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manier gehaltenen vier Blätter mit den Brustbildern der Evangelisten
sind ebenfalls ohne Zeichen des Formschneiders. Der Holzschnitt mit
St. Marcus hat das zweite Zeichen. Jenes mit St. Lucas tragt ein klei-
neres Zeichen, und die beiden anderen Blätter sind mit AS. versehen.
Analog im Technischen den ltadirungen des Meisters sind einige Blätter
in dem äusserst seltenen Catechismus des Pater Jodocus Andries, unter
dem Titel: Necccssaria ad Salutezn scientia per icones quinqua-
ginta duas repraesentala. Anwerpiae typis Cornelii Woons MDXLIV, 12.
Die meisten Blätter sind indessen von J. C11. Jegher, theils auch nach
Zeichnungen von A. van Diepenbecke und E. Quellinus. Im Jahre 1655
veranstaltete C. Woons auch eine Ausgabe mit deutschem Teyt: Noth-
wendige Wissenschaft zur Seeligkeit In zwei und fünzig Figuren
fürgehalten etc. Die Auflage scheint nicht gross gewesen zu seyn, da
der deutsche Catechismus noch seltener, als der lateinische ist. Vier-
zig andere kleine Holzschnitte mit den kleineren Zeichen Sallaertls und
jenem des J. C. Jegher (ICI), Scenen aus dem Leben der Maria und
des Heilandes enthaltend, sind in dem seltenen Gebetbuche des J. An-
dries: Perpetua crux: sive passio Jesu Christi a puncto incarnationis ad
extrem-um vitae Antverpiae lypis C. Woorzs 1649. 12. Besonders
malerisch behandelt ist das Blatt mit dem Heilande, welcher von Pilatus
weggeführt wird. Es trägt nur das Zeichen Sallaerüs. Dieselben Blätter
ündet man auch in einem zweiten Gebetbuche von Andries: Altem per-
petua crum Jesu Christi Antverpiae, C. Woons 1649, 12. Diese Gebet-
bücher wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. Die Altera Crux
erschien schon 1650 zu Cöln bei Constantin Miinich mit 40 Copien in
Kupferstich. Der Nachdrueker nahm sogar ein kaiserliches Privilegium.
Stiche und Holzschnitte nach Zeichnungen von Sallaert findet man auch
in folgendem Werke: Corona sacratissimorum Jesu Christi vulnerunt
XXXV- illustrata per G. Guil. de Wael a Vronesteyn. Antverpiae 1649, 8.
Einige Holzschnitte sind von J. C.Jegher. Das Lamm Christi und der
Schmerzensmann haben Sallaerfs Zeichen. Dann findet man auch ein-
zelne Blätter mit dem Monogramme. Das bedeutendste ist jenes mit
dem gekreuzigten Heilande, wahrscheinlich für ein Missale bestimmt.
Auf diesem schönen Holzschnitte findet man das Monogramm mit dem
Namen des bisher unbekannten Formschneiders Ch. Cool. H. 13 Z. 8 L.
Br. 8 Z. 9 L. Die Arbeit gleicht jener des Ch. Jegher, und somit
könnte Ch. Cool ein Schüler desselben gewesen seyn. Die holländischen
Schriftsteller erwähnen seiner nicht. Immerzeel kennt nur einen Kupfer-
stecher Peter Cool, welcher um 1690 die Kreuztragung nach M. de
Vos gestochen hat.
In Brulliofs Catalog Aretin I. N0. 884 wird dem A. Sallaert irrig
der Todtentanz zugeschrieben, welcher 1555 bei den Erben des Arnold
Birkmann in Cöln erschien. Wir haben im Künstler-Lexicon darauf
aufmerksam gemacht, aber nicht angegeben, dass diese Imagines mortis
von jenem Monogrammisten- herrühren, welcher Antonius Sylvius ge-
nannt wird, und dessen Zeichen N0. 80 vorkommt. An der betreffenden
Stelle ist auchdie Ausgabe des Todtentanzes näher bezeichnet. Ver-
gleiche auch den folgenden Artikel.
124D. Anton Sallaart, oder Anna Maria Schurman? Diese beiden
Zeichen gibt Brulliot I. N0. 709 und App. I. N0. 100.
Das erste fand er auf einem Gemälde, welches die hl.
ß Jungfrau in einem Blumenkranze vorstellt, diese in der
I Weise der Rubenslschen Schule, den Kranz in BreughePs
Manier gemalt. Brulliot glaubt, dass das Bild der berühmten Anna
Maria Schurman angehören dürfte, da sie Heilige, Bildnisse, Blumen,