Volltext: A - CF (Bd. 1)

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ANIEA 
1045 
1048. 
1045. ANIEVS. F. S0 nennt sich der Verfertiger einer sehr 
schönen Medaille mit dem Bildnisse des Don Luis de Requesens, Gross- 
Comthur von Castilien und Gouverneur von Holland, welcher später in 
Brüssel amtirte. Anieus ist unbekannt, dürfte aber in den Nieder- 
landen gelebt haben. Seine Thatigkeit fällt in die zweite Hälfte des 
16. Jahrhunderts. G. v. Loon, Histqmetallique  213. 
1046- Annibale Garracci ist unter dieser Abbreviatur als der Er- 
  fänder einer Colnipositioä anlgfgebenmzvälche V13? täägostäno 
' ' arracci gestoc en wur e. an za ieses a zu en 
Jugendarbeiten des Künstlers. Es ist wenigstens sehr selten, wie Bartsch 
P. gr. XVIII. p. 74 No.17 angibt. Dieses Blatt stellt die Taufe Christi 
vor. Jesus steht mit gefalteten Händen im Jordan, und Johannes hat 
sich zur Taufhandlung auf ein Knie niedeägelaslslemBRelczhtä unteIii auf 
der kleinen Bandrolle: ANI. IN. H. 14  7  r. 0  6  
1047. Almibale Garracei kommt bereits an mehreren Stellen vor, 
  und auch diese ist noch nicht die letzte, da er auch 
1Min; Arm. Cur. zeichnete. Die gegebene Abbreviatur steht 
auf einem Blatte mit Christus am Kreuze. Ueber dem 
gesenkten Haupte des Heilandes ist eine Tafel mit hebräischer, griechi- 
scher und lateinischer Schrift, und links unten steht : AnjJn. Fe.  1581. 
H. 18 Z. 2 L. Br. 13 Z.  
Man legte früher dieses von Bartseh, P. gr. XVIII. p. 183 N0. 5, 
beschriebene Blatt unbedingt dem Annibale Carracci bei, der genannte 
Schriftsteller glaubt aber, es sei nach einem Gemälde desselben von 
anderer Hand gestochen. Desswegen wollten einige den Agostino Car- 
racci als Stecher annehmen. Wir zahlen dieses Blatt zu den frühesten 
Arbeiten des Annihale Carracci. Er malte das Crucifix als junger Mann 
für die St. Nicolauskirche in Bologna, um zu zeigen, dass er es auch 
mit grösseren Malern aufnehmen könne. 
1048. Francesco Annichini? Diese Buchstaben beziehen sich auf 
ANN_ den Verfertiger eines schönen gegossenen Medaillons mit dem 
, Bildnisse des Christoph Freiherrn von Madruzzo innerhalb 
AÄN- 27- eines perlenartigen Kreises, mit der Umschrift: CHRIST. 
MADRV. CARDINI EPIS. PRIN. TRIDEN. ET. BRIX. Ohne Revers. 
Grösse 2 Z. 2 L. Dieser Medaillen ist bei Bergmann, Medaillen auf 
berühmte Männer Oesterreichs. I. S. 17 beschrieben, und Tab. III No. 8 
abgebildet. Der genannte Schriftsteller glaubt, dass die Abbreviatur 
ANN. auf Fraiieesco Annichini von Ferrara sich beziehen dürfte. Chri- 
stopli von Madruzzo wurde 1539 Fürstbischof 1:021 Trient, iää? Car- 
dinal, und starb 1578. Annichini starb aber nac ani 545, un somit 
kann er die Medaille mit dem Bildnisse des Cardinals nicht gefertiget haben. 
Die Abbreviatur ANN. 27. steht auch auf einer Bronzemedaille init 
dem Bildnisse des Arztes Gio. Francesco "Mzirtinio von Mailand, welche 
im Revers einen bärtigen belielniten Kopf zeigt. Die Zahl27 bedeutet 
wahrscheinlich 1527. und in dieser Zeit war Annichini in der Kraft der 
Jahre. Allein es herrscht hinsichtlich der Medaillen Annichiniis solche 
Ungewissheit, dass man es noclrnicht wagen kann, einzelne Leistungen 
desselben zu bestimmen. Selbst über den Taufnanien des Künstlers ist 
man nicht einig. Vasari nennt ihn Luigi Anichini, und räumt ihm 
neben Alessandro Cesari (Cesati) den ersten Platz unter den modernen 
Edelsteinsclineidern ein. Andere Schriftsteller nennen ihn Francesco, 
und unterscheiden diesen von Luilgi. Zagi Yereinigeä beideAiliißterdem 
Namen Fraiicesco Anichini, welc er nac (er gege enen reviatnr 
Annichini, nicht Anicliini sich geschrieben haben müsste. Alles dieses
	        
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