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Marschallstabe. H. 3 Z. 7 L. Br. 2 Z. 4 L. Dieses Blatt findet man
in dem von Christ und Brulliot erwähnten Stammbuche des P. Albinus,
unter dem Titel: New Stammbuch [ und l Beschreibung des Vhralten Kö-
niglichen, Chur und Fürstlichen Geschlechts l und Hauses zu Sachsen etc.
Mit alten Bildnissen und eigentlichen Conlrafacturen etc. Gestellt durch l
M. PETRVZII ALBJNVM, Churf. Sächsischen Historicum l und nunmehr
conl-inuirt durch MATTAE VM DRESSLER VM. I). l Leipzig l Gedruckt
durch Abraham Lamberg, Anno 1602. 4. Die in Holz geschnittenen
Bildnisse in ganzen Figuren halt Börner nicht für Arbeiten der einen
und derselben Hand. Die meisten sind von rauhem Aussehen, nur vier
Blätter von etwas feinerem Schnitt, und auch in der Zeichnung der
Figuren schlanker gehalten, als die anderen. Sie sind auch grösser, da
oben und unten wenig Raum bis zu den Einfassungen übrig gelassen ist.
Das zweite, aus HH oder IH bestehende Zeichen ist uns ebenfalls
unbekannt. Man findet es nur auf Einem Blatte.
Johann August Nahl , Historien- und Landschaftsxnaler,
N7 wurde 1752 zu Clanne bei Bern geboren, wo sein Vater, der
berühmte Bildhauer Joh. August Nahl, ein Landhaus besass.
Dieser Künstler gehört noch der alteren akademischen Richtung an,
und die Antike galt ihm für das Höchste. Den Stoff zu Gemälden wählte
er gewöhnlich aus der Mythologie. Besonderen Beifall fand er mit seinen
erotischen Darstellungen in reizenden Landschaften, worin ihm Albani
zum Vorbilde diente. Wir haben im Künstler-Lexicon X. S. 105 aus-
führliche Nachrichten über ihn gegeben, und bemerken hier nur noch,
dass Nahl 1792 Professor an der Akademie in Cassel wurde, und da-
selbst 1825 gestorben ist.
Das obige Zeichen findet man auf einem kräftig radirten und ge-
stochenen Blatte nach Wilhelm Böttner. Dieses Blatt stellt den Jupiter
vor, wie er den Ganymed küsst, eine zierliche Gruppe, ähnlich jener
von Rafael in der Farnesina, kLfol. Nah] hinterliess noch einige an-
dere Blätter, welche aber meistens mit dem Namen versehen sind.
Adolph Nenmann. Zeichner und Maler in Leipzig, gehört zu
den tüehtigsten Künstlern seines Faches. Er malt
Ü; [ab Bildnisse und Genrestücke, und eine grosse Anzahl
seiner Zeichnungen ist durch den Holzschnitt be-
l im kannt. Die Leipziger illustrirte Zeitung enthält in
KZ ihren Jahrgängen von 1851 an eine Masse von Ab-
bildungen nach Neumaniüs Zeichnungen, sowohl {Bildnisse als figürliche
Compositionen, von welchen aber mehrere das geistige Eigenthum an-
derer Meister sind. So zeichnete er die Bilder, welche A. Kreling im
Bogenhause des Theaters zu Hannover gemalt hatte, zum Schnitte auf
die Holzplatten. In der illustrirten Zeitung 1853 N0. 496 findet man
die Abdrücke. Auch mit Bildnissen ist diess öfters der Fall, wie mit
jenem des Fürstbischofs Melchior von Diepenbrock in N0. 502 derselben
Zeitung. Das schöne Bilduiss des Malers C. Hühner im Jahrgange 1854
S. 72 ist ebenfalls nur auf Holz copirt. Dagegen aber sind auch viele
eigenhändige Oompositionen Neumanifs durch Holzschnitte bekannt.
Besonders schön sind immer die Portraite berühmter Männer, deren
die illustrirte Zeitung in grosser Anzahl aufzuweisen hat. Die meisten
Blätter gingen aus der xylographischen Anstalt des Malers und Form-
Schneiders E. Kretzschmar in Leipzig hervor.
Auf den Holzschnitten nach Zeichnungen dieses Meisters findet
man obige Zeichen, welche sich aber auch noch in anderen Stellungen
wiederholen.