Volltext: A - CF (Bd. 1)

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AMD. 
952 
955. 
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willkürlich "Giacomo Franco lnventor." und das Monogramm PLF. 
soll "Pein" Lombardi Formfs" bedeuten. Die Composition des Blattes 
ist von einem holländischen Meister, welcher in Italien gelebt hat, 
nämlich von Giovanni Franco (Francken) aus Antwerpen, welcher um 
die Mitte des 16. Jahrhunderts in Neapel thätig war. Petrus Lom- 
bardus konnte die Platte wohl erhalten haben, auf den Namen des 
Stechers müssen wir aber verzichten. Ambrosius Brambilla kann es 
nicht seyn. Es fragt sich aber überdiess noch, 0b unter Petrus Lom- 
bardus der holländische Meister zu verstehen sei. Ein Bildhauer Pietro 
Lombardo war um 1516-1529 in Modena thätig. 
952- Ooruelis Matsys bezeichnete auf solche Weise ein in Kupfer 
M gestochenes Blatt, welches in starker Büste das Bildniss des 
Königs Heinrich VIII. von England vorstellt. Links oben ist 
f? Ü das königliche Wappen, und unter diesem steht die Jahrzalil 
1544-. Im oberen Rande steht die Schrift: nnsnreus DE! (m; nex ANGLIE. 
Rechts bemerkt man das gewöhnliche, aus den Buchstaben CMA von 
links nach rechts bestehende Zeichen des Künstlers, und etwas tiefer 
ist das obige einpunktirt. H. 6 Z. 5 L. mit dem Rand, Br. 4 Z. 9 L. 
Dieses Blatt beschreibt Bartscli IX. p. 116 N0. 58.  Unter dem 
Monogramm C M A. werden wir auf diesen Meister ausführlicher zurück- 
kommen. 
 Michel Angele Geruti dürfte unter diesen Buchstaben seinen 
J" s t Namen angedeutet haben. Er arbeitete um 1665 
ß C J bis 1690 in Rom für Kirchen und Paläste. Die 
gegebene Bezeichnung findet man aber auf keinem 
Gemälde, sondern auf einem radirten Blatte, welches eine Nymphe auf 
dem Delphin vorstellt, kl. fol. Die Zeichnung scheint von A. Tiarini 
zu seyn, da auch die Initialen T5 1' auf dem Blatte vorkommen. Dem- 
nach wäre zu lesen: Tiurinus Invenit. Michael Angelas Cerutus Sculpsit. 
Uebrigens ist noch zu bemerken, dass das Blatt in der Weise des 
Giuseppe Diamantini radirt ist. 
954. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte 
4' des 16. Jahrhunderts in Italien lebte. Im Cataloge des Marchese 
?,Ü1 Malaspina di Sannazaro II. p. 209 wird ein Blatt beschrieben, 
welches die Madonna mit dem Kinde im Kniestück unter einem 
M- Bogen sitzend vorstellt. Es ist zierlich gestochen und grössten- 
theils mit dem Bunzen vollendet Links unten im Rande mit einem 
lateinischen Motto steht: I? C. Pro-Y In , und rechts das Monogramm 
zwischen den Sylben illüni  Scal. Die Composition ist also von Ju- 
lius Cäsar Procaccini, welcher von 1548-1626 lebte. Huber III. S. 231 
schreibt dieses Blatt dem genannten Meister zu, von welchem es aber 
nicht. gestochen ist. H. 7 Z. 6 L. Br. 5 Z. 
955. Unbekannter Meister. Dieses Monogramm gehört einem ita- 
Am lienischen Kupferstecher an, welcher in der ersten Hälfte des 
16. Jahrhunderts lebte. Man findet von ihm eine schöne Copie 
eines Blattes von Marc Anton, Bartsch P. gr. XIV. p. 215 N0. 279. 
Der Satyr umschlingt die auf dem Boden liegende Nymphe, und erhebt 
den Stock in der Rechten, um sich gegen die Schläge eines jungen 
Mannes zu vertheidigen. Im Grunde ist Wald. H. 4 Z. 4L. Br. 3Z. 
Marc Anton stach diese Darstellung angeblich nach einer Zeich- 
nung von F. Francia, und zwar in seiner frühen Zeit; das Motiv zum 
Stiche liegt aber auch in dem Blatte von A. Altdorfer, B. 28, welches 
zwei Satyre vorstellt, die sich um eine Nymphe streiten. Brulliot App. I. 
N0. 26 glaubt, dass der Copist mit Marc Anton gleichzeitig sei. Er
	        
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