AME
VAMEP.
958-
959.
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7) Landschaft mit Gehöften und Hütten zur Rechten. In Molyn's
Manier, und mit dem Namen, qu. fol.
8) Landschaft mit Bauern. Links am Wege steht ein grosser Baum,
und Bauern fahren einen mit Korn beladenen Wagen. Rechts breitet
sich das Feld aus. wo Männer und Weiber mähen. lm Grunde zeigt
sich das Dorf, und rechts unten steht das Monogramm der Künstlerin.
H.4Z. Br.5Z.4L.
9) Landschaft mit grossen Bäumen, unter welchen man einen Knaben
mit dem Korbe sieht. Im Vorgrunde ist das Zeichen angebracht.
H. 2 Z. 10 L. B123 Z. 56.
958- Adam Elsheimer soll sich dieses Zeichens bedient haben.
In diesem Falle ist A. AE. zu lesen, da der Künstler aus-
nahmsweise auch Aelzheimer schreibt. Vgl. N0. 113 dieses
Werkes.
959. Petrus aMerica, gewöhnlich Merecinus, Mirieenys und
Myricinis genannt. ist der Träger dieses Mono-
Ä ß, gramms, welches auch verkehrt vorkommt, und in der
R" L 4 Art, dass man MPAE lesen muss. Der eigentliche
Name dieses Künstlers wurde erst in neuester Zeit bekannt, zunächst
durch Herrn J. A. Börner, welcher schon vor Erscheinung des Artikels
im Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters von Baron von Auf-
sess, Jahrgang 1855 N0. 8 und 10, und Jahrgang 1856 N0. 6 uns um-
fassende Mittheilungen über diesen Petrus a Merica machte. Die früheren
Schriftsteller wissen keinen Bescheid über den sogenannten Merecinus 8m,
da auch seine Landesgenossen darüber weggehen. Einige wollten ihm
sogar das Monogramm absprechen, da es für diesen Namen nicht recht
passte. Desswegen sollte es einem Kunsthändler Peter Martini vindi-
cirt werden. Wir wollen im Gegentheile letzteren ganz streichen, da
er in keinem Kupferstich-Verzeichnisse weder als Verleger, noch als
Kupferstecher iigurirt. Der Name wurde verkehrt aufgefasst, nämlich
jener des Martin Peeters, auf dessen Verlagsartikeln man die Adresse:
Martinus Petri liest. Er ist demnach der Sohn eines Peter, jener Peter
Martini wäre aber der Sohn eines lMIartin, welcher nicht existirt hat.
Martin Peeters ist der ältere Zeitgenosse unsers Meisters, da er schon
1533 als Mitglied der Bruderschaft des hl. Lucas in Antwerpen er-
scheint. Peter a Merica wnr um 1560-1570 in voller Kraft. Sein
Name steht auf einem grossen in vier Blättern bestehenden Plan von
Antwerpen, welcher in Vogelansicht die Stadt und ihre Umgehung vor
das Auge führen. Auf dem vierten Segmente steht rechts unten Petrus.
dann das erste der gegebenen Zeichen mit dem Beisntze: a. Merica. fecit
1569. Von lXIerica kommt nun der Beiname Mercrintzs, Miricenys am.
wir wissen aber immer noch nicht, welchen Ort Merica bezeichnet, wenn
es nicht Meereyck oder Meeryck ist.
Nach Mr. Renouvier, Des types et des manieres de Maizres Gra-
veurs pour servir ä l'histoire de gra-vure cn Italic, en Allemagne, dam les
Pays-Bas et en France. Illontpellier 1854, soll aber der Künstler Peter
van der Eyden heissen, wie nämlich Hr. Camberlyn in Brüssel glaubt.
Nach seiner Ansicht hatte der Meister seinen bizarren Namen van
der Eyden, welcher aber eher Hcyden lauten müsste, latinisirt, und Re-
nouvier übersetzt ihn in seinem Ideom mit "de la Bruyäre", was in
deutscher Sprache "von der Heide oder von dem Hcidekraut" bedeutet.
Heide oder Heidekraut heisst aber im Lateinischen Erica oder Erice,
nichtMerica. Columella und Plinius kennen zwar eine Uva oder Vitis
merica, man weiss aber nicht, welches Gewächs sie darunter verstehen.
Der Künstler deutete durch das Wort Merica wahrscheinlich seinen