Volltext: A - CF (Bd. 1)

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759- 
761. 
759. August Krßling, Maler von Osnabrück, wurde 1818 geboren. 
 Er machte seine Studien in Hannover, und begab 
sich 1841 zur weiteren Ausbildung nach München, 
,  l ä wo er unter L. v. Schwauthaler einige Jahre die Bild- 
hauerei mit grösstem Erfolge übte. Doch findet man 
ZK,Ä{, nur Modelle von ihm, worunter die I-Iumpen und 
Becher mit Figuren und Arabesken im altdcutschen Style zu den schön- 
sten und reichsten Werken dieser Art gehören. Sie sind vervielfältiget 
und bilden eine Zierde, wo sie sich nur immer finden. Später widmete 
sich Krcling ansscliliesslich der Malerei, welche überhaupt das Element 
bildet, für welches dieser geist- und phantasievolle Künstler geschaffen 
ist. Er bewegt sich in jedem Fache mit grosser produktiver Kraft. 
Die Historie, die Mythe, und das Genre verdanken ihm liebliche Bilder, 
in welchen ein eigenthümlicher romantischer Sinn sich kund gibt. Un- 
erschöpflich ist er auch im Fache der Ornamentik, und in allen jenen 
Coinpositionen, in welchen eine spielende Phantasie das weiteste Feld 
hat. Die Ausschmückung des Theaters in Ilannover liefert den neuesten 
Beweis von dem eminenten Talente dieses Künstlers. Im Logenhause 
desselben sind mehrere Deckengemälde von ihm ausgeführt, die Musen, 
die Poesie, die heroische Oper, das Schaupiel, die Tragödie dcc. vor- 
stellend. Ueberdiess finden sich viele geistreiche Zeichnungen von- 
seiner Hand, welche Qtheils mit dem hionegramme versehen sind. Auch 
Gemälde sind auf solche Weise signirtu Das erste Zeichen steht auf 
einem Gemälde von 1846, Adrian Brouwer vorstellend, wie er den An- 
tou van Dyck besucht. In G. Schererls alten und neuen Kinderliedern, 
Fabeln 8x0. Leipzig 1849, sind radirte Blätter mit den kleineren Mo- 
nogrammen, die hlutter an der Wiege und St. Nicolaus mit dem Christ- 
baum darstellend. Als Muster seiner Kunst im Fache der Dekoration 
nennen wir ein grosses von Kreling selbst auf Stein gezeichnetes Blatt, 
welches den Prinzen Carneval vorstellt. Dieses Blatt erschien zur Er- 
innerung an einen Künstler-Maskenball in München. In der Leipziger 
illustrirten Zeitung 1854 sind die Deckengemälde desLogenhauses im 
Theater zu Ilannover von AN. in Holz geschnitten. Ueber das unter 
seiner und des Direktors W. von Kaulbaeh erschienene Albrecht Dürer 
Album s. oben S. 176.  A. Kreling ist seit 1853 Direktor der Kunst- 
schule in Nürnberg.  
7M). Andreas Kamm? Nach Heller, Monogr. Lex. S. 24 gehört 
 dieses Zeichen einem deutschen Formschneider an, welcher um 
KM 1730 gelebt hat. Damit schliesst der genannte Schriftsteller 
seine Nachricht.  
 Wir keimen kein Blatt mit diesem Zeichen, es ist aber möglich, 
dass der Bildhauer Andreas Kamm, welcher eine Gopic des grossen 
Christuskopfes von A. Dürer (B. App. 26) mit einem grossen aus AK, 
bestehenden Monogramme bezeichnete, auch andere Versuche im Form- 
schnitt gemacht, und dieselben mit obigem Zeichen versehen habe. 
761. Andreas Kamm, Bildhauer von Bamberg, copirte in der ersten 
Hälfte des 18. Jahrhunderts A. Dürerls Christuskopf mit 
der Dornenkrone, B. App. Ne. 26. Die Darstellung ist in 
Holz geschnitten, und der Sage nach war der Stock in 
fünf Tagen fertig. Er sieht auch wirklich ziemlich roh 
aus, so dass an eine Verwechslung mit dem Originale nicht 
zu denken ist. Unten rechts ausserhalb der Einfassungslinie steht 
das gegebene Zeichen, jenes von Dürer licss der Copist weg. H. 16 Z. 
Br. 12 Z.
	        
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