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liest. Man hatte wohl immer das Fresco der Sixtinischen Capelle im
Sinne, nicht das Gemälde auf Steinschiefer. Selbst dem grossen Stiche
des N. de la Casa könnte dasselbe zu Grunde liegen, da die Aufschrift
besagt: Michael Angelus Bonarotus Florentinus pinxit in Vatieano. Im
Vatican befand sich damals das Gemälde auf Stein, und wenn nicht
der Satz: Pinxit in Vaticano, die Sixtinische Capelle als Hofkirche des
Vatican bedeutet, so ist sicher das Bild auf Stein zu verstehen. A. Za-
netti (Cabinet Cicognara p. 416) halt den N. de la Casa für eine Person
mit Nicole Beatrizet, worüber wir unter N. B. F. handeln.
Die Adresse A. S. EXC. trügt ein grosses, dem Salamanca selbst
zngeschriebenes Blatt, wvelches eine architektonische Decoration mit Bas-
reliefs vorstellt, einen Triumphbogen mit Aufschrift: Senatus Populus-
que Romanus Divo Tito, Divi Vespasiani F. Vespasiano Augusto, gr. fol.
A. S. Excudebat liest man ferner auf einem Kupferstiche von 1549,
welcher die Grabpyramide des C. Cestius vorstellt, fol. Der Stich ist
wahrscheinlich von Antonio Labacco, wenn nicht eher von Jeronynius
Fagiuoli, Ciseleur und Stecher aus Bologna, welcher nach Vasaii für
A. Salamanca gearbeitet hat.
Die Adresse A. S. SCQDEBAT steht auf einem Blatte von J. Bona-
sone nach F. Patrmigianino (B. N0. 62). Es stellt die Madonna mit
dem Kinde auf Wolken (lar. Unten links kniet Johannes nach ihr
deutend, und rechts schläft St. Hieronymus. Unten steht: F. P. I. V.I
I. BONASONIS l IIWIITFANDO PINSlT ET CELAVIT., fol. Die Ab-
drücke mit Salamancws Adresse sind hier nicht zweiter Art, da sie
von besonderer Schärfe und Kraft der Farbe sind. Die etwas manie-
rirte Zeichnung beweiset aber, dass Bonasone mit seinen Gemälden
etwas willkürlich verfahren ist. Ohne die erwähnte Inschrift würde
man auf Parmiggiano nicht wohl rathen.
A. S. EXC VI). 1541 steht auf einem wenig bekannten Blatte mit
der Ansicht der Stadt Algier zur Zeit der Belagerung. Oben steht auf
einer Bandrolle: ALGERL, qu. fol.
1267. Anton Sallaert, Zeichner, Maler und Formschneider, fand
A S oben unter dem Monogramme AS. N0. 1239 eine
ausführliche Stelle, und daher bemerken wir hier
nur, dass die Namensinitialen nur auf wenigen Holzschnitten des Künst-
lers vorkommen. Die grösseren Buchstaben findet man auf zwei Blat-
tern, welche die Büsten der Evangelisten St. Johannes und St. Matthäus
vorstellen. Sie gehören zu einer Folge von vier Blättern, wovon jene
mit St. Lucas und St. Marcus das Monogramm tragen, 4. Die zweiten
Initialen stehen auf einem kleinen Holzschnitte mit dem Abendmale des
Herrn. Dieses Blatt gehört in das Gebetbnch des Pater J. Andries,
über welches wir unter dem Monogramme gehandelt haben; Die Buch-
staben ICI, welche auf Holzschnitten vorkommen, beziehen sich auf
J. Ch. Jegher, den Formschneider.
Unbekannter Emaillenr aus der Schule von Limoges, welcher
A S hinsichtlich der Technik an Pierre Raymond erinnert, aber
' ' geringeres Talent besass. Man kann annehmen, dass er in
Raymond's Atelier arbeitete; denn die Initialen A. S. findet man auf
einer Copie nach Raymond, welche einen Hirten vorstellt, der seine
Schaafe vor fleischfressenden Thieren bewahret. Oben steht folgende
Inschrift: „Fuyez saulces boistes dm." Das Gegenstück hat die Schrift:
„A Payde pasteurs acourez. A. S."
Diese Emaillen sind in der Sammlung des Louvre, und werden
von Mr. L. de Laborde, Notice des ämauw etc. Paris 1853 p. 237
beschrieben.