AMB
YAMBR.
N
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9424
946.
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mehrere Blätter nicht zuschreiben würde, wenn er nicht ein Paar der-
selben bezeichnet hatte. Er war im Ganzen kein guter Zeichner, und
fand nur dann einen besseren Halt, wenn er Vorlagen von Rafael,
Michel Angelo, Marc Anton, A. Mantegna dtc. hatte. Wenn er nach
freier ausgeführter Zeichnung, oder nach eigenen Compositionen stach,
wählte er eine Behandlungsweise des Stichels, wie sie ihm eben zur
Reproduktion dienlich schien. Diess ist vielleicht auch mit den dem
Gio. Maria zugeschriebenen Blättern der Fall. Er war Maler, und
hatte als solcher vielleicht nicht den Wirkungskreis eines eigentlichen
Kupferstechers. Wenigstens ist es nicht geschichtlich nachzuweisen,
dass er selbst den Grabstichel geführt habe. Durch das Wort OPVS
in den Inschriftschriften spricht er wahrscheinlich nur das Recht auf
das Gemälde oder die Composition an. Da wo er mit der Vervielfäl-
tigung seiner Werke einen speciellen Zweck verfolgte, konnte der Name
oder das Zeichen des Stechers wohl weg bleiben.
942. Ambrosius Brambilla, Kupferstecher von Mailand, welcher in
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu Rom arbeitete, bediente
rß sich häufig eines Monogramms, welches aber gewöhnlich aus AMBR
besteht, so dass wir unter letzterem ausführlich auf ihn zu sprechen
kommen. Das gegebene Zeichen findet man auf dem Bildnisse des
Papstes Sixtus V. von 1589, gr. fol. Ein zweites Blatt mit diesem
Monogramme stellt dgts Grabänallq des Papstes Hadrian VI. in S. Maria
del Anima vor, gr. ol. Vg. o. 946.
943. Anna Maria Braun, die Tochter des Bildhauers Georg Pfründt,
AMB welche 1642 in Lyon geboren wurde, fertigte sehr schöne Bild-
nisse in Wachs, und bezeichnete dieselben mit den gegebenen
AMB Buchstaben. Sie heirathete den herzoglich Durlachischen Se-
kretair Braun, und starb zu Frankfurt am Main 1713.
Die Wachsbilder dieser geschickten Künstlerin dürften wohl gröss-
tentheils zu Grunde gegangen seyii. Eines derselben diente zum Vor-
bilde eines gegossenen ovalen Schaustückes mit dem Bildnisse des Her-
zogs Friedrich I. von Salfeld. Auf dem Revers stehen die Buchstaben
AMB. Tenzel gibt diesen Medaillen auf Taf. 65 N0. 1 in Abbildung,
kannte aber die Bedeutung der Buchstaben nicht.
944. Anna Maria Brendler, Kupferstecherin, war in der zweiten
A M B Hälfte des 17. Jahrhunderts thatig, wahrscheinlich in Augs-
' burg. Sie ist durch eine Folge von vier steif gestochenen
Blättern bekannt, welche die Parabel vom verlernen Sohne vorstellen,
und mit den Initialen des Namens bezeichnet sind. Auf dem ersten
Blatte mit der Abreise des Sohnes steht: Anna Maria Brendler-in ex-
cudit. Haut ewc. H. 2 Z. 2 L. Br. 4 Z. 4 L.
945. Ambrosius Bosio, Medailleur, war in der zweiten Hälfte des
AMB B 16. Jahrhunderts, und noch um 1610 in Rom thatig. Die
gegebene Abbreviatur steht auf einer Medaille mit dem Bild-
nisse des Papstes Paul V. Er ist wahrscheinlich auch jener Bosio, welcher
sich auf dem Schaustücke mit dem Bildnisse des Maltheser-Grossmeisters.
Jean Parisot de 1a Valette nennt. Letzterer starb aber 1568, und so-
mit müsste der Medaillon erst nach dessen Tod gefertiget worden seyn.
946. Ambrosius Brambilla, Kupferstecher von Mailand, arbeitete
in der zweiten Ilalfte des 16. Jahrhunderts in ltom.
NIL, m1), Er soll auch Architekt und Dichter gewesen seyn, sicher
ist aber nur, dass Brambilla architektonische Ansichten
gestochen habe. Seine Verse kümmern uns wenig, und
sie sind vielleicht auch nicht geistreicher, als seine Blätter, obgleich die
letzteren früher viel zu gering gehalten wurden. Wir müssen daher genauer