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1247-
1249.
schnitte eines von ihm nicht näher bezeichneten Catechismns beilegt.
Es ist diess der Catechismus des Pater Jodocus Andries: Necessaria ad
Salutem scientia partim neeessitate medii parlim neeessitate praecepti, per
ieones quinquaginta duas repraesentata Antverpiae, Cornelius Woons
1644, 12. Auf den schönen Holzschnitten dieses sehr seltenen Werkes
steht das Monogramm des Anton Sallaert N0. 2039, welches Malvasia
für jenes des A. Salmincio genommen hat. Dann schreibt ihm Mal-
vasia auch Holzschnitte zu, welche die sieben Bitten des Vater Unsers
vorstellen. Im Kunstkabinet des Cav. J. Imperialis sah er Gemälde mit
einem Zeichen, welches er dem Salmincio beilegt. Sie sollen sehr ma-
lerisch mit Kreuzschraffirungen behandelt seyn, doch dürfte keines von
Sahnineio herrühren. Obige Zeichen findet man nach Heller und Brul-
liot nur auf den mittelmässigen Titelblättern des Buchdruckers Sal-
mincio, welcher mit A. Sallaert nichts gemein hat. Selbst die Mono-
grammen scheinen nur jenen des Sallaert nachgebildet-zu seyn. Das
letzte Zeichen schreibt Strutt I. pl. IX N0. 135 irrig dem Anton Sala-
manca zu. Salmincio war um 1600-1650 thatig. Vgl. No. 1288.
1247. Andrea Sacchi, Historienmaler von Rom, genoss den Ruf
Ä eines vorzüglichen Künstlers, obgleich er in. seiner pedan-
,Ä tischen Weise weder dem F. Albani, noch dem G. Reni
gleichkornmt. Doch haben seine Werke immerhin etwas Bestechendes,
da er bei schöner Auswahl der Formen einen feinen Sinn für Farbe
beurkundet. Als Zeichner und Techniker steht er jedem seiner Zeit-
genossen zur Seite, an innerem Gehalte übertreffen ihn aber viele an-
dere. In Götl1e's Winckelmann beginnt er den Reigen der neueren
Meister, und wie schon bei Mengs, so findet er auch hier strengere
Richter, als die lobspendenden Vorgänger es waren. Im Künstler-
Lexicon XIV. S. 131 haben wir ihm einen ausführlichen Artikel ge-
widmet. Sein Todesjahr erfolgte 1665, nicht 1661, wie Passeri angibt.
Nach seiner Grabschriit erreichte er ein Alter von 63 Jahren und 4 Monaten.
Obiges Zeichen findet man auf kleinen Bildern in der Weise Al-
bani's. Auch auf Zeichnungen bediente er sich eines Monogramms.
Mit dem Worte "Inventor" verbunden steht es auf radirten Blättern
von F. Colignon in folgendem Werke: Festa faua in Roma da Vi-
tale Mascardi. Roma 1648, gr. fol. Damals regierte Sixtus V., und
die Festlichkeiten, welche Sacchi gezeichnet hatte, gehören zu den
glänzendsteil, welche in Rom veranstaltet wurden. Die Blätter in
Mascardüs Beschreibung stellen öffentliche Aufzüge, Quadrillen, Tur-
niere, Triumphbögen und Feuerwerke dar, alle in der Weise des
J. Callot radirt. Sie kommen selten vor.
1248- Anton Schäfer, der churpfitlzische Hofmedailleur, welcher
Ä unter der Regierung des Churfiirsten Carl Theodor eine Reihe
[ß von Jahren thtttig war, und den Ruf eines vorzüglichen Künst-
lers genoss, bezeichnete einige seiner Werke mit dem gegebenen Mono-
gramme, bediente sich aber noch öfter der Initialen A. S., so dass wir
No.1282 auf ihn ausführlicher zurückkommen. Das Monogramm findet
man auf einem Wildbergischen Silberausbeute-Thaler von 1751 mit
dem Bildnisse des Carl Theodor, so wie auf anderen lliünzgepragen.
1249. Unbekannter Maler, wenn nicht A. Strickel. Dieses Zeichen
fanden wir auf einem geützten Blatte, welches die sitzende Ma-
ß donna mit dem Kinde, und Johannes zur Seite, vorstellt. Es ist
in der Weise des A. Garnier behandelt, und verräth einen Meister,
welcher in der französischen Schule seine Ausbildung erlangt hat. Er
war nicht Kupferstecher von Profession, sondern Maler, und lebte in