Volltext: A - CF (Bd. 1)

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4) Folge von 12 Blättern mit Friesen aus Laubwerk, schön ge- 
stochen. Das erste ist mit der Jahrzahl 1615 versehen, qu. 8. 
Neben dem obigen Monogramme kommt auch ein aus A V gebil- 
detes Zeichen vor, welches wahrscheinlich dem Adrian de Vries angehört. 
 Andrea Meldolla findet hier nur einen vorläufigen Artikel, 
m da unter der folgenden Nummer ausführlich über ihn gehandelt 
wird. "Das gegebene Zeichen weicht aber von seinen gewöhnlichen 
Monogrammen ab, so dass es im vorkommenden Falle nicht auf Mel- 
dolla gedeutet werden dürfte. Man findet indessen sehr selten ein Ge- 
mälde mit demselben, obgleich die Staffeleibilder dieses Meisters über 
ganz Europa verbreitet sind. Herr E. Harzen kennt nur eine Pieta in 
der Sammlung des englischen Malers Geddes, welche auf solche Weise 
bezeichnet ist. Die blonogrammen, welche Eingangs des folgenden Ar- 
tikels gegeben sind, stehen auf radirtexi Blattern. 
Die Gemälde des A. Meldolla, welcher, vorläufig bemerkt, mit An- 
drea Schiavone da Sebenico Eine Person ist, sind in der Zeichnung 
und Ausführung ebenso incorrekt und vernachlassiget, als seine Kupfer- 
stiche, wiegen jedoch diesen Fehler auf durch ein sehr harmonisches 
und saftvolles Colorit, welches bereits zu Lebzeiten des Künstlers als 
Muster aufgestellt wurde. Tintoretto pflegte bekanntlich zu sagen, ein 
jeder Maler müsse ein Bild von Meldolla anschaffen, um Colorit zu studiren. 
QIÜ. Andrea Meldolla (Andrea Schiavone), Maler und Radirer 
(1522-1582), wurde 1802 von Abbate P. Zani in 
den Materiali per servire alla storia dclV incisiona 
4 -  p. 207 als ein lang vergessener venezianischer 
' Künstler eingeführt, mit der ausdrücklichen Ver- 
Wahrung gegen Verwechslung mit dem bekannten 
Andrea Schiavone, genannt Medola. Zani versprach 
. , die bündigsten Beweise für seine Behauptung, lie- 
l ferte sie aber nicht, obgleich er versicherte, sie 
ß seien bereits zum Drucke vorbereitet. Der geeig- 
ß, nete Ort wäre im dreizehnten Bande der Enciclo- 
pedia gewesen, bei Veranlassung des Artikels Meldolla p. 467,_allein 
der Autor entschuldiget sich damit, es sei noch nicht an der Zeit. Es 
wurden indessen die positiven Erklärungen des gelehrten Forschers 
Zani ohne Zweifel und Widerrede aufgenommen, und Bartsch nahm, 
ohne Zani's Beweise abzuwarten, Andrea Schiavone und Andrea. Mel- 
dolla als verschiedene Künstler in den 16. Band des Peintre-gravenr 
auf, von welcher Zeit an diese Frage als erlediget betrachtet wurde. 
Man findet daher in allen späteren Werken beide Künstlerigetrennt, 
was um so weniger Anstand hatte, als bei den älteren Schriftstellern 
Andrea Schiavone niemals mit dem Beinamen Meldolla erscheint, und 
die Nadelarbeiten cllles Külnstlers SOEVGTSEhlGCIOII sindäldiass man fügxlitäh 
zwei Meister anne men onnte. rst anetti erwa n in einer o e 
seiner Pittura Veneziana des Andrea Schiavone delto Medola, unter Be- 
rufung auf eine gewisse, nicht naher bezeichnete Urkunde, über welche 
er sich zu seiner Zeit RIISSPYEClCIBIäI werdeü vlvlas imhSrililussartikel ülger 
die Mosaiken der St. Markuskirc e wircic gesc a , wo man a er 
diesen Gegenstand nicht sucht, und auf welchen auch der Index nicht 
hinweiset, daher er leicht übersehen wird. 
Dieser Umstand ist jetzt durch  älazrzän igsd Kies; lägelliracht, 
welcher im deutschen Kuustblatt 1853  2 em n rea e o a von 
Sebenico einen ausführlichen Artikel widmet, und zur Evidenz nach- 
weiset, dass Andrea Schiavone und Andrea Meldolla Eine Person seien.
	        
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