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G. Rossi: Libro dZ-intonio Labacco (de! Abacco) apparlenente d l'un-hi-
letturu nel qual si figurano alcune nambili Antiquita di Boma 1588. gr.
fol. Die neue Ausgabe ist von 1773, und wurde von C. Losi in Rom
veranstaltet, welcher im Besitze verschiedener alter Kupferplatten war.
Die Abdrücke mit seiner Adresse gehören aber zu den schlechtesten,
da die Platten schon früher sehr abgenutzt waren. Labacco hat die
Pläne und Aufrisse der antiken Gebäude sicher selbst gestochen, so
wie folgende Blätter:
Die Peterskirche mit den beiden Seitenthürmen, wie sie hatte aus-
geführt werden sollen, nebst Durchschnitt. Oben steht: FORMA
TEMPLI D. PETRI IN VATIGANO. Dabei ist das päpstliche Wappen
mit Dedication an Papst Paul III. Rechts steht: Antonius S. Galli m-
ventor Antonius Labaccus eins discip. effector. Unten rechts: Ant. Sal.
excud. Romae 1557. Die Kirche und die Thürme sind auf zwei Blät-
tern dargestellt, gr. qu. fol.
Die architektonischen Stiche haben das Zeichen des Künstlers nicht,
es ist aber wahrscheinlich, dass alte Blätter mit Figuren und Archi-
tektur, welche A. L. F. gezeichnet sind, von ihm herrühren. Man deutet
diese Buchstaben aber gewöhnlich: Antonii Lafreri Formis.
Die Mittheilung des ersten Monogramms verdanken wir dem Herrn
Direktor Passavant. Man findet es auf einem Holzschnitte, welcher die
Geisslung Christi vorstellt, in einer Composition von neun Figuren.
Darunter ist auch die hl. Jungfrau, welche bei der Schauderscene in
Ohnmacht fällt. In der Mitte unten am Säulenfusse ist das Mono-
gramm, welches nach Passavanüs Facsimile copirt ist. H. 5 Z. 4 L.
Br. 8 Z. 1 L. Auf dem Exemplare, welches Hr. Passavant zur Ein-
sicht hatte, ist im Rande von alter Hand das Zeichen wie folgtzerklart:
"Antonio Labacco Intaglio." Brulliot I. N0. 552 beschreibt dasselbe
Blatt, und hält den Meister für einen Italiener, welcher im 17. Jahr-
hundert gearbeitet zu haben scheine. Er nennt auch noch ein zweites
Blatt, welches Christus am Kreuze vorstellt, aber nicht bezeichnet ist.
Es scheint daher, dass Labacco mehrere Passionsdarstellungen geschnit-
ten habe. Das zweite Zeichen, welches Brulliot in etwas abweichender
Form gibt, fanden wir auf einem Holzschnitte in der Grösse der Geiss-
lung Christi. Dieses Blatt stellt den Heiland auf dem Boden liegend
dar, wie er anis Kreuz geschlagen wird. Maria kniet in Schmerz ver-
sunken zu seinem Haupte. Diese Darstellung wird wohl nicht die von
Brulliot erwähnte seyn, indem dieser Schriftsteller sagt: "Jesus Christ
d la croftir Man muss daher an einen Christus am Kreuze erhöht denken.
816. Unbekannten Kupferstechcr. Im Cataloge der Sammlung des
Assessors Hartlaub wird das erste Zeichen einem unbekann-
Ä ß, ten deutschen Kupferstecher zugeschrieben, aber ohne dessen
1 Lebenszeit zu bestimmen. Wir haben kein Blatt mit diesem
Monogramme gefunden, zweifeln aber nicht an der Existenz eines solchen.
Heller, Monogn-Lex. S. 25, gibt das zweite Zeichen als das eines
unbekannten deutschen Kupferstechers, welcher vor dem 18. Jahrhun-
derte gelebt haben soll. Beide Monogrammen gehören wohl dem einen
und demselben Künstler an.
817. Arie Johannes Lamme, Historien- und Genremaler, wurde
1812 zu Dordrecht geboren, und von seinem Vater Arnold
Lamme unterrichtet, bis er in Paris an seinen Neffen Arie
und Henry Scheifer weitere Meister fand. Er wählte seine
' Steife meistens aus der älteren hollitntlischen Geschichte,
welche mit grosser Geschicklichkeit behandelt sind, und ein charakte-
ristisches Bild der Zeit geben. Gemälde dieser Art, so wie Scenen aus