Volltext: A - CF (Bd. 1)

Initialen. 
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Dieses Blatt hat das Ansehen einer mit dem Stichel überarbeiteten 
Badirung, ist aber ziemlich steif behandelt. Der Stecher gehört zu den 
Nachahmern des Meisters E. S. (gothiseh) von 1466. Das Blatt erinnert 
an die harter gearbeiteten Blätter des bekannten Figuren-Alphabets, 
welches im k. Kupferstich-Cabinet zu München vorliegt. Die Darstellung 
stimmt mit der Beschreibung des St. Georgenbildes in der Capelle des 
Heiligen, welche in der alten Veste zu München war, und beim Baue 
der Residenz unter Maximilian I. weichen musste. Dieselbe Darstellung 
ist auch in kleinem Formate gestochen, und wahrscheinlich nicht viel 
später. 
46- Unbekannt. Diese Zeichen legen Bartsch und Brulliot dem 
 Albert Altdorfer" bei, sie weichen aber so sehr von 
"zlg" K der gewöhnlichen Form seiner Monogrammen (Nr. 65) 
l ab. dass man die Richtigkeit der Angabe bezweifeln 
möchte. Das erste Zeichen iindet sich auf einer Landschaft, welche 
Bartsch VIII. p. 67, Nr. 71 unter den Blättern Altdorferis beschreibt. 
Sie ist radirt, aber in der Art, dass die Nadel zum Schneiden gebraucht 
zu seyn scheint, und die Dienste des Stichels versehen musste. Im 
Style aber erinnert diese Landschaft an Altdorfer, und hat ein etwas 
grösseres Gegenstück, welches wieder ein abweichendes Monogramm hat, 
nämlich das fünfte unserer Monogrammen in Altdorfeids Artikel. Das 
fragliche Blatt zeigt in der Mitte unten ein Herrenhaus und eine Mühle 
am Fusse des Berges, welcher sich über die ganze rechte Seite hinauf- 
zieht. In halber Höhe bemerkt man einige Gebäude und Festungs- 
mauern. Links erhebt sich ein Baum, welcher oben durch den Platten- 
rand abgeschnitten ist. Das Zeichen steht oben rechts. H. 4 Z. 4 L. 
Br. 5 Z. 11 L. 
Das zweite Zeichen gibt Brulliot, es scheint aber nur eine unrich- 
tige Nachbildung des ersten zu seyn. Dieses ist auf dem Originale 
durchgezeichnet. 
47. Unbekannt? Das zweite Zeichen fand Dr. Waagen (Kunstwerke 
und Künstler in Deutschland II. S. 76) in einer in Fresco 
H 52A?! verzierten Lege eines der Fuggefschen Hauser zu Augsburg, 
' welches jetzt einem Galanteriehitndler gehört. -Diesc zier- 
liche Loggia ist im Hofe, zeigt aber nur noch Ueberreste der ehemaligen 
Pracht, besonders Arabesken im Reuaissancestyrl. Hinter einem Fenster- 
laden ist das Zeichen mit der Jahrzahl MDXVI. 
Man will das bIonogramm auf Altdorfer oder Amberger deuten, 
wir wissen aber, dass die Malerfamilie Abt von den Fuggeru beschäftiget 
wurde. Jakob Abt starb 1518, Michael 1527, und Ulrich 1532 als Senior 
der Malerzunft. 
Das erste Monograxnm findet man auf einem Holzschnitte mit der 
Bekehrung des Saulus, welcher in der Darstellungsweise die Richtung 
der Augsburger Schule in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ver- 
räth. Das Zeichen ist links unten in einem Tafelchen. Bartsch P. gr. 
VII. p. 473 beschreibt dieses Blatt, welches vielleicht nach der Zeich- 
nung eines der oben genannten Meister gefertiget ist. H. 4 Z. 8 L. 
Br. 3 Z. 6 L. 
48- Anton Schilcher, Kunstliebhaber und k. bayerischer Offizier, 
begleitete als solcher den damaligen Obersten von Heydegger 
K als Philhellene nach Griechenland, und starb 1828 auf Parog. 
Das Monogramm findet man auf Zeichnungen und Gemälden, 
welche ländliche und militärische Scenen vorstellen. Weitere Notizen 
gaben wir im Künstler-Lexicon. 
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