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AKT
WAL.
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Weise des Bartolomäus van der Helst gemalt seien. Dieser Künstler
wurde aber erst längere Zeit nach dem Tode des A. T. Keij geboren.
Letzterer verfolgte als Schüler des W. Keij die Richtung des F. Floris,
steht aber in der Uehergangsperiode von den älteren niederländischen
Portraitmalern zu der neueren Epoche der Blüthezeit der niederländi-
schen Kunst. Im Museum zu Antwerpen sind zwei Gemälde von ihm,
wovon das eine dieinännlichen, das andere die weiblichen Bildnisse
der Familie Franco y Fee de Briez darstellt. Diese Bilder sind
nach Brulliot mit obigen Zeichen versehen, im Catalogue du Musee
d'Anvers (par G. Wappers 1855) ist aber jenes mit 1575 aus Doppel-
linien gebildet. In der Galerie des k. Museums zu Berlin sind zwei
Flügelbilder eines Altarwerkes, welche knieende Portraitfiguren mit
ihren Schutzheiligen enthalten, eine Darstellung voll schönen und
schlichten Lebens. Während nun die Bildnisse des Künstlers von cha-
raktischer Wahrheit und kräftiger Färbung sind, so ist er in histori-
schen Darstellungen frostig und steif. Er verläugnet darin die nationale
Eigenthümliehkeit. Die schlichte Weise der älteren einheimischen Kunst
ist verschwunden. Die Lebensgränzen dieses Meisters sind nicht
genau bestimmt. Man kann sie nur 'um 1544 bis 1590 ziehen. Im
Register der St. "Lucasgilde zu Antwerpen kommt er 1558 unter dem
Namen Adriaen Keijns als Schüler des Jan Hack vor. Im Jahre 1568
wurde Adriaen Thomas scildere freier Meister, und 1588 wird Adam van
Puttens sein Schüler genannt.
791. A. Kittendorß Formschneider, ein Däne von Geburt, machte
seine Studien in Berlin und Leipzig, und erlangte
grosse Vollkommenheit in seiner Kunst. Das ge-
. S C gebene Zeichen {indet man auf einem Holzschnitte
in Helldunkel, welcher das geharnischte Brustbild des Königs Christian IV.
vorstellt. Das Vorbild ist eine colossale Büste des Königs im k. Mu-
seum zu Copenhagen, ein sehr gerühmtes Werk, dessen Urheber aber
nicht bekannt ist. Der Maler Johann Kirehhoif fertigte die Zeichnung
zum Schnitte, und daher ist über KittendoriPs Monogramm jenes des
Zeichners angebracht. Es ist aus den Buchstaben ATK. zusammengesetzt.
Der Schnitt in Clairobscur ist von 1844. H. des Bildes 14 Z. 3 L.,
der Platte 17 Z. 3 L. Br. 12 Z. 2 L.
792- Abraham Wolfgang Küfner, Maler und Kupferstecher, wurde
1760 zu Grafenberg bei Nürnberg geboren, und widmete sich
als Student in Altdorf ohne Anweisung der Kunst. Küffnei-
hatte aber entschiedenes Talent, besonders zur Nachahmung
K älterer Meister. Dann malte er auch Bildnisse in Oel und
Miniatur, sowie kleine historische Darstellungen. Gemälde
dieser Art sind mit dem Zeichen versehen. Später übte er aber
ausschliesslich die Kupferstecherkunst, und bezeichnete seine Blätter
mit dem Namen. Im Künstler-Lexicon VII. S. 193 haben wir eine
Anzahl derselben verzeichnet, und weitere Nachrichten über den Künstler
gegeben. Der Schauplatz seiner Thätigkeit war Nürnberg, der Tod
ereilte ihn aber 1817 zu Ingolstadt.
793. Julius Ludwig Ascher, Maler von Hamburg, wurde 1804 ge-
boren, und machte seine Studien in Dresden. Später ging er
zu gleichem Zweck nach München, und dann nach Düsseldorf,
wo der Künstler seinen Ruf gründete. Auf seinen früheren
Bildern, welche in Landschaften und architektonischen An-
sichten bestehen, brachte er öfter das Monogramm an. Auch historische
Darstellungen und Genrebilder sind mit demselben versehen.