Volltext: A - CF (Bd. 1)

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805. 
zeigt einen bärtigen Mannskopf in 3], Ansicht nach links. Ausserdem 
ist nur ein Theil der linken Achsel angedeutet. Das Zeichen steht im 
weissen Oberrande. H. 4 Z. Br. 3 Z.  
Der Verfertiger dieses Blattes verräth geringe Uebung, und es ist 
daher auch möglich, dass es erst in späterer Zeit entstanden ist. Viel- 
leicht rührt das Blatt von Andreas Löscher her, welcher 1692 zu Scharfen- 
stein in Sachsen geboren wurde. Seine Folge von 4 Blättern mit Ta- 
bagien verrathen keinen grossen Techniker, fol. 
8Ü4. August Lucas, Landschaftsmaler, wurde um 180i in Darm- 
A A stadt geboren, und mit so glücklichem Talente be- 
  gabt, dass schon seine ersten Gemälde des vollsten 
Beifalls sich erfreuten. Um 1830 begab sich der Künstler nach Italien, 
wo er, wie früher in der Schweiz, die Gebirge durchstrich, um Studien 
zu Gemälden zu sammeln. Seine Werke bestehen daher in Bildern aus 
den Abruzzen, den Apenninen, dem Sabinergebirge 8m, immer mit ent- 
sprechender, und lebendig aufgefasster Staifagc von Figuren und Thieren. 
Die obigen Zeichen, welche Heller gibt, dürften sich nur auf den früh- 
eren Gemälden des Künstlers finden, so wie auf den Radirungen des- 
selben. Heller nennt ihn kurzweg Maler und Kupferstecher, ohne ir- 
gend ein Blatt zu bestimmen. Auch Brulliot I. N0. 5571 weiss wenig 
Bescheid zu geben, und bemerkt nur im Allgemeinen, dass er Maler 
und Radirer in Darmstadt sei. Hinsichtlich der radirten Blätter müssen 
wir es ebenfalls dabei belassen, da wir keines beschrieben fanden. 
Es ist indessen zu bemerken, dass auch in Paris Künstler des Na- 
mens Lucas leben. Abel Lucas malt Portraite, und behauptet bei der 
Manufactur der Gobelins eine Stelle. Ein Adolph Lucas malt Pertraite 
und Landschaften, und er ist vielleicht jener A. Lucas, von welchem 
man in der Zeitschrift „l'Artiste" radirte Blätter findet. Das eine ist 
betitelt: Un monastere an Calabre, das andere: Souvenir des Bord: de 
la Durance (1850). Das letzte dieser Blätter ist nach Ch. Lefevre ra- 
dirt, qu. fol. Das Monogramm findet sich wohl auf keinem dieser 
Blätter, und daher müssen wir wahrscheinlich wieder zu dem Darm- 
städter A. Lucas unsere Zuflucht nehmen. Das erste Monogramm fanden 
wir nämlich auf Holzschnitten mit Thieren in Kaup's Naturgeschichte 
des Thierreiches. Auch die Initialen A : L : auf scwarzem Grunde kommen 
vor. Auf anderen Blättern lesen wir den Namen des A. Lucas. 
805. Alessandro Algardi, Bildhauer und Architekt, geb. zu Bo- 
logna 1602, gest. 1654. Dieser berühmte Künstler 
A 4  ist durch zahlreiche Werke bekannt, und einige 
I wurden auch in Kupfer gestochen. Das erste Zei- 
chen in Verbindung mit dem Monogramme des Oamil Congius als des 
Stechers, findet man auf einem Titelblatte mit den allegorischen Figuren 
der Religion, der Stärke und dem Wappen von Frankreich. Die Dedi- 
cation lautet: DELPHINO LVDOVICI XIII GALLIARVM REGIS CHRI- 
STIANISSIMI FILIO äc. Romae ex Typographie: Bernardi Tam. AlgardPs 
Zeichen ist unten links, und das Monogramm CC (C. Congius) rechts, fol. 
Das zweite Zeichen, mit den Buchstaben SG darunter, steht auf 
einem Blatte, welches in Medaillen das Brustbild des Malers Annibale 
Carracci enthält. Der Medaillen ist an einen Sockel gelehnt, welcher 
auf den Rücken einer Sphinx und eines Löwen ruht. Dieses Blatt, 
welches Bartsch XIX. p. 77 N0. 2 beschreibt, gehört zu einer Folge 
von 80 Blättern, welche die Ausrufer von Bologna nach den Zeich- 
nungen des An. Carracci vorstellen. Simon Guillain u. A. haben sie 
unter AlgardPs Leitung radirt, kl. fol.  Ueber S. Guillain ist unter 
S. G. gehandelt.
	        
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