AMF.
960-
961.
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960. Marc Anton Raimondi oder Andrea Mantegnaß Christ (Monogn-
F Auslegung S. 90) sagt, das zweite Zeichen
, _ könne nach seinem Erachten "Andrea Man-
'tinea ITaciebatff bedeuten, und S. 100 deutet
g, er ein ähnliches Zeichen wieder nur muth-
masslich auf Andrea Mantegna. Heinecke legt es diesem Künstlerbe-
reits entschieden bei, und somit sind in den Sammlungen die Blätter
mit demselben gewöhnlich dem Werke des Mantegna beigefügt. Allein
es ist kein Zweifel, dass Marc Anton in seiner frühen Zeit das Mono-
gramm in solcher Weise gebildet, und selbes erst später in M AF. ab-
geändert habe. Für Marc Anton spricht auch der Styl der Blätter,
nicht für Mantegna, so dass man letzterem auch nicht die Composition
zuschreiben kann. So lange also nicht irgend ein Zeichner oder Maler
für dieses Monogramm auftritt, müssen wir es dem Marc Anton zu-
schreiben, da die Stichweise für ihn spricht. Man findet nur zwei
Blätter mit dem Zeichen.
i) Der Violinspieler, oder vielmehr Apollo mit den Musen. Er
sitzt nackt in Mitte des Blattes auf einem mit Moos bewachsenen Felsen,
und stellt den linken Fuss auf einen Helm. Die Violine sinkt in den
linken- Arm, da der Gott den Kopf nach rechts wendet, wo eine nackte
Nymphe das Flötenspiel beginnt. Zwischen dieser und dem Violin-
spieler zurück erhebt eine nackte Frau den rechten Arm, und scheint
mit dem Zeigefinger den Takt zu geben. Links steht eine andere weib-
liche Figur mit einer Draperie um den Leib, und gegen Apollo gewendet.
Sie ist im Begriffe, die Flöte nach dem Munde zu bewegen, wenn nicht
das gesenkte Haupt darauf hindeutet, dass ihr Spiel dem Gotte nicht
gefallen hat, weil er lächelnd der anderen Flötenspielerinzuhorcht.
Hinter den Figuren zieht sich nach rechts hinauf ein Berg, und auf
der Spitze rechts erheben sich Bäume. Unten in der Mitte ist das
erste Zeichen, welches Bartsch und Brulliot wie das zweite bilden.
Auch Zanetti (Cabinet Oicognara N0. 247) gibt dasselbe Zeichen an,
wir copirten aber das erste nach dem Originale. Es fragt sich nun,
ob zweierlei Abdrücke, oder zwei verschiedene Stiche vorhanden sind.
Bartsch P. gr. XIV. N0. 398 beschreibt diesesBlatt, und gibt mit Za-
netti die gleiche Grösse an. H. 10 Z. 6 L. Br. 7 Z. 5 L.
2) Eine mit Epheu bekränzte Frau zwischen zwei nackten Männern.
Zu ihren Füssen ist ein Kind. Das Zeichen, vielleicht das zweite, ist
links unten. H. 10 Z, 9 L. Br. 7 Z. 6 L.
Dieses Blatt beschreibt Bartsch l. c. N0. 399. Heinecke erkennt
sonderbarer Weise darunter Herkules zwischen der Tugend und dem
Laster, und erklärt den Stich als lidantegnws Arbeit. Er stimmt aber
nach Zanetti mit dem obigen Blatte, und somit rührt er sicher von
Marc Anton her.
951- Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts in Deutschland arbeitete.
Bartsch P. gr. IX. p. 516 beschreibt nur zwei Bild-
nisse von ihm, zwei andere Blätter fügt Brulliot I.
M N0. 357 bei, und ein fünftes kam uns noch wei-
, ter vor. Alle diese Kupfersiche gehören zu den
F Seltenheiten.
F i) Gervasius Fabrieius juris utrlusque doctor,
A4 . , M anno aetatis Sllae xxxvnr. M. n. L. xvnr. Halbe
Figur von vorn, ein wenig nach rechts gerichtet. Um_ das Oval steht
die gegebene Schrift, und links unten das dritte Zeichen. H. 6 Z.
4L. Br.4Z.8L.