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Im Jahre 1853 trat Schrödter auch mit einem Schriftchen auf:
"Das Zeichnen als ein ästhetisches Bildungsmittei, vorzugsweise für die Er-
zichung des weiblichen Geschlechts." Er spricht darin auf geistvolle Weise
seine Ansichten über das Zeichnen und Componiren der Ornamente und
Arabesken aus, und macht besonders darauf aufmerksam, dass hiefür
die Natur selbst Anleitung zu einem rationellen System geben könne.
Zur Ergänzung des Verzeichnisses der Blätter von Schrödter im
Künstler-Lexicon fügen wir folgende Original-Lithographien und Ra-
dirungen bei:
1) Die Arabeske mit dem Fahnenträger, Original-Lithographie in
Ton- und Farbendruck, fol. Dieses Blatt kommt selten vor.
2) Arabeskenfrics mit Baucrnvergnügungen, in 5 Blättern, von
Schrödter selbst auf Stein gezeichnet, mit Tondruck, gr. qu. fol.
Dieses geistreiche Werk verthoilte der Kunstverein für die Rheinlande
und Westphalen 1848 an die Mitglieder.
3) Die Grundrechte des deutschen Volkes. Reiches Bild mit Schrift
in Ton- und Farbendruck, roy. fol.
4) Des Deutschen Vaterland von Moriz Arndt, reiche Illustration,
von Schrödter selbst radirt, gr. fol.
5) Don Quixote und Sancho Pansa auf Abenteuer ziehend. Gemalt
und gestochen von A. Schrödter, für den Rheinisch-Westphalischen
Kunstverein in Düsseldorf 1844, gr. fol.
6) Die Illustrationen in den Düsseldorfer Monatsheften. Düssel-
dorf 1847 if, roy. 4.
7) Auerbach's Keller, nach Göthtüs Faust. Für den Cölnischen Kunst-
verein 185V54 von G. Lüderitz in Mezzotinto gestochen, gr. qu. roy.fol.
8) Reiche allegorische Darstellungen auf Rheinwein, Mainwciu,
Champagner und Punsch. Vier Chromolithographien von Bardtenschläger
nach den Zeichnungen bei Hrn. F. Fallou in Berlin, fol.
1221. August Schmidt, Bildhauer, geb. zu Augsburg 1811, machte
seine Studien an der Akademie zu München unter Leitung
des Professors L. Schwanthaler, und übte später seine
Kunst in Augsburg. Man findet kleine Basrelief von ihm,
meistens mit Heiligen, und mit dem Monogramme he-
zcichnet, zwischen der Jahrzahl 1834, 1836 äc.
1222. Unbekannter Kupferstecher. Wir haben es mit einem Co-
H H pisten Dürcrischor Blätter zu thun, welchen Brulliot I. No. 702
S , mit dem Monogrammisten AS von 1540 in Verbindung bringen
möchte. Die unten beschriebenen Blätter haben aber nicht das Ansehen
einer Arbeit aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, sondern fallen
sicher in eine spätere Zeit desselben. Desswegen könnte man auf Adam
Ghisi verfallen, welcher sich eines ähnlichen Zeichens bediente, allein
für diesen Künstler ist kein Grund vorhanden, da die Stichweise da-
gegen spricht. Wir haben wahrscheinlich Nachbildungen eines nieder-
ländischen Meisters.
1) Die hl. Jungfrau mit der Stirnbinde, welche ihre Haare zu-
sammenhalt, von Bartsch N0. 33 „La Vierge aua: cheveuac courts lies avec
um: bandelette" genannt. Das Original ist von der Gegenseite gegeben,
und daher ist die auf dem Halbmonde stehende Madonna etwas nach
links gewendet. Das Kind in den Armen der Mutter hält mit beiden
Händchen einen Apfel. Statt Dürer's Monogramm mit der Jahrzahl
1514 ist das erste der obigen Zeichen aufgesetzt. H. 4 Z. 4 L. Br.
2 Z. 9 L. Diese seltene Copie blieb Heller und Bartsch unbekannt.
2) Der Bauer und die Bäuerin auf dem Wege nach dem Markte.
Ersterer steht links mit der Mütze in der Hand vor einem Korbe mit