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ANIB
ANIBC.
1035
1036.
3) Venns beweint den Tod des Adonis. Sie hält die Leiche auf
dem Schoosse, und links hinter der Gruppe trauert Amor. In halben
Figuren. Links unten steht: Ca. pinrv. (Annib. Carracci), rechts: Ang.
K. ins. L0 (Londini) 1770, kl. 4.
Die späteren Abdrücke haben die Adresse J. Boydel-Ps. Dieser
Kunsthändler veranstaltete eine Gesammtaxisgabe der radirten Blätter
der Künstlerin, unter dem Titel: Angelica Kaulfmarüs Elchings comprised
in fifteen prints, after her Designs und other Musters.
Annibale Fontana? Durch diese Abbreviatur deutete ein
Medailleur seinen Namen an, welcher wahrscheinlich in Ita-
' lien thätig war. Er fertigte eine schöne Denkmünze auf die
Eroberung von Siebenbürgen durch Gio. Battista Oastaldo, den alten
Feldherrn des Kaisers Ferdinand 1., 1551. Auf dem Avers ist das
Brustbild des 1562 verstorbenen Generals, und unten steht ANIB. Die
Rückseite enthält eine Allegorie auf die Kriegsthat, und die Schrift:
TRANSILVANIA CAPTA. Abgebildet bei SzechMisc. Tab. IV. No. 23.
Dasselbe Bildniss, aber ohne ANIB., ist auch zu einer Medaille auf die
Einnahme von Lippa benutzt, kommt aber von einem anderen Stempel,
indem am Schlusse der Umschrift DVX steht, während auf der vorher-
gehenden Medaille dieser Titel fehlt. Auf der Rückseite sind Kriegs-
trophäen, und eine trauernde weibliche Figur. Unten ist ein Fluss
mit dem Worte MAVRVSCIVS. Diese Medaille ist sehr schön, kommt
aber jener mit ANIB. doch nicht ganz gleich. Der Verfertiger von
beiden dürfte aber derselbe seyn. Es gibt auch noch eine dritte Me-
daille auf die Siege des Castaldo, mit dem Bildnisse des alten Feld-
herrn, aber ohne ANIB. Auf der Rückseite ist eine allegorische Dar-
stellung mit der Legende: CAPTIS SVBACT. FVSISQ. Beide Werke
sind l. c. in Abbildungen zu schauen.
Wenn man annimmt, dass diese Medaillen erst nach dem 1562 er-
folgten Tode des Feldherrn Castaldi gefertiget wurden, so könnten sie
von Annibale Fontana, dem berühmten Goldschmied, Bildhauer und
Edelsteinschneider herrühren. Im Jahre 1540 geboren, soll er nach
Ticozzi in seiner Jugend Stempel zu Medaillen gefertiget haben, man
hat aber keine derselben namhaft gemacht. Bolzenthal, Skizzen zur
Kunstgeschichte S. 162, ist geneigt, ihm die erwähnten Schaustücke
zuzuschreiben.
IÜÜÜ. Annibale Garracci fand zaäilreichle Stecher, auf dleren Blät-
tern der Name es Ma ers an verschie ene Weise
Aula Oma abgekürzt. ist. Eines derselben stellt die Maria
amb. cair. pm. mit dem LeichnamRrlels göttlichen Sohnes auf
dem Schoosse dar. ee ts sie t man zwei En e]
Anzh Gut Pmxth und die Dornenkrone, und unten steht: Angib.
Car. Jn. Romae Stepha. Colbenius F., mit Dedication an Carlo Solario
de Moretto, fol. Auf einer gleich grossen Wiederholung dieser Dar-
stellung, wo die Engel links erscheinen, ist dieselbe Abbreviatur, unten
gegen die Mitte steht aber: St. Colbensvhlag f. Dieser Stecher ist Eine
Person mit Colbenius. Die Abkürzung „anib. car. pin." findet man auf
dem Kilpferstiche eines Ungenannten. Dieses Blatt stellt die Geburt.
der heiligen Jungfrau dar, kl. fol. Giulio Cesare Venenti stach eine
sitzende Caryatide mit den Händen über dem Kopfe, und von zwei
Genien begleitet. Auf diesem grossen Blatte steht: Anib. Car. Pinmit.
Die Caryatide ist wahrscheinlich im Palazzo Fava, wo die drei Car-
racci malten.