Volltext: A - CF (Bd. 1)

ANDR. 
1024- 
1025. 
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Da Guacialoti schon um 1455 gearbeitet hat, gehören seine Me- 
daillons zu den ältesten, und in Rom scheint er der erste gewesen zu 
seyn, welcher solche Arbeiten gemacht hat. Sein Medaillen mit dem 
Bildnisse Nieolaus V. ist wohl der erste eines Papstes. Frühere päpst- 
liche Bildnisxsmedaillons sind wahrscheinlich restituirt. 
 Ob leich hier von keiner eigent- 
1024. Andrea Schzaonf: lichengAbbreviatur des Namens die 
Andrea Schuum fßmt- Rede ist, so müssen wir doch auf 
denselben eingehen, da auch Heller (Monogiz-Lex. S. 30) und Brulliot 
III. N0. 68, auf Andrea Sehiaon zu sprechen kommen. Ersterer 
sagt, man verstehe darunter den Andrea Meldolla mit dem Beinamen 
Schiavone, Brulliot verweist ihn aber auf Bartsch P. giuXVl. p. 31, wo 
Andrea Meldolla von Andrea Schiavone getrennt ist. Brulliot fand sich 
berufen, den Heller eines Irrthums zu bezüchtigen, weil man seit Bartsch 
die Trennung beider Künstler als ausgemacht hinnahm, bis endlich 
E. Harzen im Kunstblatt 1853 No.37 in einer ausführlichenAbhandlung 
über Andrea Meldolla nachwiess, dass nicht von einem Andrea Schie- 
vone als selbstständigen Künstler die Rede seyn könne, sondern dass 
Andrea Meldolla wirklich den Beinamen Schiavone gehabt habe. 
Wir haben darüber unter Mouogram AM._ und AMP. N0. 910 ausführ- 
lich gehandelt, und verweisen zunächst (larauf. 
Die Blätter mit dem Namen Andrea Schiaon beschreibt Bartsch XVI. 
p. 83 N0. 13  33. Sie gehören zu einer Folge von 21 geistreichen 
Radirungen, welche auf verzierten Feldern Büsten, Figuren, historische 
und mythologische Darstellungen nach antiken Werken in Bronze und 
Marmor enthalten. Diese Folge erschien bei F. Valesio unter dem Titel 
in verzierter Einfassung: Raccolta de' desegni e compartimenti d-iversi 
tratti da marmi e bronzi degli anzieht Romani, et dedicati all' ill. Sig. 
Goorgio Maynwaringe Capiw Enyf". H. 4 Z. 6--8 L. Br. 6 Z. 6 L. 
A. Meldolla detto Sehiavone hatte ursprünglich keines dieser Blätter 
bezeichnet, der Name Andrea Schiaon wurde nur von dem Verleger 
hinzugefügt, welcher das Werk mit Titel und Dedication in die Welt 
schickte. Die Blätter vor der Schrift gehören also zu den frühesten. 
Das Werk ist im Allgemeinen selten, besonders im ersten Drucke. 
Die Ornamente. welche Meldolla bei Valesio herausgab, zeigen viel 
Uebereinstimmung mit denen des Rosso und Primaticcio, wie sie in 
zahlreichen Fresken zu Fontainebleau und in Kupferstiehen nach den- 
selben auf unsere Zeit gekommen sind, und man könnte füglieh das 
gekrönte F, welches in der oben erwähnten Folge vorkömmt, auf König 
Franz I. beziehen, unter welchemdiese Arbeiten begonnen wurden. 
Es wird ja auch auf Landschaften des Anton Fantuzzi auf diesen König 
bezogen. Meldolla scheint aber nicht in Fontainebleau beschäftiget 
worden zu seyn. Graf Laborde, welcher in seinem Werke über die 
Renaissance-Periode mehrere Künstler nach vorhandenen Urkunden 
namhaft macht, fand weder eines A.-Meldolla, noch eines A. Schia- 
vone erwähnt. 
A. Meldolla Schiavone radirte noch mehrere andere Blätter, welche 
wahrscheinlich zwei Folgen bilden, und sich auf ungefähr 24 Stücke 
belaufen dürften. Sie enthalten ügurenreiche Compositionen innerhalb 
Fruchtbehängen, und anderen Einfassungen nach den Wandmalereien 
des Rosso Rossi in Fontainebleau. Diese Blätter sind ohne Namen und 
Zeichen. Die leichte und geistreiche Radirung deutet aber auf Meldolla. 
 Andrea Bergamasco, aus der Familie der Previtali in Ber- 
   ganio, lunterliess in seiner Vater- 
-1  - - stadt viele Gemälde, welche einen
	        
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