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714 716.
A lasst auch ein umgekehrtes Vvermnthen, und was in der Mitte steht,
kann für Th genommen werden. Der Zeichner und KupferstecherDirck
van Star oder Staren bediente sich auf seinen Blättern der Initialen
1) e V, er könnte aber die Glasgemälde auch mit dem ltlonogramm
Th V bezeichnet haben, da Dirck mit Theodor gleichbedeutend ist. Es
fehlt aber der Stern im Zeichen, welcher auf Blättern zwischen den
Buchstaben U V steht, und den das Kreuz nicht vollkommene ersetzt.
Die alten holländischen Meister schrieben jedoch auch Vanstar und Ver-
star. Auch Verster ist zulässig, da Star und Ster die Bedeutung des
Wortes Stern (Etoile) hat. Die Lesart „Dirick Stas" bei Guicciardini
und Vasari scheint wenig Gewicht zu haben, oder gar auf einem Druck-
fehler zu beruhen. Der Meister heisst van Star oder Verstar. Wenn
G. van Mander ihn eben so wenig kennt, als den Jan Ack, so be-
weiset dieses nur, dass der Vater der niederländischen Kunstgeschichte
nicht Alles erforscht hat. Uebrigens möge man auch meine Deutung
als unmassgeblich hinnehmen. Es sei nur noch bemerkt, dass das
Zeichen auf den Malereien um die Hälfte grösser erscheint.
714. Adrian Huberti. Kunsthändler in Amsterdam, bezeichnete auf
solche Weise Nierlagsartikel. Es sind diess Kupferstiche
ßw 999- von Jan Collaert, C. van der Broeck u. A.
715- A. Henry Valentin, Maler und Zeichner, wurde 1820 zu Al-
ßy larmont in den Vogesen geboren, und gehört zu denjenigen
französischen Künstlern, welche am Ende der wissenschaftlichen
Laufbahn auf den Staatsdienst verzichteten, um der angebornen Neigung
zur Kunst leben zu können. Er machte ernste Studien, erkannte aber
in der eigentlichen Ilistoriennialerei nicht das Feld, welches er zu be-
bauen hatte. Doch malte Valentin einige Genrebilder, zu welchen er
den Stoff aus der Geschichte des französischen Mittelalters wählte.
Auch sehr schöne Zeichnungen in Aquarell findet man von ihm. Als
feiner Beobachter der Zustände des Volkes bewiess sich aber Wlalentin
durch die vielen Zeichnungen zur Illustration, welche durch den Holz-
schnitt bekannt sind. Bliitter dieser Art findet man im Almanac du
Magazin pittoresque. Paris 1853 55, und besonders in der Pariser
illustrirten Zeitung. tDie letzten Jahrgänge sind voll von Scenen nach
Valentinls Zeichnungen. Diese Blätter sind theils mit dem Namen,
theils mit dem Monogramme versehen. An letzteres schliesst sich zu-
weilen die Sylbe al.
Hr. Valentin starb 1855. In Ulllustrationfnloumal universal 1 Sep-
Hembre 1855, ist ein Necrolog dieses geistreichen und fruchtbaren
Meisters. Auch das Bildniss desselben ist beigefügt.
716. Abraham Verboom, Landschaftsmaler von Harlem, kam mit
A H V Lingelbach und Ph. WVouverman in Berührung, da einige
' ' seiner Bilder von diesen Meistern mit Figuren und Thieren
staffirt sind. Er war um 1654 thatig. Wenigstens hat eine Landschaft
aus der Sammlung des Grafen Truehsess in Wien diese Jahrzahl. Man
dehnt aber die Lebenszeit des Meisters bis 1690 aus.
Auf Zeichnungen des A. Verboom steht bald A. v. Boom, bald
A. H. Verboom. Die obigen Initialen findet man auf einem Bilde in
der Gallerie zu Schleissheim, einer Landschaft mit hohen Bitumen,
und einem mit Ochsen bespaunten Wagen.
Die Bilder dieses Meisters sind in der Weise des J. Both gemalt,
man hat sie aber oft mit jenen des Cornelis Vroom verwechselt, dessen
Gemälde im Style des J. Ruysdael und M. Hobbema behandelt sind.