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setzt. Der Stich der acht Bände umfassenden Europe illustre dauerte
mehrere Jahre.
Unser Monogrammist erscheint auch als Stecher von Bildnissen.
AP. sculp. steht auf den Bildnissen des Bischofs Guillaume du Vair,
änd des Duc Heri II. de Blontmorezlnrg. hEr bediente sich ferner auch
er Initialen A. P. als Zeichner un ltec er.
1114. Uonte Alessandro Pompei, Architekt und Radirer, wurde 1705
Ä Ä zu Verona geboren, und übte sich anfangs unter Balestra
f, in der Malerei. Seinen Ruf gründete er als Architekt
(L f durch verschiedene Bauten, welche Milizia eines grossen
R- .6 - Lobes würdiget. Hier haben wir es mit folgendem Werke
zu thun: Li cinque llrdim" delf Archilecturu civile di M-ichel Sanmicheti,
Rivelali dalle sue Fubriche, ziescrilti et publicati von quelli di Vitruvio,
Alberti, Palladio, Scamozzi. Serlio e Vignola, dal C0. Alessandm Pompei,
Verona MDCGXXXV, kl. fol. Viele Blätter dieses Werkes sind von
Pompei selbst radirt, und mit obigem Zeichen versehen. Andere rühren
von A. Balestra her, und werden von Bartsch nicht erwähnt.
1115. Pietro Antonio Pazzi, Kupferstecher, geb. zu Florenz 1706,
gest. um 1770. Schüler von G. Piamontini und C.Mogalli,
R w machte er sich durch eine grosse Anzahl von Blättern be-
Ä EI, kannt, deren man in Gorüs Museo etrusco (1737), in
ifl GualtierPs Museo testaceo, im Museo Capitolino, in den
Pitture de Grotta Ferrata 8m. findet. Dann stach er auch viele Bild-
nisse, besonders von Künstlern. Jene der Horentinischen Tribune er-
schienen unter dem Titel: Serie di Ritraui di celebri Pinori dipinti di
propria mano. Firenze 1765, gr. fol.
Das Monogramm des Künstlers findet man auf mehreren Blättern
mit Bildnissen, doch nicht auf jenen der Serie de' Ritratti. Nur die
Vignetten und die verzierten Initialen sind auf solche Weise bezeichnet,
d. h. mit den kleinen Monogrammen. Das grössere gibt Brulliot I. No. 664
mit der Bemerkung, dass es auf Bildnissen vorkomme.
Eines ähnlichen Zeichens scheint sich auch der Kupferstecher
A. Portius bedient zu haben. Mit dem Namen verbunden findet man
es auf Blättern im Breviarium Romanum. Venetiis 1731.
1115. Peter Angel, oder Peter Anichini? Dieses Zeichen gibt Brul-
B liot I. No. 673 mit der Bemerkung, dass man es einem Peter
ja" Anichini zuschreibe. Ein Kupferstecher dieses Namens lebte
nach Heinecke um 1655 in Italien, ein anderer übte um 1715 seine
Kunst in Florenz. Von diesem Künstler findet man Bildnisse, welche
aber mit dem Namen bezeichnet sind. Brulliot kennt indessen kein
Blatt mit dem gegebenen Zeichen.
Wir fanden dasselbe auf einem in Jan Livens' Manier radirten
Blättchen, welches einen Bauer vorstellt, und im Grunde Landschaft
zeigt. Der Verfertiger ist sicher jener P. Angel, von dessen Hand
Bartsch, Oeuvre de Rembrandt II. p. 170 No. 102. die Büste eines här-
tigen Alten mit kahlem Haupte beschreibt. Oben steht undeutlich:
1637. P. Angel. H. 2 Z. Br. 1 Z. 11 L. Dieser P. Angel ist höchst
wahrscheinlich Eine Person mit Peter Angelis, welcher 1685 zu Dün-
kirchen geboren wurde. Er malte Landschaften mit Figuren, und machte
sich in Flandern, Deutschland und England vortheilhaft bekannt. Die
Jahrzahl 1637 auf dem erwähnten Blättchen hindert nichts, denn sie
ist absichtlich undeutlich gemacht, und dürfte 1727 heissen. P. Angelis
starb 1734. Massard stach nach ihm eine Scene aus dem Leben CarPs I.
von England, wie ihn Joyce audordert, zur Armee zu gehen, gr. qu. 8.