1242
1243.
533
1242- August Schott, Maler und Lithograph, geb. zu Giessen 1811,
A war anfangs Schüler des Universitäts-Zeichenlehrers Du-
S , coree daselbst, und fand dann Beschäftigung in Vogelis
xz lithographischer Anstalt zu Frankfurt am Main. Der Be-
such des StadePschen Institutes förderte ihn weiter in der Kunst, und
schon hatte er auch im Malen einige Uebung erlangt, als er 1831 zur
Vollendung seiner Studien nach München sich begab. Doch konnte er
hier nicht ausschliesslich der Malerei sich hingeben, sondern musste
nebenbei durch Lithographiren seinen Unterhalt sichern. Die schönen
Nachbildungen von Overbecläs und Steinle's Zeichnungen, welche er
zu München durch die Lithographie bewirkte, verdienen aber eine grosse
Beachtung. Ueberdiess üuden sich kleine historische und biblische Ge-
mälde von ihm, welche sehr zart behandelt, und mit obigen Mono-
grammen bezeichnet sind. Auch auf Bleistiftzeichnungen deutete er
auf solche Weise seinen Namen an. Schott folgte der Richtung der
religiösen Schule Deutschlands, und erregte grosse Hoifntuig, als ihn
1843 der Tod hinraffte.
Mit Knauth gab dieser Künstler auch 20 radirte Blätter heraus,
unter dem Titel: Colleclion de Costumes nationaux däiltemagne. Franc-
fort 1832, 4. Einige Blätter sollen ebenfalls das Monogramm des
Künstlers tragen.
1243- Samuel Amsler, Kupferstecher, wurde 1791 zu Schinznach
im Canton Aargau geboren, wo sein Vater Bezirksarzt
A A war, und nichts weniger als einen Künstler in ihm er-
l ziehen wollte. Den ersten geregelten Unterricht ertheilte
Ä Q ihm Oberkogler in Zürich, doch hatte Amsler schon früher
I handwerksmässige Versuche im Graviren gemacht, bis ihn
endlich Heinrich Lips so weit förderte, dass er wirkliche Kunstarbeiten
ausführen konnte. 111 diese frühe Zeit fällt Amslews Nachbildung des
hl. Johannes nach F. Mülleris berühmtem Stich. Im Jahre 1814 bezog
er die Akademie in München, um auch im Zeichnen Correktheit zu
erlangen, und im Frühjahr 1816 ging der Künstler mit dem Maler
Rambotix nach Rom. Die ersten daselbst unternommenen Arbeiten
waren Stiche nach Werken Thorwaldsews, unter welchen sich eine
Speranza, und die Statue eines Schäfers durch Trefflichkeit der Zeich-
nung, und Schönheit des Stiches auszeichnen. Man findet sie neben
Blättern von G. Barth, F. Ruscheweyh u. A. in der Collezione di Nu-
mero 25 Statue e Basso-rilievi del Sig. Cav. A. Ihorwaldsen Roma
1826, gr. fol. Die Arbeiten Amsler's befriedigten den Bildhauer in so
hohem Grade, dass er ihm schon damals den Stich der ersten Blätter
des Alexanderzuges übertrug. Ausserdem stach er zu dieser Zeit mit
seinem Freunde C. Barth das grosse Titelblatt zu den Nibelungen von
P. Cornelius, oder vielmehr Amsler machte in Rom die rechte Seite
und alle Architektur fertig, und Barth stach dann in Deutschland die
linke Seite. In FrenzePs Gatalog der Kunstsammlung des Baron von
Rumohr N0. 2724 ist ein von der durch Amsler Vßllelldetßn
rechten Seite des Blattes. Doch findet man auch Probedrücke von der
ganzen Platte, welche aber zu den grossen Seltenheiten gehören. Dann
stach Amsler auch das kleine Bildniss des 1818 in Rom Verstorbenen
Landschaftsmalers Carl Fohr, welches man ebenfalls theils dem C. Barth
zuschreibt. Dieser Künstler hat aber nur die Zeichnung geliefert, und
Amsler hat sie allein gestochen.
Nach vierjährigem Aufenthalte kehrte der Künstler in die Heimath
Zurück, wo er den bereits in Perugia begonnenen Stich von RafaePs
Kronung der hl. Maria, ehedem in Monte Luce, eifrig fortsetzte, und seine
Monogrammistcn. 39