Volltext: A - CF (Bd. 1)

Initialen. 
4) Ein Kampf zweier Reiter und dreier nackten Kämpferzu Fuss. Links 
haut der eine mit der Keule auf den Löwen ein. Medaillen. Dnrchm. 3 Z. 
Diese schönen Blätter sind ohne Zeichen, aber in der YVeise der obigen 
gefertiget. Sie könnten von Allart Claaszen herrühren, besonders Nr. 3. 
Es finden sich auch noch einige andere Stiche dieser Art. 
23- Unbekannter deutscher Kupferstecher, welcher in der früheren 
H Zeit des 16. Jahrhunderts arbeitete. Ob A. Altdorfer darunter zu 
verstehen ist, wagen wir nicht zu entscheiden. Im Catalogue des 
estampes de 1a Coll. Delbecq. I. Nr. 224 wird ein Blatt beschrieben, 
welches den hl. Georg zu Pferd vorstellt, wie er, nach links hin reitend, 
den Drachen mit der Lanze durchbohrt. Im Grunde rechts kniet die 
Königstochter, und links unten ist ein Täfelchen mit dem gothisehen 
Buchstaben A, wie im genannten Cataloge angegeben ist, mit der Be- 
merkung, dass dieses Blatt nirgends beschrieben sei. H. 120 m. Br. 76 m. 
29. Unbekannter deutscher Meister, welcher im 15. Jahrhunderte 
H lebte. Er gehört zur Classe der Goldschmiede, bisher zeugt aber 
nur ein einziges Niello von seinem Daseyn. Man hat einige Ab- 
drücke von der Platte, welche Duchesne, Essai snr les nielles 8m. 
Paris, 1826, beschreibt, wie folgt: 
Arabeske mit einem Kinde, welches unten auf der Säulenbase sitzt. 
Es hält mit beiden Händen ein Ornament empor, und in der Mitte 
desselben zeigt sich eine Art Urne. In der Mitte oben ist ein kleines 
Tafelchen mit dem gothischen A. H. 1 Z. 6 L. Br. 5 L. 
Dieser anonyme Meister könnte mit dem vorhergehenden Künstler 
in Berührung kommen. e 
30- Unbekannt Dieses Zeichen gehört einem deutschen Kupfer- 
stecher an, welcher um 1560 gelebt hat. Bartsch, P. gr. IX. 
R p. 239, beschreibt folgendes Blatt von ihm. Die Paupertas, ein 
Weib mit dem leeren Topf in der linken, und einem Stock in der 
rechten Hand. Rechts am Steine steht: PAUPERTAS, und unten das 
Zeichen. Gegenseitige (lopie nach H. Aldegrever, Nr. 113 bei Bartsch. 
H. 2 Z. 7 L. Br. 2 Z. l L. 
Brulliot I. 580a glaubt, dass dieses Zeichen aus den Buchstaben 
AM bestehe. In diesem Falle gehört unserm Meister auch das Mono- 
gramm an, welches (leutlich ein M in A enthält, und auf einer Copie 
des Blattes Nr. 29 vorkommt. ,Es stellt das Urtheil des Salomon dar. 
S. an betreffender Stelle. 
31_ Andrea Marelli, Kupferstecher, angeblich Schüler des Giorgio 
Ghisi lldantilano, soll der Träger dieses Zeichens seyn. Nach 
H H einer harxdsehriftliellen Notiz des bekannten llfariette iindet 
' man das erste Monogramm in einem Schriftbuche des Gio. 
Bhancesco Cresci da. Milano, und zwar in den Randverzierungen. Brulliot 
I. Nr. 580" gibt das zweite Zeichen, und glaubt es ebenfalls dem Marelli 
beilegen zu dürfen. Es steht auf dem verzierten Titel folgenden Werkes: 
Imagines et elogia virorum illustrium et eruditorum. Ex antiquis lapi- 
dibus et numismatibus  in bibliotheea. FulviVrsini. MDLXX. Romae, 
Ant. Lafreri formis, fol.  
Die Zeit passt allerdings auf A. lWIarelli, wir kennen aber nur 
Blätter mit dem Namen des Meisters, auf welche wir hier zur Prüfung 
aufmerksam machen, da sie zugleich zu den Seltenheiten gehören. 
1) Das Schiff mit dem heil. Petrus, nach dem unter dem Namen 
„La. Navicella" bekannten Mosaikgemaltle des Giotto von 1335 über dem 
Porticus des Vorhofes der St. Peterskirche in Rom. Der Stich trägt 
ausser Marellfs Namen auch die {Iahrzahl 1567, qu. fel.
	        
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