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Früchte 8m. gemalt haben soll. Das zweite Zeichen steht auf einem
Gemälde der Hausmanmschen Sammlung zu Hannover, welches eben-
falls die Madonna mit dem Kinde in einem Blumenkranze zeigt. Der
Gatalog der Gallerie bemerkt, dass die hl. Jungfrau von einem Schüler
des A. van Dyck gemalt sei, die Blumenkrone wird aber dem P. Breughel
zugeschrieben, da auch dessen Zeichen angebracht ist. Aus der ziem-
liehen Aehixlichkeit des Monogramms mit dem ersten Zeichen möchte
Brulliot ebenfalls auf die A. M. Schurman schliessen, die Malweise des
Bildes aber, und die Analogie des Zeichens mit jenem des Anton Sal-
laert stimmen den genannten Schriftsteller jedoch mehr für den letz-
teren Künstler.
Nach diesen Angaben schwankt also die Meinung zwischen Schur-
man und Sallaert. Dass A. M. Schurman schöne Bilder gemalt habe,
bestätigen ihre Zeitgenossen, allein nur wenige Leistungen derselben
sind mit Sicherheit zu bestimmen, was namentlich mit den Bildern der
Madonna in Blumenkranzen der Fall ist. Keines kann man der Schur-
man mit Sicherheit beilegen. Unter dem Monogramme AMS. N0. 985
haben wir auf ein Bildniss aufmerksam gemacht, welches von ihr her-
rühren dürfte. Es zeigt aber eine gewisse Ilärte in den Umrissen, und
eine weniger geübte Hand, als man sie bei Anton Sallaert, dem Schüler
des Rubens vermuthen muss. Auch kann P. Breughel nie einen Kranz
um Schurmaws Madonna gemalt haben, und die Künstlerin wäre einer
solchen Hülfe auch nicht bedürftig gewesen, da man sie selbst als
Blumenmalerin rühmt. Für Anton Sallaert sprechen die Gemälde mit
den gegebenen Zeichen entschiedener, da er der Zeitgenosse und Freund
des grossen Rubens war. Mit ihm könnte aber nur der jüngere Peter
Breughel in Berührung gekommen seyn, der sogenannte Höllen-Breilghel.
welcher wohl keine Blumen malte. Der sogenannte Blumen-Breughel
heisst Ambrosius, war viel jünger als Sallaert, und bediente sich keines
Zeichens P. B. Wenn daher auf dem Hausmannlschen Gemälde ein
solches wirklich vorkommt und acht ist, so könnte es jenem unbekann-
ten Blumenmaler aus IIanan angehören, welcher seinen Namen unter
dem Monogramme PB, oder PNB andeutete. Das Zeichen begleiten die
Jahrzahlen von 1615-1631. In dieser Periode war Sallaert ebenfalls
thätig, Niemand aber sagt uns, dass der Monogrammist PB. ein Stadt-
genosse des A. Sallaert war. Es bleibt also auch zweifelhaft, ob die
Madonnenbilder dem letzteren angehören. Im Museum zu Brüssel sind
Sallaerüs Gemälde bis auf eines nicht religiösen Inhalts, und man kann
ihn nur da als Maler kennen lernen. Wir haben diese Bilder im vor-
hergehenden Artikel namhaft gemacht, und enthalten uns daher der
weiteren Anzeige.
Wenn nun die Bilder der Madonna in Blumeukränzen weder von
Anna Maria Schurman, noch von Anton Sallaert herrühren, so sind
sie doch sicher Erzeugnisse eines holländischen Meisters aus der ersten
Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Annahme, dass sie von Sallaert
gemalt seien, wollen wir indessen nicht entgegen treten, nur kann
das Zeichen PB. auf dem einen derselben nicht jenes des Peter
Breughel seyn.
1241. Anton Schäfer, Bildhauer und Lehrer an der k. Gewerb-
schule in Bamberg, machte seine Studien an der Akademie in
Ä München, und fand 1834 seine Anstellung. Er fertigte Figuren
für den neuen Altar des Domes in Bamberg, und bezeichnete
dieselben mit der Jahrzahl 1834 und dem gegebenen Monogramme,
welches wohl auch an anderen Sculpturen vorkommen wird.