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und weiss auf schwarzem Grunde erscheinen. Die Ovale dienten zur
Verzierung der Deckel von Büchsen oder Kästchen, und auch Seiten-
bordüren sind beigefügt. Das zweite Blatt hat den Namen des Künst-
lers, die übrigen Blätter sind mit den Initialen versehen. H. 4Z,1L_
Br. 3 Z. 1 L.
4) Folge von sechs Blättern mit Mustern zur Verzierung von Uhr-
gehäusen. Im Runde sind mythologische Darstellungen, und oben und
unten die Borduren. Diese Blätter sind mit den Initialen versehen,
und in der Grösse der obigen.
5) Folge von acht Blättern mit Mustern zur Verzierung ovaler
Deckel von Kästchen. Sie stellen Kinderspiele in Laubwerk auf schwar-
zem Grunde vor. H. 2 Z. 10 L. Br. 2 Z. 4 L.
6) Folge von sechs Blättern mit Darstellungen aus dem trojanischen
Kriege, in ovalen Bordüren zur Verzierung von Deckeln zu Kästchen
und Büchsen. H. 4 Z. Br. 3 Z. 1 L.
75Ü. Giuseppe Astasi, oder „ein unbekannter Maler", welcher im,
17. Jahrhunderte in Italien thätig war. Von einem Anonyinus
mit diesem Zeichen haben wir durch Hrn. Harzen Nachricht,
welcher das gegebene Monogramm auf einem radirten Blatte
fand. Es stellt die hl. Familie im Kniestück vor, kl. 4.-
Diese Radirung ist sehr selten, wir haben aber vergeblich
nach dem sicheren Namen des Verfertigers geforscht. G. Astasi war
der Lieblingsschüler des Andrea Proccaccini, und begleitete letzteren
nach Spanien, wo er 1725 starb. Das Monogramm scheint aus den
Buchstaben GAs zu bestehen, und wenn das Blatt etwa die Schule des
Proccaccini verräth, so dürfte Astasi der Verfertiger seyn.
751. Jost Amman gilt als der Träger dieser Zeichen, welche aber
der Form nach von den gewöhn-
G lulvicß liehen Monogrammen des Meisters
ä in der Art abweichen, dass man
' 1 5 6 4, sie einem anderen Künstler zu-
schreiben möchte. Wir werden in-
G , G , ÖGSSGD über diese Monogrammen
unter IAG. ausführlich handeln, und bringen sie hier nur desswegen
vorläufig bei, weil das A mit dem linken Schenkel am weitesten nach
links reicht, und nach unserem Systeme der links "am entsehiedensten
vertretende Buchstabe beim Aufsuchen massgebend ist. Uebrigens dürf-
ten nicht alle obigen illonogrammen dem J. Annnan angehören. Der
Buchstabe G im Monogramme ist von Bartsch u. A. nicht gedeutet.
Man will aber'„Gradirer", d. h. Radirer, lesen. Das Monogramm GP
würde dann „Gradirer Pictor" bedeuten, wenn man diese ungewöhnliche
Composition gelten lassen will. Ein dem dritten der gegebenen Mono-
grammen ähnliches Zeichen, mit der Jahrzahl 1560, fanden wir auf
einer Zeichnung, welche den Sturz des Sanlus vorstellt, und zu einem
runden Glasgemälde bestimmt gewesen zu seyn scheint. Die Zeichnung
erinnert nur obenhin an J. Amman. Sie ist fein mit der Feder um-
rissen, und mit hläulicher Farbe ansgetuscht. Die Federzeichnungen,
welche wir von Ammanls Hand gesehen haben, sind in anderer Weise
behandelt. Wenn die erwähnte Scheibe von 4560 wirklich von J. Ani-
man herrühret, so bildete er erst nach,-1560 jene Kunstweise aus,
welche ihn streng kennzeichnet. Auch ein Gemälde mit dem Mono-
gramme IAG und 1560 kennen wir. Es stellt einen in Oel nachge-
ahmten Kupferstich auf einem gemalten Brette vor, und weicht noch
mehr von den bekannten Holzschnitten und Radirungen Ammanls ab,
als die Zeichnung mit dem Sturze des Saulus. Dieses interessante