Volltext: A - CF (Bd. 1)

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752 
754. 
Gemälde besitzt Herr H. W. Schmidt in München, wir werden aber erst 
unter IAG. darüber handeln. Auf G. Beckens treffiiche Monographie 
über J. Amman haben wir oben N0. 729 bereits aufmerksam gemacht. 
752. Ferdinand Baron von Lütgendorf, Ilistorien- und Portrait- 
 Amaler, wurde 1785 zu Würzburg geboren, 
 und auf der Akademie in München unter 
  Leitung der Professoren Seidel und Hauber 
 herangebidet. In den Jahren 1805- 1809 
5  1' A setzte er seine Studien an der k. k. Akademie 
 Q in Wien fort, und erlangte in kurzer Zeit den 
ä l ' Ruf eines tüchtigen Künstlers. Für das Bild- 
11iss des Generals Moreau übersandte ihm der Kaiser Alexander von 
Russland einen werthvollen Brillantring. Vo-n Wien aus unternahm 
Baron Lütgendorf verschiedene Reisen, bei welcher Gelegenheit er Bild- 
nisse in Oel und Miniatur malte. Im Jahre 1812 hielt er an der Uni- 
versität in Erlangen zwei Semester Vorlesungen über bildende Kunst, und 
der akademische Senat ertheilte ihm das Diplom eines Doctors der Philo- 
sophie. Nach Ablauf des Jahres verliess er aber die Universität, um in 
Prag ausschliesslich der Kunst sich zu widmen. In dieser Stadt sind 
viele Bildnisse und historische Darstellungen von seiner Hand gemalt zu 
finden, und eine bedeutende Anzahl von Werken hinterliess er auch in 
Wien, wohin der Künstler von Prag aus sich begab. Der Kreis seiner 
weiteren Thatigkeit ist in Pressburg zu suchen, wo er dreizehn grosse 
Altarbilder malte, welche sich in den Kirchen verschiedener Comitate 
befinden. Die Pressburger Zeitung zollte ihm in mehreren Spalten 
ehrenvolle Anerkennung. Im Jahre 1840 betrat Baron Lütgendorf wieder 
den heimathlichen Boden, um das grossartige Kunstleben in München 
zu schauen. Er malte da Portraite und Genrebilder, welche in den 
Frivatbesitz tibergingen. Seit einigen Jahren lebt der Künstler in Würz- 
burg, noch immer in Kraft und Frische des Geistes. 
Wir haben ihn im Künstler-Lexicon irrig Carl von LützendorH ge- 
nannt. Die wenigen Radirungen, welche in dem genannten Werke ver- 
zeichnet sind, sind nur als die ersten Versuche zu betrachten. Von 
höherer Bedeutung ist seine Sammlung von 125 Bildnissen der Able- 
gaten auf dem ungarischen Reiehstage, welche er nach dem Leben ge- 
zeichnet und radirt hatte. Baron Lütgendorf hat aber auch noch ver- 
schiedene andere Bildnisse radirt, meistens von Personen höherer Stände. 
Obige Monogrammen findet man auf radirten Blättern, und vielleicht 
auch auf Zeichnungen und Gemälden. Die Buchstaben sind für griechi- 
sche Charaktere zu nehmen, erscheinen aber eher als A10, statt I. (p. 
753. Abraham Johannes Ruiitenschildt, geb. zu Amsterdam 1778 
 war Schüler von Juriaan Audriessexi und P. Bar- 
 biers Pz., und hatte als Maler und Zeichner Ruf. 
Man findet Landschaften mit Figuren und Thieren, 
f) dann auch einige Genrebilder von seiner Hand. Auf 
1 mehreren steht das Monogramm, gewöhnlich mit bei- 
gefügter Jahrzahl. Auch seine Zeichnungen sind mit dem Monogramme 
versehen. Ruijtenschildt starb zu Amsterdam 1841. 
754. Jost Amman, einer der fruchtbarsten Künstler des 16. Jahr- 
hunderts, bezeichnete auf solche Weise einige Holzschnitte folgen- 
den Werkes: Ncuwe Livisclze Figuren, darinrmn die gantze Römische 
Historien künstlich begriffen und angezeigt. Geordnet und gestellt 
durch den fürtrefflichen und kunstreichen Johan Bocksperger vonSaltz- 
burg den jüngerro, und mit sondern fleiss nachgerissen durch den auch
	        
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