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Vivarini annimmt, vielleicht Vater und Sohn, wovon der erstere mit
Antonio da Murano in Berührung kommt, und mit diesem die noch
halb griechische Steifheit in den Proportionen, und die schroffe Formen-
bezeichnung theilt. Der jüngere Luigi X7ivarini folgte anfangs der Rich-
tung des Bartolomeo Vivarini, indem sich in seinen früheren Gemälden
die harte und strenge Behandlung der Formen desselben zeigt, dabei
aber eine mit grosser Conseqnenz durchgeführte Charakteristik. Seine
späteren Werke verrathen den Einfluss des Gian Bellini, besonders in
der lebhafteren, mehr als früher durchgebildeten Färbung. Luigi Viva-
rini jun. malte noch 1501 , und starb während der Arbeit in der Aula
des Dogenpalastes in Venedig gegen 1505. Jener Aloisius Vivarinus,
welcher schon 1414 auf dem Schauplatz erscheint, muss also ein älterer
Meister dieses Namens seyn. Auf Gemälden des jüngeren Luigi da
liluranr) kommen obige Inschrifteii vor, und sie sind von 1480 an datirt.
1m Künstler-Lexicon XX. S. 449 ff. haben wir mehrere aufgezählt.
377. Unbekannter italienischer Maler, (lessen Lebenszeit die bei-
cfüete Jahrza 16.18 bestimmt. Seinen Namen
IAÜLAPA 8 äoniil-eu wir nichäherauisfinden, da der Buchstabe P
eben so wohl Pinmit, als den Geschlechtsnamen andeuten kann. Zwischen
A und L ist ebenfalls ein Beisatz, welcher uns räthselhaft erscheint.
Diess ist entweder der nach unten abgekrümmte Quer-strich des A. oder
man muss Ab lesen.
Das gegebene Zeichen findet man nach E. Harzen auf einem breit
und roh radirten Blatte, welches die hlatcr dolorosa vorstellt, kl. 4.
Es gehört zu den Seltenhcitcn.
878. Unbekannter Meister, welcher für die Europa illustre. Paris,
A], Odieuvre 1755, Zeichnungen und Gemälde zum Stiche lieferte.
Rtivcnet stach nach ihm das Bildniss des Jacques Joseph du Guet,
eines 1733 verstorbenen Geistlichen, und E. Fessarrl jenes des Schatz-
meisters Scevole de St. Marthe, welcher 1623 starb.
Derselbe Meister bediente sich auch des Monogramms ohne P,
welches Pimit bedeutet. Vgl. N0. 810.
879. Antonio Licinio Pordeuone lnventor bedeuten diese Buch-
staben auf Blättern nach Pordenonds Gemälden in
A LPJ St. Maria di Campagna zu Piacenza, gestochen von
P O. Gatti, O. Fialetti, J. Piccini, J. Licinio u. A. Sie
A" kommen aber auf den Gemälden nicht vor.
Der berühmte lllaler GlOV-ätlllli Antonio da Pordenone wurde 1483
zu Pordenonc in Ifriaul geboren, und heisst mit seinem Zunamen Sac-
chiense oder de Sacchiis, wie die alten Akten seinerGeburtsstadt nach-
weisen. Vasari und Ridolü nennen ihn aber G. A. de Corticellis oder
de" Cuticelli, nach dem Ortsnamen seines Vaters Angele hI-aria de Lode-
sanis. welcher wahrscheinlich in Corticelle bei Bresc-ia geboren wurde,
und später zu Pordenone als Maurer, d. h. als Statdtbaumeister, sein
Glück gefunden hatte. Gio. Antonio der Sohn ist Weltbekannt unter
dem Namen Pordcnone, wird aber überdiess auch noch Licinio und
Regillo genannt. Licinio heisscn ihn seine Zeitgenossen Delminio und
Vasari, es findet sich aber kein beglaubigtes Document hierüber. Eben
so verhält es sich mit dem Beinamen Regillo. Joannes Antonius Corti-
cellus und Pordenonus nennt sich aber der Meister auf etlichen Gemälden.
Die Biographen des Künstlers wollen indessen wissen, dass er bei Ge-
legenheit der Erhebung in den Ritterstaurl durch Kaiser Carl V. diesen
Namen" angenommen habe, zunächst aus Hass gegen seinen Bruder,
welcher ihn überhaupt zu der wiederholten llletamorphose des Namens