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hl. Lukas bei, und im Buche derselben erscheint er unter dem Namen
Lange Peter schildere. Aertszen scheint aber in Antwerpen nicht ver-
blieben zu seyn, da im Handwerksbuche der Stadt (Liggere) keiner
seiner Schüler eingetragen ist. Er starb zu Amsterdam 1573.
Das gegebene Zeichen findet man auf Gemälden dieses Meisters,
welche meistens Küchenstücke vorsellen. Es weicht von dem Mono-
gramme unter der folgenden Nummer ab, so dass wir uns benothiget
fanden, dem Künstler hier einen vorläufigen Artikel zu widmen, welcher
den nachstehenden ergänzt. Des gegebenen Zeichens bedienten sich aber
auch seine Söhne, und man muss daher unterscheiden, welchem der
Meister Aertsen irgend ein Bild mit (leinsclben angehöre. Aart Pietersz,
und Pieter Pieterszoon malten in der Weise des Vaters, und im gleichen
Genre, ersterer aber auch Bildnisse. Dirk Pietersz. machte sich eben-
falls als Portraitmaler bekannt. Ueber die Kunstrichtung des Pieter
Aertsen s. den folgenden Artikel.
Pieter Aertsen fand bereits unter der vorhergehenden Num-
mer einen einleitenden Artikel, da das Mono-
m m R gramm von den gegebenen Zeichen abweicht,
, , und daher handeln wir hier zunächst nur über
die Werke des Meisters. Er gehört. zu denjenigen holländischen Malern
des 16. Jahrhunderts, welche, unabhängiger von der Nachahmung der
Italiener, als andere, mehr naturalistische Bestrebungen kund geben,
und die Erstlinge der Genremalerei liefern. Einzelne Erscheinungen
der Natur sind in seinen Gemälden lebendig und derb nachgebildet,
doch ist seine Manier im Ganzen ausschweifend und bizarr. Aertsen
'malte meisterhafte Küchenstücke, in welchen die Geräthe und Vik-
tualien täuschend nachgeahmt sind. Berühmt sind vier Blätter von
Jakob Matham, welche solche Küchenstücke nachbilden, B. N0. 164-167.
Doch malte der Künstler auch historische Darstellungen, grosse Kirchenl
bilder, welche von C. van Mander gepriesen werden, namentlich auch
wegen der kunstreichen Behandlung der Architektur. Beim Bildersturme
gingen aber viele zu Grunde. In Rathgebefs Annalen der niederlän-
dischen Kunst S. 269 sind Aertseirs Gemälde, und die Stiche nach
denselben beschrieben. Auf mehreren Gemälden findet man obige
Zeichen, theils auch mit beigefügter Jahrzahl. Diese ist für unseren
Künstler öfters massgebend, da sich auch Aart Pietersz, der Sohn, des-
selben Zeichens bediente. Nach 1570 scheint der ältere Peter Aertsen
nicht mehr gemalt zu haben, da. er 1573 in ziemlich hohem Alter starb.
1106- Antoine A. J. Payen, Landschaftsmaler von Brüssel, unter-
nahm 1815 mit den Gebrüdern Bick auf Kosten der Regierung
eineReise nachJava, und fertigte da eine hlenge von Zeich-
nungen. Im Jahre 1829 trat er die Rückreiseims Vaterland
an, wo er fortan Ansichten aus den übersecischen Besitzungen
Hollands in Oel malte, welche mit einem Monogramme versehen sind.
Payen scheint noch am Leben zu seyn.
1107. Anton Posch oder Poesch ist der muthmassliche Träger dieses
Monogramms, und. einer der leitenden Künstler bei der
15 E33 Ausführung des Grabmonumentes des Kaisers Maximilian I.
in Innsbruck. Die Geschichte dieses grossartigen Denkmales
ist von Wichtigkeit, und wir stellen daher die urkundlichen Data zu-
sammen, da sie erst seit kurzer Zeit hinsichtlich des Beginns der Ar-
beit bekannt sind, und daher die herrschenden Angaben entkräften.
Die Anordnung des Monumentes traf der Kaiser selbst, aber nicht ohne
Beihülfe des berühmten Conrad Peutinger in Augsburg. In der k. k.