1170
1172.
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Im Jahre 1849 wählte der Kunstverein für die Rheinlande ein hi-
storisches Bild des A. Rethel zur Nachbildung für seine Mitglieder.
Dieses Blatt hat F. Keller in Düsseldorf gestochen, gr. qu. fol.
Frühere Blätter nach A. Rethel sind im Künstler-Lexicon verzeichnet.
A. Rethel hat auch einige Bliitter radirt.
1) Jakob erblickt den blutigen Rock seines Sohnes Joseph. Mit
dem vierten Zeichen. H. 10 Z. 10 L. Br. 11 Z. 7 L. Dieses Blatt
ist ein Bestandtheil des Düsseldorfer Album deutscher Künstler. Düssel-
dorf, J. Buddeus 1840, fol.
2) Das Rolandslietl, nach Turpin's Chronik von F. Schlegel, 4.
Man findet diese Radirung in dem Werke: Lieder und Bilder, 2. Band.
Deutsche Dichtungen mit Randzeichnnngen, 1. Band. Düsseldorf, J.
Buddeus 1843, gr. 4.
3) Das weisse Reh, 4. Dieses Blatt ist in dem Werke: Lieder
eines Malers (R. Reinick) mit Randzeichnungen seiner Freunde. Düssel-
dorf, J. Buddens, gr. 4.
1170. Unbekannter Künstler, welcher um die Mitte des 17. Jahr-
hunderts an der Fayance-Manufaktur in Delft thätig war, ent-
weder als Maler, oder als Modellirer. Man findet sein Zeichen
auf Geschirren und anderen Arbeiten in Fayance, welche
von Antiquitaton-Sammlern gesucht werden. Das gegebene
2- Zeichen bestimmt wenigstens den Ort, und die Zeit der Ent-
stehung dieser Fabrikate. Die Manufaktur war in grosser Blüthe, und
beschäftigte viele Künstler. Brongnart gibt in seinem Traite des uns
peramiqzaes die Abbildung von 19 Fabrikzeichen.
1171- Stempel eines alten Kunstsammlers. Man findet dieses
ß Zeichen, aber viel grösser, auf einem Blatte im Cabinet zu Wien.
Es stellt die hl. Jungfrau in halber Figur dar, wie sie das nackte
Jesuskind anbetet. H. 7 Z. 5 L. Br. 5 Z. 9 L.
Dieser Stich ist von Benedetto Montagna (B. N0. 7), und kommt
im späteren Drucke auch mit dem Namen IOAN- BX vor.
1172. Augustin Raphun? Auf das erste dieser Zeichen macht zu-
erst Christ in seinem Monogrammen-
1510 Buche S. 105 aufmerksam, und nach
ihm bildeten es Heller S. 35, und
M Brulliot I. N0. 695 nach, ohne über
1 I den Meister Auskunft geben zu kön-
nen. Christ sagt, man finde es auf Kupferstichen in der Weise A.Dü-
rer's, und er scheint deren gesehen zu haben, wenn ihm die Nachricht
nicht von zweiter Hand als bestimmt zugekommen ist. Brulliot be-
hanptet, nie ein Blatt mit diesem Monogramm gesehen zu haben, und
glaubt vielmehr, Christ habe jenen Meister im Sinne gehabt, welcher
sich zur Bezeichnung seiner Blätter eines aus NAR. bestehenden Mono-
gramms bediente. Allein dieser Künstler gehört der Richtung des Ber-
nard van Orley an, und ist daher wahrscheinlich holländischen Ursprungs.
Unser Monogrammist stammt aber aus der deutschen Schule. Nach der
gefälligen Mittheilung eines Kunstfreundes findet man von ihm ein in
Düreris Weise gestochenes Blatt, welches eine bekleidete und sitzende
deutsche Jungfrau vorstellt. Dieses Blatt ist mit dem ersten Mono-
gramme versehen, welches aber kleiner gezeichnet seyn soll, als bei Christ.
Auf das Monogramm mit 1510 führt uns ausser Christ auch Orlandi
in seinem Abecedario pittorico Tab. E. N0. 9, 0T gibt ihm aber die ab-
weichende Form des zweiten der obigen Zeichen, indem wahrscheinlich
der erste Schenkel irrig schief geschnitten ist. Nach Orlandi stellt das