AMRH
AMS.
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985.
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einzigen Exemplare aus der Sammlung des Th. Wilson. Mit Weiss
gehöht, und in Tuschton, fol.
10) Christus auf der Treppe, wie er von der Mutter und den heiligen
Frauen Abschied nimmt. Nach Meldollzüs Hauptblatt, B. N0. 14. Mit
Weiss gehöht, und in Tnschton.
Die Blätter von N0. 7-10 sind im zweiten Bande des Werkes von
R. Ford. Was er nach Parmigianino radirt s. unter FPJ RF.
984- Am. Rousseau Halley, Formsehneider, war um 1845-50 in
Paris thtttig. Er trug zur Illustration von Werken bei.
A-M RPH In .,La grande oitle, tableuu de Paris" 1360. sind Holz-
schnitte mit den gegebenen Initialen versehen.
985. Anna Maria von Schur-man, eine gelehrte und kunstreiche
A [VS Dame, wurde 1607 zu Cöln geboren, wo sich ihre Eltern
' zur Zeit der blutigen Verfolgungen des Herzogs von Alba
in den spanisch-niederlandischen Provinzen niedergelassen hatten. Ueber
das wunderbare 'l'aleut dieser Dame zu den Wissenschaften und jeg-
licher Kunst berichtet Merlo, Kunst- und Künstler in Cöln S. 416, aus-
führlich, und zählt auch ihre Schriften auf. Sie gelangte bei nur flüch-
tiger Anleitung im Zeichnen, lllalen, Bildschnitzen, Kupferstechen, Gra-
viren dtc. im raschen Erfolge zu grosser Geschicklichkeit. Das aus
Buchsholz geschnitzte Bildniss ihrer Mutter, so wie ihr eigenes, und
das eines Bruders, konnte Gerard Honthorst nicht hoch genug schätzen,
und auch Sandrart II. 375 war von dem in Wachs bossirten Portraite
der Künstlerin bezaubert. Ueberdiess werden ihr schön gemalte Stücke
mit Blumen, Früchten, Insekten und Vögeln in Oel- und Wasserfarben
zugeschrieben, so wie Hciligenbilder und Portraite. Von ihren Kunst-
leistungen ist aber nur weniges auf die Nachwelt gekommen. Brulliot I.
N0. 708 und App. I. N0. 100 glaubte ihr ein Bild der hladonna mit
dem Kinde in einem von P. Breughel gemalten Blumenkranze zu-
schreiben zu dürfen. Das Bild hat ein aus AS. bestehendes Monogramm,
welches aber eher dem Adrian Sallaert angehöret, als der Schurman,
da letztere selbst Blumen malte, und hierin keines anderen Meisters
bedurfte. Merlo glaubt ihr mit grösserem Rechte das oben gegebene
Monogramm mit der Jahrzahl 1637 zuschreiben zu dürfen. Er fand
es auf einem in holländischer Weise gemalten, lebensgrossen männ-
lichen Brustbilde, welches einen der Brüder der Künstlerin vorstellen
soll. Auf dem radirten und gestochenen eigenhändigen Bildnisse der
A. M. Schurman stehen die Initialen A. M. S.. was ebenfalls für Merlo's
Deutung spricht. Ucber dieses Bildniss werden wir unter AMS. handeln.
Schurman lebte in verschiedenen Städten. Nach dem im Jahre 1620
in Franecker erfolgten Tode ihrer Eltern begab sie sich nach Utrecht,
wo sie mit Rubin die gelehrte Laufbahn betrat. Familienangelegen-
heiten führten sie 1653 wieder nach Cöln, von wo sie nach zweijäh-
rigem Aufenthalte wieder in's Vaterland zurückkehrte. Jetzt lebte sie
auf dem Dorfe Lermonde bei Vianen" entfernt von aller Gemeinschaft
mit der Welt, und unter beständigen Uebungen der Andacht, bis sie
endlich 1661 auf einer Reise in der Schweiz den berüchtigten Jesuiten
und Religionsfanatiker Johann de Labadie kennen lernte. Leiden-
schaftlich für ihn begeistert, blieb sie dessen Begleiterin bei allen Ver-
treibungen aus Stadt und Land. Sie glaubte den besseren Theil erwählt
zu haben, und bekannte sich mit Stolz zu der Lehre der Labadisten.
Nach dem 1674 in Altona erfolgten Tode ihres Propheten verliess sie
mit den Predigern und Anhängern desselben ebenfalls diese Stadt, und
starb 1673 auf dem Dorfe Wiewarden in Westfriesland. Sie opferte
auf ihrem Irrwege Ruhm und Reichthum, blieb aber, wenn auch eine