Initialen.
14. Unbekannter italienischer Meister, welcher gegen Ende des
15. Jahrhunderts arbeitete. Duchesne, Voyage d'un Iconophile
Äp. 325, beschreibt ein radirtes Blatt von ihm, welches die
Statue der Diana von Ephesus zwischen zwei Hirschen vorstellt.
In der Mitte sieht man auch einen Adler mit ausgebreiteten Flügeln,
und auf den beiden Händen der Diana steigen Löwen nach ihrer Achsel
auf. Links oben ist das Zeichen, welches hier vielleicht nicht voll-
kommen getreu ist, da es uns nur nach Zeichnung aus dem Gedacht-
nisse zukam. Ausserdem fanden wir das Blatt in keinem anderen Werke
erwähnt, und somit gehört es wahrscheinlich zu den grössteil Selten-
heiten. H. 14 Z. 10 L. Br. 6 Z. 4 L.
15. Antonio Toto an Nunziata. (z) Im Besitze des Grafen Schaff-
gotsch auf Warnibrunn beiindet sich ein höchst interessantes weib-
H liches Bildniss, welches die unglückliche, im Jahre 1558 enthauptete,
Jane Greyzvorställen llgönnge, und mät dem gegebenen Zeichen versehen
ist. Die üge ersc en erson, 0 er vielleicht einer Schwester, gibt
das Bild einer jungen Clavierspielerin in der Gallerie des Grafen A. Rac-
zynski in Berlin. _Nur das Haar ist dunkler, als in jenem des Grafen
Schaffgotsch; Pläysilpgnomie, Klppfputz, Kleidung, Geschmeide, Colorit,
Accessorien sin a er ItCIIlElSC Graf Racz nski ibt im Catalo e seiner
Bildersammlung, neue Ausgabe von 1856 28? das Resultat? der Er-
kundigungen und Forschungen, welche er über diese Bilder angestellt
hatte, sie führten aber nach mehrerenycrmutliungen nur zu der wahr-
sclieinlichsten Vermuthung, dass nanilich das Bildniss der Clavierspie-
lerin Jenes der Jane Grey seyn konnte, und dass es von Antonio
Toto aus Florenz, _genannt Toto del Nunziata, gemalt seyn dürfte.
Dieser Künstler arbeitete von 1538-1583 in England, und wurde zu
den vorzüglichsten italienischen Meistern seiner Zeit gerechnet. Graf
A. Raczynski gibt aus den Anecdotes of painting in England collected
by Mr. G. Vertue, published by Mr. H. "Walpole. London 1786, I. p. 93
und 94 Auszuge aus alten Rechnungen uber Jene Arbeiten, welche Toto
für den König unternommen hatte. Er kommt 1538 zuerst vor, aber
erst 1583 verlieh ihm Heinrich VIII. das Indigenat des Reiches. Antonio
Toto konnte also das Bildniss der Jane Grey gemalt haben. Das Mono-
gramm scheint aus den Buchstaben AT zu bestehen, und somit ist auch
dieses der Hypothese des edlen Grafen nicht entgegen. Es ist auch
möglich, dass beide Dilder die Züge der Jane Grey geben, gesetzt auch,
dass die Haare der Jungen Dame in der Sammlung des Grafen Schall-
gotsch etwas lichter sind. Dann herrscht auch Analogie zwischen den
genannten Bildnissen und einem anderen, welches in T. F. Dibdin's
BibliographicalDecameron. London 1817, III. p. 249 als jenes der Jane
Grey gestochen ist. Graf Raczynski will aber an der Person der un-
glücklichen Jane Grey nicht entschieden festhalten; auch lässt er es
dahingestellt seyn, ob in Antonio Toto der Maler seiner Clavierspielerin,
und dann auch der Dame des Grafen Schadgotsch gefunden sei. Er
findet es jedoch wahrscheinlich.
16- Unbekannt. Ob Formschneider oder Zeichner, gehört der
W Meister A jedenfalls zu den frühesten franzgsischän Iäünsäleäng
für welchen wir aber keinen Namen iaben. ein eic en n e
man in einem interessanten und seltenen aältifraääiääitißhßll Vläerkg
mit einer Menge schöner Initialen nach Art (er c ro a er, un mi
historischen Vtorstellungen in Umrissen. Dieses Werk ist betitelt: La
Mer des histoires. Paris par G. le bret. Ohne Jahr. 2 Voll. fol.
Eine andere Ausgabe ist datirt: Paris, NiäolasLCßlltßäühpouä Galliot
du Pre 1536. 2Voll. fol. Das Werk ist aus ern atcinisc eii ü ersetzt:
Itudimentum Novitiorum, von Brochart, oder richtiger von J. Oolonna.