Volltext: A - CF (Bd. 1)

1117-1118. 
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1117. Andreas Pauli, auch Andre Paul und Andreas de Paullis ge- 
R nannt, wurde um 1598 in Holland geboren, und zum Kupfer- 
[R stecher herangebildet. Er arbeitete wahrscheinlich in Ant- 
werpen, wo wenigstens Druckwerke mit Blättern von A. Pauli erschienen. 
Man darf ihn nicht mit Johann Antonius de Paulis verwechseln, dessen 
Monogramm unter ADP. N0. 441 vorkommt. Im Künstler-Lexicon XI. 
S. 20 haben wir mehrere Blätter verzeichnet, wovon die meisten mit 
dem Namen des Stechers bezeichnet sind. Alle stammen aus der ersten 
Hälfte des 17. Jahrhunderts. 
Das Zeichen des Künstlers findet man auf Blättern folgenden Werkes : 
Mundi Lapis Lydius. sive emblemata moralia  Antonii aBurgundia etc. 
Antverpiae. vidua Jo. Cnobbari 1639, 1654, 4. Auch eine Ausgabe: 
Antv. ex typographia aenea Joannis Galle, fanden wir angezeigt. Dieses 
Werk hat ein von van Merlen nach Diepenbecke gestochenes Titelblatt, 
und in Ovalen sind 50 emblematische Darstellungen gegeben, welche 
im ersten Drucke nicht nummerirt sind. H. 2 Z. 10 L. Br. 4 Z. 
Das Monogramm findet man auch auf dem Titelblatte: De generale 
Legende van alle Heylighen  des gheheelen Jars   Door Heer Loys 
Joseph Fhuvattere etc. Thantwerpen by C. J. Trognesius MDCXXVIII. 
H.5Z.8L. Br.4Z.5L. 
Als Supplement fügen wir einige schöne Zierblätter bei, welche 
als Muster für Buchbinder gelten, und im Catalog Reynard II. N0. 227 H. 
beschrieben werden. Ausserdem fanden wir sie nicht angegeben. 
i) Fünf verzierte Ovale mit religiösenDarstellungen zum Einpressen 
auf Bücherdeckeln. In der Mitte ist das Monogramm mit fecit, und 
im Rande steht: Mich. Snyders excud. H. 3 Z. 10 L. Br. 3 Z. 7 L. 
2) Muster mit fünf verzierten Ovalen. In dem mittleren sind die 
Leidenswerkzeuge dargestellt, und die kleineren Ovale füllen die Ecken 
des Blattes. In der Mitte unten: Mich. Snyders earcud. H. 4 Z. 7 L. 
BP. 3 Z. 7 L." 
3) Zwei verzierte Felder, oder Druckstöcke. In jenem rechts ist 
die gekrönte Maria mit dem Kinde ohne Halbmond, auf dem zur Linken 
dieselbe auf dem Halbmond dargestellt. H. 2 Z. 6 L. Br. 3 Z. 9 L. 
4) Zwei ähnliche Felder. In dem einen sitzt Maria mit dem Kinde, 
in dem anderen ist sie im Kniestück dargestellt. Einmal reicht die 
Jungfrau dem Kinde einen Rosenkranz, im anderen Felde trägt dieses 
die Weltkugel. H. 2 Z. 9 L. Br. 4 Z. 4 L. 
Besonderer Beachtung verdienen auch folgende seltene Blätter: 
5) Die Verläugnung Petri. Er wird von einem Weibe mit dem 
Lichte, und von einem Soldaten zur Rede gestellt. Im Rande steht: Vem 
negas-  dirimenda tua. Nach G. Seghers. Schönes Kniestück, kl. fol. 
6) Der Zahnarzt. Gruppe von acht halben Figuren. Im Rande: 
Des (aus les maux etc. Nach Th. Roelants. Andre Paul sculp. Benen- 
fant exru-d, qu. fol. 
7) Festlichkeiten zur Ehre der Königin Maria de Medici, dBlatter 
mit dem Portraite derselben, fol. Diese Blätter gehören in ein Buch, 
aber wohl nicht in das Werk des Caspar Barlaeus: Medicea hospes etc. 
Amstelodami 1638, fol. 
8) Die jungen Flötenspieler. Vgl. unten N0. 1134. 
1118. Alols Petrak, Kupferstecher in Wien, gehört zu den be- 
rühmtesten,- jetzt lebenden Künstlern seines Faches. Wir haben 
R11? von seiner Hand meisterhafte Copien nach Martin Schön und 
Albrecht Dürer. Sie übertreffen Alles, was in dieser Art aus früherer 
Zeit vorhanden ist. Petrak hat aber auch nach Bildern von Zeit- 
genossen treffliche Blätter geliefert, aber bisher in keinem Künstler-
	        
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