Volltext: A - CF (Bd. 1)

926! 
1928. 
403 
926. Alessandro Maganza, Maler von Vicenza, wurde 1556 ge- 
boren, und von M. A. Fasolo unterichtet. Er 
4 M zli nahm aber den Zelotti und Baolo Veronese zum 
' ' C- . Vorbilde, wie die vielen in Viceuza von ihm vor- 
handenen Gemälde beweisen. Doch ist Maganza 
in Composition und Behandlung viel flüchtiger, und wiederholt sich in 
den Köpfen und Stellungen. Eine zahlreiche Familie machte ihn zum 
Schnellmaler. Dieser Künstler starb 1630. 
 Obige Initialen fanden wir auf einer flüchtig, aber geistreich be- 
handelten Zeichnung, welche mit der Feder umrissen und leicht in 
Bister gehöht einen Mönch oder Eremiten vorstellt, wie er sich gegen 
die Versuchung eines weiblichen Dämons straubet. Diese Zeichnung 
erinnerte uns an eine geistreiche, wenig vorkommende Radirung des 
Maganza, welche aber den Namen des Verfertigers trägt. Das Blatt 
stellt den hl.Uba1dus vor, den Schutzpatron gegen die Versuchung des 
Teufels. Er schwebt in der Luft, und stürzt links drei Dämonen nieder. 
Rechts stehen drei Frauen. Im Rande steht: Dira Erebi  Sanctus 
Ubaldus  Restitulus. Alexander Magantius Imf". Fecit. H. 12 Z. 4 L. 
Br. 8 Z. 4 L. 
927. Unbekannter Blumenmaler, welcher mit Adam Elzheimer in 
A M Berührung kam, so dass er vor 1620 gearbeitet haben muss, 
  und desswegen die Initialen A. M. nicht auf A. Mignou bezogen 
werden können. In der Gallerie des Grafen Robiano zu Brüssel war 
bis 1837 ein Gemälde, welches die Befreiung des hl. Petrus in einer 
von diesem A. M. gemalten Guirlande aus Blumen und Früchten vor- 
stellt. Die Hauptdarstellung ist von A. Elzheimer gemalt. 
928. Alexander Mair von Augsburg, Kupferstecher, Maler und 
Formschneider, fand unter dem Monogramm AM in gothischer 
A M Form N0. 890 bereits eine ausführliche Stelle, da sich das- 
selbe auf einer Anzahl von Kupferstichen vorfindet. Hier aber handelt 
es sich zunächst um Holzschnitte mit den Initialen A. M. Auf Stichen des 
Künstlers dürften sie nur ausnahmsweise vorkommen, indem wir nur 
ein einziges Blatt mit AM. kennen. Es stellt ein Skelett in halber 
Figur vor, welches in einer ovalen Einfassung mit Sanduhren, Knochen, 
Schädeln dzc. erscheint. Oben im Gartouche steht: Per peccatum mors. 
Rom. 5. Dies Blatt gehört zu einer Folge, welche wir im Künstler- 
Lexicon VIII. S. 206 N0. 15- 18 beschrieben haben. 
Die Tradition schreibt dem A. Mair von jeher Holzschnitte zu, 
nirgends aber findet sich ein Verzeichniss derselben. Stetten behauptet 
im siebenten Briefe, dass die Holzschnitte dieses Meisters 1599 von 
Lorenz Säuberlich in Wittenberg herausgegeben worden seyen, wir finden 
aber keine Anzeige von irgend einem Werke dieser Art. Säuberlich 
war Buchdrucker, und es möchten daher in den von 1597- 1611 ge- 
druckten Büchern desselben Holzschnitte von Mair vorkommen. Mit 
grösserer Sicherheit schreibt man ihm einen Plan der Stadt Augsburg 
zu. Mair benützte zu diesem neuen Grundriss der Stadt den grossen 
Plan, welchen 1521 der Goldschmied Georg Seld oder Selden heraus- 
gab. Dieser Plan ging aus der Druckerei von Grimm und Wirsung 
hervor, und gehört jetzt zu den grössten Seltenheiten der Xylographie. 
Dann schreibt man dem A. Mair auch die astronomischen Karten in 
Baier's Uranometrie zu. Diese Werke sind aber unsers Wissens in 
alten Abdrücken unbezeichnet. Die Initialen  welche wohl mit 
Sicherheit auf A. Mair gedeutet werden können, fanden wir auf einem 
Blatte mit den Bildnissen des Kaisers Rudolph 11., des Königs Philipp II.
	        
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