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1087-
1088.
Ob sich auf Seinen Gemälden obiges Monogramm finde, wissen wir
nicht; es steht aber auf einer Radirung des Meisters. Dieses Blatt
gibt eine Landschaft mit zwei Schafen, wovon das eine am Brunnen
trinkt. Letzterer ist mit der Büste einer Sphinx geziert. Links unten
am Bassin bemerkt man das Monogramm. H. 3 Z. 10 L. Br. 4Z. 9 L.
Dieses Blatt ist gegenseitige Copie einer Radirung von M. de Bye
nach "M. Gerard, Bartsch I. p. 90 N0. 79. M. de Bye radirte nach
diesem Meister eine Folge von 16 Blättern, wir wissen aber nicht, ob
Oudendyck mehr als eines eopirt hat. Dasselbe Monogramm findet
man auch auf einer Copie nach Swanevelt, B. N0. 27. Der Hirt sitzt
am Fusse eines Baumes die Schalmey blasend. Gegenüber liegt ein
Ochs, und ein zweiter steht in Profil gesehen. H. 2Z. 11 L. Br. 4 Z.
1087. Oswald Achenbach, Landschaftsmaler, wurde 1817 zu Cassel
Ä geboren, und auf der Akademie in Düsseldorf zum
lnÄg gßß Künstler herangebildet. Er ist der jüngere Bruder
' des berühmten Andreas Aehenbach, welchem er mit
solchem Glüeke nacheiferte, dass er bereits seit mehreren Jahren den
Ruhm mit demselben theilt. Seine Bilder gehören zu den glänzenden
Erzeugnissen der modernen deutschen Schule, und halten gleiche Höhe
mit jenen der gepriesensten Meister. Achenbach bereiste Deutschland,
Holland, Italien, Sicilien und Griechenland. Seine Werke sind daher
sehr mannigfaltig, immer von poetischem Reize und von ausserordent-
lieher Wirkung. Die Stztffage von Figuren und Architektur gibt ein
Vollendetes Bild des Landes, sei es dass Sonnenschein und Aetherblau,
oder das freundliche Mondlicht über seine Gefilde sich verbreiten. In
anderen Bildern ist die sonnige Ruhe der Natur gestört, und auch
diese verkünden den Meister.
Das Monogramm des Künstlers (lürtte sich nur auf kleineren Ge-
mälden und Skizzen finden; Er bediente sich desselben aber aufZeich-
nuugen zur Illustration der Düsseldorfer Monatsblätter durch den Holz-
schnitt von 1849 an. Im Düsseldorfer Lieder-Album 185i ist eine sehr
schöne farbige Lithographie nach seiner Zeichnung zu Eichendorfs Lied:
„der stille Abend." Auch im Düsseldorfer Künstler-Album 1851 und
1853 sind schöne lithographirte Blätter. Auf mehreren Holzschnitten
und Lithographien iindet man das Monogramm des Künstlers.
M188. Anton Overlaet, Zeichner und Radirer von Antwerpen, trieb
anfangs das Bäckerhandwerk, brachte es aber dann als
ß ß Zeichner zu grosser Vollkommenheit. Er copirte mit der
I -Feder verschiedene Zeichnungen älterer Meister", welche
bis zur Täuschung nachgeahmt sind. Auch Ifnpferstiehe zeichnete er
"mit solcher Vollkommenheit nach, dass man sie für Originalradirungen
eines Rembrandt, Ostade 8m. nehmen könnte. Er zeichnete Bildnisse,
historische Darstellungen, Genrebilder und Landschaften, Alles sehr
schön mit der Feder. Auf einigen Zeichnungen steht das Monogramm
des Künstlers.
Dann findet man auch rarlirte Blätter von seiner Ilaud, darunter
Copien nach Rembrandt. Im Künstler-Lexicon X. S. 442 haben wir drei
Radirungen nach Rembrandt beschrieben, darunter ein Blatt mit einem
Bettler und seinem WVeibe, B. No. 164. Die Copie hat das hionogramm und
die Jahrzahl 1760. Die Ansicht eines holländischen Dorfes mit einem
Schlosse am Canal nach Rembrandt, ist bezeichnet: Overluet so. Anwerp.
1761. kl. qu.fo1. Den Namen des Künstlers trägt auch eine Landschaft:
bei Mondschein. In der Hütte sitzt ein Weib am Feuer, kl. qu. fol.
R. Weigel, Kunstkatalog N0. 16,688, erwähnt zwei kleine Blätter, welche
die halben Figuren eines Bauers und einer Bäuerin enthalten. Sie