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APR.
1150-
1151.
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1150. A. Paillet heisst ein französischer Künstler, welcher für die
14.133.114? früheren Bände der 1755 bei J. Odieuvre erschienenen
A t- Europe illustre Bildnisse geliefert hat. Lr ist Jener Ma-
' Ja" I". ler, welcher sich auch des lllonogrannns AP. mit Pinx.
bedient hat, und welchen wir Anton Paillet genannt haben. Näheres
s. daher unter AP.No. 1113. Hier sind folgende Blätter zu erwähnen:
Claude de Tremouille (T 1604). Basen sc., 4.
Louis de Nogaret, Cardinal (T 1639). L. F. sculp.. 4.
Gio. Battista Marini, le chev. Marin. P. J. sc., 4.
George de Villers, Duc de Buckingham (T 1628). F. Pinw.
A. P. Sculp, 4.
1151- Aegidius Paul Rottermondt? Diese Initialen findet man auf
A P R Gemälden historischen Inhalts, welche in der Weise
. . . Rembrandts behandelt sind, und wahrscheinlich einem
Schüler desselben angehören. Bilder dieser Art sind in der Gallerie
zu Cassel, und auch in englischen Sammlungen findet man deren. Der
Künstler wechselte aber in der Bezeichnung seiner Werke, indem auf
einigen Gemälden die Buchstaben A. E. R. statt A. P. R. stehen.
Wir haben Kunde von einem Aegidius Paul Rottermondt, einem
holländischen Maler, welcher den Schriftstellern des Landes unbekannt
geblieben ist. Sie keimen nur oberflächlich einen Rodermont, welcher
als Nachahmer Rembrandtis auch unter dem Namen M. Rodermont in
den Künstlerwörterbüchern als ein um 1640 lebender Radirer tigurirt.
A. P. Rottermondt, welcher sich auch Rotermont und Rodermont
genannt haben könnte, radirte 1643 das Bildniss des englischen Gene-
rals William Waller. In a], Ansicht nach links gerichtet, erscheint die
Büste in einer Einfassung mit Waffen. Links unten steht: CJ. pinaa,
in der Mitte 1643, und rechts: Roducrmondt incidit. Tiefer unten in
der Mitte: Pieter Stem Excudit, 4. Der Maler CJ. ist CornclJanssen,
welcher damals in London thätig war. Peter Stent, ein Holländer von
Geburt, hatte um 1640 in London eine Druckerei eingerichtet, und da
der Maler Janssen und der Drucker Stent damals in London lebten,
so kann man annehmen, dass auch Rottermondt zu jener Zeit in London
sich aufgehalten habe. Dieser Künstler ist wahrscheinlich auch der
Verfertiger folgender Blätter:
Bildniss einer Frau in halber Figur, fast von vorn gesehen. Ihre
Haare fallen zu beiden Seiten in Locken herab, sind aber oben mit
einem Bande gebunden, und mit einer Feder geschmückt. Das Kleid
ist mit Blumen geziert, und auf der Brust der Dame ist eine Rosette
von Steinen befestiget. Oben links auf weissem Grunde: Rote? f.
H. 3 Z. 9 L. Br. 2 Z. L. Dieses Blatt ist sehr selten.
Die Büste eines Greises mit kahlem Scheitel und langem Bart,
nach links gerichtet, wo man liest: P. Bon. Seltenes Duodezblättchen.
Die genannten Radirungen sind in der Behandlung den Blättern ver-
wandt, welche dem M. Rodermont zugeschrieben werden, und die wir im
Künstler-Lexicon XIII. S. 283 aufgezählt haben. Es möchte von dem einen
und demselben Künstler die Rede seyn, da das M. wohl ohne hinreich-
enden Grund vor den Geschlechtsnamen gesetzt wurde. Wahrscheinlich
ist es einem dem Rodermont zugeschriebenen, aus BMF bestehenden
Monogramme willkürlich entlehnt. Auf Gemälde kann Rottermondt wohl
A. P. R. gesetzt haben, da man auch Aegidius statt Egidius schreibt.
Die Bilder mit der Signatur A. E. R., falls sie ganz in der Weise der
Gemälde mit A. P. R. behandelt sind, bieten keinen Grund zum Zweifel,
indem AE die beiden ersten Buchstaben des Taufnamens Aegidius bilden
dürften. Auch in dem erwähnten Monogramme mit RME, oder RMTF.
Monogrammisten. 37