Initialen.
6) Die Versuchung des hl. Anton. Der Heilige steht in der Mitte
von Teufeln umgeben. Links oben bei seinem Kopfe st-össt eine Spuck-
gestalt mit dem Stocke in dessen Buch, und gegenüber erhebt ein Teufel
die Keule. Links unten fachet ein solcher mit dem Blasebalg Feuer an,
und rechts nach unten stemmt sich ein Teufel mit den Krallen in das Unter-
gewand St. Antons. Unter diesem Phantom ist das Schwein. Ohne Zeichen.
Dieses Blatt ist in der Weise des hl. Christoph, oder noch mehr in
jener des Apostels Petrus behandelt, welchen wir im Artikel des Alaert
du Hameel den von Bartsch erwähnten Blättern beigefügt haben. Hein-
eckc 335 Nr. 216 schreibt dieses Blatt einem anonymen Meister zu.
Das Exemplar, welches uns zur Einsicht vorlag, war beschnitten.
H.4Z.4L. Br.3Z.5L.
24. Alaert du Hameel, Goldschmied von Herzogenbusch, gilt seit
Bartsch, P. gr. VI, p. 354, als der Träger dieses
M x? "Monogrammes, wir erkennen aber darunter den
Ä i k Maler Jeronymus Agnen, genannt Hieronymus
J ' ' Bosche. Diesem Meister ist der vorhergehende
Artikel gewidmet, in welchem bereits erwahnt ist,
(F dass in neuester Zeit der Familienname des Künst-
Ü ß) lers entdeckt wurde, dass er nämlich J. Agnen
heisse, woraus sich obiges Monogramm leicht er-
klaren lässt. Es scheint aus den Buchstaben I Av
zu bestehen und da auf einigen seiner Blätter auch noch das Wort "bosche"
zu lesen ist, so kann man wohl ohne Scrupel Jeronymus Agnen van
Bosche, d. h. van sW-Iertogenbosche, lesen. Die Zeichnung der Blätter
mit diesem Monogrammc wurde von jeher dem Hieronymus Bos oder
Bosche zugeschrieben, und Bartsch würde kaum Anstand genommen
haben, das Zeichen auf diesen Künstler zu deuten, wenn er dessen
Familiennamen gekannt hätte. J. Agnen hat sicher einen Theil der
Blätter, wenn nicht alle, selbst gestochen, und für A. du Hameel blie-
ben demnach nur die Abbildungen des Reliquariums und des Sacrament-
häuschens, zu deren Entwurf er als Goldschmied und Ornamentist ge-
eigneter seyn konnte, als J. Agnen. Doch muss auch dieser Theil daran
haben, da dessen Zeichen und der Name du HameePs auf beiden Blättern
vorkommt. Man möge auch glauben, dass der Stich von Letzterem herrührc,
da die alten Goldschmiede nicht selten auch in Kupfer stachen. Ihm aber
alle Blätter zuzuschreiben, ist kein Grund vorhanden. Hatte du Hameel
Theil an den übrigen Blättern, so würde er wohl auch seinen Namen
beigefügt haben. Nur auf dem Blatte mit dem Elephanten Nr. 4 kommt
ausser dem ersten Zeichen auch noch der Name HAMEEL vor, und
dieses könnte wohl ebenfalls der Goldschmied gestochen haben, da die
Figuren schlecht gerathen sind. Sein Verdienst besteht demnach in der
Ornamentik.
Bartsch beschreibt sechs Blätter, welche ausserst selten, jetzt fast
unaufündbar sind. Der Wichtigkeit wegen geben wir hier ein genaueres
Verzeichniss, als im Künstler-Lexicon geschehen. ist. Wir fügen auch
zwei Stiche bei, welche dem Verfasser des Peintre graveur entgangen
sind, und als Supplement mögen auch die im vorhergehenden Artikel
beschriebenen Blätter gelten. Hinsichtlich des Preises bemerken wir,
dass R. Weigel im Kunstkatalog Nr. 18972 einen Bartsch unbekannten
Abdruck des jüngsten Gerichtes auf 180 Thlr. werthet.
1) Die eherne Schlange, welche links auf dem Hügel erhöht ist.
Rechts knieen die Israeliten in Verehrung, und in Mitte derselben hebt
ein Priester die Arme. Im Vorgrunde liegen vier Männer auf der Erde
von den Schlangen gebissen, und links bemerkt man einen Israeliten
vom Rücken, welcher, mit dem einen Knie auf dem Boden, die Mütze