762
765.
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762- Anton Kern, Maler von Tetschen in Böhmen, war Schüler
von Laurent in Dresden, und starb daselbst 1747 im
37. Jahre. Das gegebene Monogramm soll sich auf einem
Gemälde finden, welches die Göttin Itlora vorstellt. L. Zuc-
_ chi stach nach ihm die vier Jahreszeiten in halben Figuren,
und dieselben Darstellungen sind auch von Teuchcr in Paris gestochen,
fol. Vielleicht diente die Flora als Frühling zum Vorbilde eines der
genannten Blätter.
763. Albert Emil Kirchner, Landschaftsmalcr, wurde 1813 zu
Leipzig geboren, erhielt aber seine AüSbildung
ß an der Akademie in" München, wo der Künstler
18 34 - seinen Ruf gründete. Er malt Landschaften mit
Figuren und Architektur, welche zu den schönsten Werken ihrer Art
gehören. Auch viele treffliche Zeichnungen finden sich von ihm.
Des gegebenen Monogramms bediente sich Kirchner in seiner früh-
eren Zeit, später ist es gewöhnlich auch mit dem Buchstaben E ver-
bunden, wie an betreffender Stelle zu ersehen ist. Seine grösseren Ge-
mälde bezeichnete er mit dem Namen. Zu den schönsten Werken ihrer
Art gehören seine Ansichten vom Heidelberger Schlosse, welche Kirchner
1852 und 1853 malte. Unter dem Monogramni E A 1x". werden wir auf
ihn zurückkommen.
764. Ferdinand Anton Krüger, Kupferstecher, wurde 1793 zu Dres-
lK 2 den geboren, und von seinem Oheim E. G. Krüger
1-14; 18 unterrichtet, biävler an Müller in Stuttgart
einen weiteren "eister an S ater schloss sich
I8Z7' 1825 aber der Künstler zu Florenz djn G. Longhi an,
unter dessen Leitung er den Stich der Madonna del Cardellino von
Rafael begann. Die Blätter dieses Meisters sind mit ausserordentlicher
Reinheit gestochen, und darunter sind einige kleine Blätter in der Weise
der älteren deutschen Schule behandelt. Das erste der gegebenen Zei-
chen findet man auf einem in Paris gestochenen Blatte, welches einen
sitzenden Savoyarden Knaben vorstellt. Unten im Rande steht: Der
kleine Savoyarde in Paris, und oben ist das Monogramm, 8. Das zweite
Zeichen findet man auf zwei Blättern nach Nicola da Foligno. Sie
stellen die Heiligen Bernhard und Catharina dar, 8. Auf den grösseren
Stichen steht der Name des Meisters. Wir haben im Iiünstler-Lexicon
VII. S. 181 mehrere Blätter Krügers verzeichnet. Spätere Hauptwerke
sind denKönig von Thule, und der Sauger, beide nach Göthe's Dicht-
ungen von Peschel auf Schönhöhe bei Dresden in Fresco gemalt, qu.
fol. Von noch "grösserer Bedeutung ist aber der Stich nach dem Car-
ton zu Overbeck's Frescobild in der Villa Massimi zu Rom, Sofronio
und Olindo nach Tass0's befreitem Jerusalem vorstcllend, qu. imp. fol.
In letzterer Zeit stach der Künstler die Grablegung Christi nach einer
Federzeichnung von P. v. Cornelius, qu. fol. Krüger bekleidet seit
einigen Jahren die Stelle eines Administrations-Professors an der Aka-
demie in Dresden.
765. Albert Kauw jIlIL, und ein "unbekannter Meister." Die hei-
' gefügten Zeichen findet man auf dem von J. Sandrart "nach
der Zeichung von G. Strauch gestochenen Bildnisse des Baron
Balthasar Räcknitz. Das Porträt ist in ovaler Einfassung mit
kirchlichen Emhlemen, welche von G. Strauch hinzugefügt
wurden. Rechts oben im Ovale auf einem Papierstreifen an
der Säule bemerkt man die Künstlerzeichen. Das Monogrannn AK be-
zieht sich auf den Portraitmaler Albert Kauw, welcher um 1670-4690