ALEX.
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854.
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Künstlers, und wenn daher Bilder von einem Christoforo Allori vor-
kommen, welche cin früheres Datum als 1595 tragen, so müssen sie
von Ch. Allori dem Vater herrühren. Man kann aber auch zuweilen
mit der Ausscheidung der Werke des Alessandro Allori und des_ An-
gelo Bronzino in Zweifel gerathen. Von dem letzteren erhielt Allori
den Beinamen, und er arbeitete auch in der Manier desselben. Wenn
daher Bilder mit der Aufschrift: A. BRÜÄZIN VS FLOR. F . vorkommen,
so ist es nicht selten zweifelhaft, ob sie von Angele Bronzino, oder
von Alessaxidro Allori herrühren. Letzterer zeichnete nicht immer,
wie oben durch die beigefügte Inschrift gegeben, sondern einfach: A.
BRONZIN VS FLORENTLYVS. worunter auch Angele Bronzino verstan-
den werden kann, wenn nicht die beigefügte Jahrzahl entscheidet. An-
gelo arbeitete nach 1567 nicht mehr, und starb 1572. Die Jahrzahl
fehlt aber zuweilen. So steht auf einem historischen Gemälde der Ga-
lerie Colonna in Rom: A. BRONZ. FIUR. Fx. Es rührt wahrschein-
lich von Alexander Bronzino Allori, und nicht von dem als Portrait-
maler ausgezeichneten Angele Bronzino her. Ueber die Richtung des
letzteren s. mfözmo.
853. ALEXANDER. P. F: nennt sich der Verfertiger einer Denk-
münze mit dem Bildnisse des Dichters und Historikers Johann Baptist
Houwaart. Dieses Werk ist mit einer kühnen Meisterhand gearbeitet,
der Künstler ist aber nicht weiter bekannt. Er lebte in der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden.
854. Alessandro Oesati (pickt Cesari), genannt Greco. gehört zu
7 1. t en berühmtesten Stempel- und Edelstein-
AAEÄANJPOZ LUOUJ" Schneidern seiner Zeit. Sein Medaillen
auf Papst Paul IlI. mit dem hohen Priester im RGVGTS, wie er Alexan-
der dem Grosscu seine Ehrerbietung bezeugt, gilt als (las Hauptwerk
der neueren Zeit in dieser Art. Selbst Michel Angelo behauptete. die
Stempelschneidekunst habe damit ihr Höchstes erreicht. Dieses Werk
ist bezeichnet: AAEXAAIAPOZ EIIOIICI. Es gibt auch Abgüsse in
Zinn und in Kupfer. Die späteren Exemplare sind aber nicht mehr
gelungen. Sehr merkwürdig ist auch die Schzuimüiize- auf den Cardinal
Alessandro Farnese, weil sie nach Bolzenthal (Skizzen zur Kunst-
geschichte S. 102) die erste war, welche in zweierlei Metall ausgeprägt
wurde, nämlich das erhobene Brustbild in Gold, und der flache Grund in
Silber. Es kommen indessen selbst die Exemplare in Bronze selten vor.
Cesati fertigte auch eine Medaille zum J ubelfeste, welches 1550 unter-Papst
Jnlius IlI. gefeiert wurde. Sie wurde schon von Paul III. bestellt, und
daher ist es erklitrlich, dass dieses Werk die Bildnisse beider Päpste
enthält. Cesati pflegte seine wenigen Medaillen griechisch zu bezeichnen,
wesswegen er vielleicht den Beinamen Greco erhielt. Man hielt in in-
dessen lange Zeit für einen Griechen, bis man seine mailändische Ab-
stammung ermittelte, und auch herausfand, dass seine Familie nicht
Cesari, sondern Ccsati sich nannte. Ein unhezeichnetes Werk des
Künstlers ist wohl die Schaumünze auf Paul III. mit Jupiter und Ga-
nymedes. Sie hat die Inschrift: sbEPNH. ZHNOZ EYPAINEI. Man
wollte diese Medaille dem B. Cellini beilegen. Mit dem Namen Ale-
xandros sind auch die geschnittenen Steine des Künstlers bezeichnet.
Berühmt ist ein Cameo mit dem Kopfe des Phocion, worin Cesati alle
anderen Arbeiten dieser Art übertraf, und der in Carneol erhoben ge-
schnittene Kopf des Königs Heinrich II. von_ Frankreich.
Das Todesjahr des Künstlers ist unbekannt. Man weiss nur, dass
er unter den Päpsten Jnlius III., Paul IV. und Pius V. viele Jahre
die Aufsicht über die römische Münze hatte.
Monogrammisten. 29