Volltext: A - CF (Bd. 1)

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1109. 
schreibt Heller, Monogn-Lex. S. 34, dem A. Prestel zu, ohne Angabe, 
auf fwelchem Blatte es sich befinde. Wir möchtenban dir Richtigkeit 
zwei eln. F01 ende Blätter sind mit Mono rammen ezeic net und an- 
geblich von PäestePs Hand: g 7 
1) Die kleine Fortuna, B. N0. 78. Diese Darstellung ist von der 
Gegenseite copirt, indem sich die nackte Frau auf der Kugel nach 
rechts wendet. Unten in der Mitte ist das Zeichen des A. Dürer, aber 
nicht sehr gross, wie Heller, Leben Dürer's No. 835 bemerkt. Es ist 
bedeutend kleiner, als das rechts in der Ecke stehende erste Mono- 
gramm. H. 4 Z. 6 L. Br. 3 Z. 1 L.  Nach Heller findet man das 
Zeichen Prestelfs nur in den zweiten Abdrücken einer gegenseitigen 
Copie, welche 1m ersten Drucke rechts oben die N0. 7 trägt. Allein 
wenn das Monogramm D_ürer's auf dieser Copie sehr gross _erschein_t, 
wie Heller bemerkt, so ist das Blatt mit PrestePs Namenszeichen kein 
zweiter Druck von der verkleinerten Platte. Ursprünglich soll nämlich 
die Platte Einfassungslinien gehabt haben, welche später bei der Verklei- 
nerung abgenommen wurden. Die Grösse des Stiehes gibt Heller folgender 
Massen an: H. 4 Z. 4 L. Br. 2 Z. 11 L. Ans dem Vergleiche der 
Dimensionen des Stiches geht hervor, dass Heller im Irrthum ist. Es 
ilst vän zwlei verschiedenen Oopien die Iftcge. hDüreNs Monogramm auf 
(er reste 'sclien Oopie ist kaum   0c  
2) Der Bauer und sein Weib, B. No. 83. Diese Darstellung ist 
von der Geänsleite genoinmeni Das] Weib, welches die Hänge lauf den 
gesegneten ei egt, ist naci rec ts gewen et, un zur in en der 
Frau erhebt der Mann drohend die Hand. Unten rechts steht nach 
Heller (N0. 924) das dritte Zeichen, welches aber im ersten Drucke 
fehlt. H. 4 Z. 3 L. Br. 3 Z. 6 L.  Diese Copie soll gewöhnlich nach 
der Grösse des Originals geschnitten seyn, welches 4 Z. hoch ist. 
Schliesslich bemerklen wir noch, dass diese COEÄEB aus einerlfrltiheren 
Periode zu stammen sc einen, als die ist, in we c er reste e te. 
1109- Francesoo Primaticoio, genannt Abbas Primaticcius und 
Ä  Abbc de Saint- Martin, wurde 1504 zu Bologna 
,  geboren, und ist neben Rosso Rossi einer Jener 
weltbekannten Künstler, welche der Schule von 
ßqji) Fontainebleau ausgebreiteten Ruf erwarben. Wir 
haben im Künstler-Lexicon XII. S. 65 ausführlich 
über ihn gehandelt, das Geburtsjahr ist aber auf die Autorität früherer 
Schriftsteller hin irrig in 1490 tixirt. Diese Angabe hat sich durch 
Dr. Gaye's Carteggio inedito III. p. 552 als unrichtig erwiesen, und 
wir machen darauf um so mehr aufmerksam, als die frühere Zeit- 
Bestimmung auch noch in neuester Zeit festgehalten wurde. Gaye gibt 
das Testament des Künstlers im Abdrucke, welches dieser in seinem acht- 
undfünfzigsten Jahre hinterlegte, und wie folgt datirte: XX de Febraro 
cssendo a Sanlo Germane in Lai (Saint Germain-en-Laye) in Franza del 
1562. Somit wurde Primaticcio 1504 geboren. Er gibt in diesem Do- 
cumente auch seine Titel an: Abbate, Comendattario di Santo Martino 
di Troia, Consigliero et Comniissario gt-nerale de tutte le fabriche del 
Re di Franza. Er kam 1531 nach Frankreich, und der König sicherte 
ihm 1544 die Nutzniessung der Abtei von Saint-lliartin de Troyes. 
Im Jahre 1570 soll der Künstler gestorben seyn. Wenigstens sagt er 
im Testamente von 1562, dass er dasselbe „sano et di Panimo et del 
cor o" errichtet habe. 
pEine Tradition zählt von jeher den Primaticcio zu denjenigen Ma- 
lern, welche auch in Kupfer radirt haben, doch wurde ihm bisher nur 
ein Blatt beigelegt, mit welchem Bartsch XVI. p. 299 das Verzeichniss
	        
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