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913. Abraham Mignon, Blumenmaler, geb. zu Frankfurt am Main
1640, gest. zu Wetzlar 1679. Die Bilder dieses Meisters,
eines Schülers von Jan de Heem, gehören zu den schön-
sten Erzeugnissen ihrer Art, und bilden Zierden in Samm-
lungen. Brulliot I. N0. 593 fand das gegebene Zeichen
auf einem Gemälde, welches einen am Baume hängenden Hahn vorstellt.
Mignon malte nämlich auch todtes Geiiügel, sogenannte Stillleben, und
daher ist das Zeichen wohl auf ihn zu deuten. Wir wissen von keinem
zweiten Bilde mit demselben.
914. Anton Magg, Knnstliebhaber, wurde 1788 in Landshut ge-
boren, und bekleidete einige Jahre die Charge eines Offi-
ziers in der k. bayerischen Armee. Später zog er die
Stelle eines Postbeamten vor. lliagg malte Landschaften
in Oel, und bezeichnete sie gewöhnlich mit dem M0iio-
gramme. Er ist k. Postverwalter zu Straubing.
915. Arnt Mörlin oder Mörlinck? Vor etlichen Jahren kam zu
München im Kiinstliandel ein Gemälde vor, welches
Christus am Kreuze mit Maria und Johannes auf
Äf N HGoldgrund vorstellt. Der Maler gehört entschieden
der alten rheinischen Schule an, und deutete seinen
Namen unter dem Kreuze durch die Buchstaben M. an. Auf der
Rückseite der ungefähr drei Fuss hohen niid ziemlich schmalen Tafel
steht in Charakteren des 16. Jahrhunderts der Name Arnt Mörlin Pictor.
Ein A. Mörlin ist aber in der Kunstgeschichte unbekannt, wenn nicht
der Maler Arnold Moirlink oder Mörlynk in Cöln darunter zu ver-
stehen ist. Diesen Mann kennen wir aus Merltfs Werk Die Meister
der allkölnischen Schule, S. 201. Er gibt da die Liste derJenigen Künstler,
auf welche von 1396-1700 die Wahl in den Rath fiel. A. Mörlinck
kommt im Jahre 1457 zuerst, und unter dem Namen Moerlyn vor, und
1476 scheint er zum letztenmale gewählt worden zu seyn. D_ie Liste
enthält unter diesem Jahre den Namen Moerliiik. Um diese _Zeit dürfte
das erwähnte Gemälde gefertigt worden seyn._ Die alten Meister haben
aber nur selten ihren Namen, oder die Initialen desselben beigefügt.
In der von Merlo gegebenen Liste sind auch nicht lauter. Maler anf-
gezählt, und somit ist es uns nicht ganz klar, 0b der erwahnte Raths-
herr ein solcher war.
916. Andrea da Murano kommt in früheren Werken über Mono-
fix grammenkunde sonderbarer Weise zum Wappen
von Amsterdam. Wenn vollständig gegeben, er-
scheint dieser Wappenschild in einem breiten,
f]; einfach schattirtcii Rahmen, und eine Schrifttafel
gibt den Driickort und den Namen des Verlegers
x M Dodo Petri an. Christ, iWIonogrammen-Erklärung
X S. 97, ist der erste, welcher die Initialen A M.
x ohne Beifügung des Wappens anzeigt, und er
gab zu der irrigen Deutung auf Andrea da Mu-
rano Veranlassung, aber ohne es eigentlich gewollt zu haben. Der ge-
nannte Schriftsteller sagt nämlich, man finde ein A und ein M in go-
thischer Schrift auf gar alten niederländischen Holzschnitten, zn Amster-
dam bei Dodo Petri abgedruckt, ungefahr um das _Jahi_' 1505. Dann
fügt Christ noch bei, dass dieser A M. ohne Zweifel Jener deutsche
Meister sei, welchen italienische Schriftsteller der gothischen Manier
halber, und weil sie auch die nach alterWeise geschriebenen arabischen
Zahlen nicht recht lesen, mit anderen vermengen, und für Andrea da