Volltext: A - CF (Bd. 1)

534 
1243. 
erste Platte zu Thorwaldsems Alexanderzug beendigte. In diese Zeit 
fallt auch das vortreffliche und Seltene Bildniss des Papstes Pius VII., 
nach der Zeichnung von Carl Herrmann, Brustbild in fol. Nach Jahres- 
frist, mit Ende 1821, begab sich Amsler wieder nach Rom, wo er zu- 
erst das Bildniss des französischen General-Consuls Drovetti nach der 
Zeichnung von Gau, und dann drei Blätter vom Alexanderzuge voll- 
endete. Hierauf stach er das Bildniss 0verbeck's, hatte es aber kaum 
fertig, als ihn Remis Fieberluft zwang, den Sommer 1822 in Perugia 
zuzubringen. Dort stach er Christus mit dem Zinsgroschen nach H. 
NäckesZeichnung. In demselben Jahre zeichnete Amsler selbst die 
Grablegung Christi nach RafaePs Bild in der Gallerie Borghese zu Rom, 
der Stich erschien aber erst 1832, fol. Die gewöhnlichen Abdrücke 
haben die Adresse des bibliographischen Instituts in Hildburghausen. 
Frühere Abdrücke sind theils ohne Adresse, theils mit jener Amslefs 
versehen. Ein besonderes Kennzeichen der Probedrücke bietet die 
kleine Altarstaffel mit den drei theologischen Tugenden in der Figur mit 
der Hostie auf dem Kelche. In dieser Hostie ist anfänglich das Kreuz 
nicht sichtbar. Im Jahre 1822 zeichnete Amsler auch RafaePs Sibyllen 
inSt. Maria della Pace, und zwei Bilder von Angelico da Fiesole. 
Thorwaldsems Bildniss stach er 1823 nach dem Gemälde von Begas in 
Kupfer, fol. Im Jahre 1825 verliess der Künstler Rom, und arbeitete 
lfortan zu Wildegg in der Schweiz. Da vollendete er den Stich der 
Grablegung, und einen Theil der Platten zum Alexanderzuge von Thor- 
waldsen. Dieses Werk erschien aber erst 1835, unter dem Titel: 
Entree düilexandre le Grund c't Bubylone. Frise an marbrc dans le Palais 
de Sa Majesuä le roi de Danemare d Christiansbourg. Par Harthälemi Thor- 
waldsen. D'aprc's les dessins de Frädcr-ic Overbecle et autres. Avec lcs expli- 
cations de Mr. Louis Schom. Mit 22 Kupfertafeln. Munic, Cotta 1835. 
gr. qu. fol. 
Im Mai 1829 folgte Amsler einem Rufe nach München als Pro- 
fessor an der k. Akademie der Künste, wo er bei gewissenhafter Er- 
füllung seiner Berufsgeschäfte mit eisernem Fleisse der Kunst oblag. 
In München vollendete er den Alexanderzug, stach die schöne Christus- 
statue nach Dannecker, die hl. Familie von Rafael in der k. bayerischen 
Pinakothek (1835), die Statuen der Maler auf der genannten Pinakothek 
nach Schwanthalens Modellen, Josephs Traumdeutung vor Pharao nach 
dem Carton von P. Cornelius zum Gemälde der Villa Bartholdi in Rom 
als hannover'sches Kunstvereinsblatt 183735, die Statue Mozarlfs von 
Schwanthaler 1842 in Salzburg errichtet, das Monument Götheis von 
demselben 1844 in Frankfurt am Main enthüllt, den Triumph der Re- 
ligion in den Künsten nach Overbeck's erstem Entwurfe zum Gemälde 
im Institute zu Frankfurt, lauter grosse Blätter. Die Werke des L. 
Schwanthaler im Künigsbau zu München sind nur unter seiner Leitung 
gestochen. Die erste Abtheilung enthält den Mythus der Aphrodite, 
von Stühle und Schütz. Düsseldorf 1839, gr. qu. fol. Die zweite Ab- 
theilung in 18 Tafeln gibt den Kreuzzug Barbarossws. Düsseldorf 1840, 
gr. roy. fol. Ein vollständiges Verzeichniss der Blätter Amslefs gibt 
das Neujahrsblatt der Zürichcr Künstlergesellschaft von 1850. Die 
Zahl derselben beläuft sich auf 140. Der Künstler starb zu München 
den 10. Mai 1849. Diess zur Ergänzung des Artikels im Künstler- 
Lexicon I. S. 107. 
Die gegebenen Monogrammen, auch kleiner gezeichnet, findet man 
auf verschiedenen Blättern dieses Meisters, aber auf einigen nur im 
ersten Drucke vor der Schrift. Ein ähnliches Monogramm bediente 
sich auch der Graf August von Seinsheim, welches in FrenzePs Ca- 
talog der Sammlung des Baron von Rumohr, Lübeck 1846 N0. 3727-29,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.