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nach seinen Gemälden. Jllexzmdre pinm. steht auf einem Blatte mit
St. Paul, welches Dossier gestochen hat, k]. fol. Auf dem grossen
Blatte von F. Poilly, welches Merkur vorstellt, wie er den Nymphen den
jungen Bacchus übergibt, liest man: Alexandra inv. et pinx. Ohne Na-
men des Stechers, nur mit: Alexandra jnueniz et pinmit bezeichnet, ist
eine allogorische Darstellung der Poesie mit dem Lorbeerkranze auf
dem Haupto, und von vier Genien umgeben. Oval, qu.f0l. Alexandra
war Professor an der Akademie in Paris und starb 1717.
860. Unbekannter italienischer Meister, welcher in der Weise
F des Marc Anton arbeitete. Wir fanden das gegebene Zeichen
- auf einem Blattc mit einer sitzenden Sibylle nach Rafael.
Sie hält ein Buch auf dem Schoosse, und erhebt den linken Arm, als wollte
sie Jemanden winken. Zu ihren Füssen sieht man eine Vase, und (las
Zeichen steht links oben auf einem Tafelchen. H. 7 Z. 7 L. Br. 4 Z. 8 V, L.
Diese Itignr kommt auch mit einer anderen Sibylle nach Rafael
vor. Bartsch XV. p. 49 N0. 6 beschreibt dieses Blatt, welches aber
nicht von unserm hlonogrammisten gestochen ist. Er lebte in der
ersten Halfte des 16. Jahrhunderts, wahrscheinlich in Rom. Vgl. N0. 824.
861- Antonii Lafreri FOTmiS bedeuten diese Initialen auf alten
A Kupferstichen, welche zu Rom erschienen. Antonio Lafrcri
' ' war aus Salins in Burgund, und hatte um die Mitte des
16. {lahrhundcrts daselbst eine Kunsthandlung, in welcher mehrere re-
touchirte Abdrücke von älteren Platten erschienen. Auf solchen Pro-
dukten stehen die lnitialeii A. L. F., welche aber auf Stichen aus der
Zeit des A. Lafrei-i auch einen anderen Meister beileuten könnten.
Von 1550-1570 lebte Antonio Labacco in Rom. Er war Architekt,
Kupferstecher und Formschneider, wie unter dem Monogramm A L.
N0. 815 zu lesen ist. Von diesem Labacco ist wahrscheinlich die mit
A. L. F. bezeichnete Copie der Samariterizi am Brunnen nach Michel
Angele. Das Vorbild gab aber der Stich des N. Beatrizet, welcher sein
Monogramm beifügte. Auf der Copie steht in der Mitte unten: MICH.
ANG. IN., und links A. L. F. Dass diese Buchstaben nicht "Antonii
Lafreri Formis" beileuten, schliessen wir aus einer anonymen Wieder-
holung mit Lafrerfs Adresse. Das Blatt mit A.L. F. hat im zweiten
Drucke die Adresse des Horaz Paciticus, und die letzten Abdrücke von
1774 sind aus C. LosPs Verlag. H 14 Z. 10 L. Br. 10 Z. 10 L.
Auf einem anderen [Slatte von N. Beatrizet, welches den Sturz des
Phaeton nach Michel Angele vorstellt, stehen ebenfalls die Buchstaben
A. L. F., welche sich eher auf Aliafreri beziehen könnten. Immerhin
aber dürften einige alte anonyme Blätter aus dem Verlage von A. La-
freri und A. Salamanca. von Antonio Labacco und seinem Sohne her-
rühren, besonders solche mit Architektur.
A. Lafreri, auch mit dem Beinamen Sequanus, kann nicht als
Kupferstecher betrachtet werden, wenn ihm auch Monfaucon ein Blatt
mit einem zintiken 'I'hieropfer zuschreibt. Dieser Stich ist nur einer
der vielen Verlagsartikel Lafrerils, und hat daher die Adresse: Anlonii
Lafreri formlis Romae 1553. Er brachte den Verlag des Thomas Bar-
lacchi an sich. Mit den Platen des Antonio Salamanca war zu seiner
Zeit wenig mehr zu machen, da sie bereits ansgetlruckt waren. Diese
beiden Geschäftsmänner hatten an Baviera einen Vorgänger, welcher
zu Lebzeiten RafaePs die schönsten Blätter nach diesem und anderen
alten Meistern vertrieb. Nach dem Tode des genannten Künstlers setzte
er den Kunsthandel fort, und Antoino Salamanca erhielt daher die vor-
räthigen Platten seines Verlages bereis in abgenütztergyZustande.