Initialen.
und in der Reinheit der Charaktere unter dem Liesborner Meister steht.
Besonders grossartig ist der Ohristusknpf. Die Verkündigung und die
Darstellung im Tempel sind sorgfältige Copien zweier Gemälde im Be-
sitze des Ober-Regierungsrathcs Krüger aus der Abtei von Liesborn.
Auf dem Bilde der Erscheinung des heil. Geistes steht das gegebene
Zeichen. Auf dem Gemälde der Verkündigung sieht man in den bunten
Fensterscheiben die Wappen der Stadte Cöln und Münster, dann jenes
der Familie Kettler und ein unbekanntes WVappen.
lÜ. Friedrich Hetzelsdorfer heisst nach Heller (Monogrammen-
' Lexicon S. 186) der Träger dieses Zeichens,
J y 7; welches auf den ersten Blick nicht für FH,
9 sondern für ein gothisches A genommen
werden (lürfte. Heller gibt indessen das
Monogramm nicht genau. Man findet es
auf dem in Kupfer gestochenen Bildnisse des Malers F. Hetzendörffer,
welches aber dem 17. Jahrhundert angehört und von geringer Arbeit ist,
Oval. H. 3 Z. 3 L. Br. 3 Z. 5 L.
11- Andreas Achenbach, La11dschafts- und Genremaler aus Cassel,
einer der berühmtesten deutschen Künstler, bediente
sich in seiner früheren Zeit häufig eines Monogram-
mes, welches gewöhnlich aus den Buchstaben AA
' besteht, so dass wir unter diesem Zeichen auf ihn
zurückkommen. Die gegebenen Initialen findet man auf kleineren Bil-
dern und Skizzen in Oel, meistens auf Landschaften und MarineäEin
mit dem gothischen A bezeichnetes Gemälde lezterer Art befind ich
in der Gallerie des Friedensrichtcrs A. Fahne auf Schloss Rolland,
Achenbachts Werke sind nach allen Richtungen hin verbreitet.
12. Unbekannt. Heller (Monogn-Lex. S. 2) legt dieses Zeichen
dem Albrecht Altdorfer bei, aber ohne anzugeben, 0b es sich
auf Gemälden, oder Kupferstichen ünde. Der genannte Schrift-
steller entnahm das Zeichen wahrscheinlich der ersten Aus-
gabe des Dictionnaire des monogrammes par F. Brulliot,
welcher auf Ch. v. MechePs Catalog der k. k. Gallerie in Wien ver-
weiset. Meclxel will nämlich den Buchstaben A in dieser Form auf
Gemälden Altdorfefs gefunden haben, in der Sammlung des Belvedere
fehlt aber dieser Meister, welcher sich überhaupt eines ganz anderen
Monogrammes bediente. Man ündet aber Gemälde mit der gegebenen
Signatur. Ein solches befand sich bis 1846 in der Sammlung des Con_
fcrenzrathes F. C. Bugge in Copenhagcu. Es stellt den hl. Franziskus
vor dem Crucifixe dar, wie er in einem Buche liest. Die Figur ist klein,
von einem Blumenkranze umgeben, und auf Kupfer gemalt. Der Ver-
fertiger dieses Bildes scheint gegen Ende des 16. Jahrhunderts gelebt
zu haben, wenn nicht später.
13. Unbekannt. Auf einen Formschneider mit diesem Zeichen
macht Brulliot I. Nr. 3 aufmerksam, und bezieht sich auf Hel-
m ler's Beiträge zur Kunst- und Literaturgeschichte I. S. 126.
Der Künstler soll um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Sachsen
gearbeitet haben, wir möchten aber glauben, es sei der Buchstabe nicht
genau gegeben, so dass derselbe Meister unten Nr. 34 wieder auftreten
dürfte. Nur ist aber zu bemerken, dass die Blätter des Letzteren von
grösserem Kunstwerth seyn werden, indem Heller jene mit dem obigen
Buchstaben für gering achtet. Man findet deren in Druckwerken,
neben andern einen Holzschnitt mit Christus am Kreuze und fünf Fi-
guren, wovon zwei die hl. Jungfrau unterstützen. Dieses Blatt ziert
den Titel einer gedruckten Predigt. H. 3 Z. 2 L. Br. 2 Z. 6 L.