348
AIO
752
754.
Gemälde besitzt Herr H. W. Schmidt in München, wir werden aber erst
unter IAG. darüber handeln. Auf G. Beckens treffiiche Monographie
über J. Amman haben wir oben N0. 729 bereits aufmerksam gemacht.
752. Ferdinand Baron von Lütgendorf, Ilistorien- und Portrait-
Amaler, wurde 1785 zu Würzburg geboren,
und auf der Akademie in München unter
Leitung der Professoren Seidel und Hauber
herangebidet. In den Jahren 1805- 1809
5 1' A setzte er seine Studien an der k. k. Akademie
Q in Wien fort, und erlangte in kurzer Zeit den
ä l ' Ruf eines tüchtigen Künstlers. Für das Bild-
11iss des Generals Moreau übersandte ihm der Kaiser Alexander von
Russland einen werthvollen Brillantring. Vo-n Wien aus unternahm
Baron Lütgendorf verschiedene Reisen, bei welcher Gelegenheit er Bild-
nisse in Oel und Miniatur malte. Im Jahre 1812 hielt er an der Uni-
versität in Erlangen zwei Semester Vorlesungen über bildende Kunst, und
der akademische Senat ertheilte ihm das Diplom eines Doctors der Philo-
sophie. Nach Ablauf des Jahres verliess er aber die Universität, um in
Prag ausschliesslich der Kunst sich zu widmen. In dieser Stadt sind
viele Bildnisse und historische Darstellungen von seiner Hand gemalt zu
finden, und eine bedeutende Anzahl von Werken hinterliess er auch in
Wien, wohin der Künstler von Prag aus sich begab. Der Kreis seiner
weiteren Thatigkeit ist in Pressburg zu suchen, wo er dreizehn grosse
Altarbilder malte, welche sich in den Kirchen verschiedener Comitate
befinden. Die Pressburger Zeitung zollte ihm in mehreren Spalten
ehrenvolle Anerkennung. Im Jahre 1840 betrat Baron Lütgendorf wieder
den heimathlichen Boden, um das grossartige Kunstleben in München
zu schauen. Er malte da Portraite und Genrebilder, welche in den
Frivatbesitz tibergingen. Seit einigen Jahren lebt der Künstler in Würz-
burg, noch immer in Kraft und Frische des Geistes.
Wir haben ihn im Künstler-Lexicon irrig Carl von LützendorH ge-
nannt. Die wenigen Radirungen, welche in dem genannten Werke ver-
zeichnet sind, sind nur als die ersten Versuche zu betrachten. Von
höherer Bedeutung ist seine Sammlung von 125 Bildnissen der Able-
gaten auf dem ungarischen Reiehstage, welche er nach dem Leben ge-
zeichnet und radirt hatte. Baron Lütgendorf hat aber auch noch ver-
schiedene andere Bildnisse radirt, meistens von Personen höherer Stände.
Obige Monogrammen findet man auf radirten Blättern, und vielleicht
auch auf Zeichnungen und Gemälden. Die Buchstaben sind für griechi-
sche Charaktere zu nehmen, erscheinen aber eher als A10, statt I. (p.
753. Abraham Johannes Ruiitenschildt, geb. zu Amsterdam 1778
war Schüler von Juriaan Audriessexi und P. Bar-
biers Pz., und hatte als Maler und Zeichner Ruf.
Man findet Landschaften mit Figuren und Thieren,
f) dann auch einige Genrebilder von seiner Hand. Auf
1 mehreren steht das Monogramm, gewöhnlich mit bei-
gefügter Jahrzahl. Auch seine Zeichnungen sind mit dem Monogramme
versehen. Ruijtenschildt starb zu Amsterdam 1841.
754. Jost Amman, einer der fruchtbarsten Künstler des 16. Jahr-
hunderts, bezeichnete auf solche Weise einige Holzschnitte folgen-
den Werkes: Ncuwe Livisclze Figuren, darinrmn die gantze Römische
Historien künstlich begriffen und angezeigt. Geordnet und gestellt
durch den fürtrefflichen und kunstreichen Johan Bocksperger vonSaltz-
burg den jüngerro, und mit sondern fleiss nachgerissen durch den auch