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F. Oldermann in schwarzer Manier ausgeführten Blätter stellt Richard III.,
und die Kinder Eduard's IV. vor, gr. fol. In dem Werke: Lieder und
Bilder. II. Band. Deutsche Dichtungen mit Randzeichnungen deutscher
Künstler, I. Band. Düsseldorf, Julius Buddeus 1843, gr. 4., ist eine
schöne Radirung von seiner Hand. Sie illustrirt das Wanderlied von
F. v. Eichendorf. Andere Blätter nach Stilke's Werken sind im Künstler-
Lexicon verzeichnet.
712- Adrian Jan van Staveren, Maler, war um 1660 in Holland
thätig. Er malte Eremiten, betende Greise, religiöse
Vorstellungen, und auch einige Genrebilder. In einigen
seiner Werke ahmte er dem G. Dow nach, in anderen
folgte er der von Rubens bezeichneten Richtung. Das
gegebene Zeichen gibt Brulliot I. N0. 485, deutet es aber nicht auf
A. J. van Staveren. Er fand das Zeichen auf einem historischen Ge-
mälde in der Weise des P. P. Rubens.
713. Hans Ack von Antwerp en, und Theodor van Star aus Cam-
p e n gehören zu den berühmtesten belgischen Glas-
malern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts,
und wir wollen versuchen, das gegebene Zeichen
dem einen oder dem anderen zu vindiciren. Herr
E. Harzen fand es 1848 auf Glasgemälden in einer
Privatsammlung zu Cöln. Sie bilden eine Folge von
acht runden Bildern in Braun und Gelb gemalt,
und zwar in der Manier des van Staren, wie Hr.
Harzen versichert. Unter diesem van Staren ver-
stehen wir den Glasmaler Theodor oder Dirck van
Star, welchen L. Guieciardini in seiner Beschrei-
7 5 3 Z bung der Niederlande von 1567 Theodor Stas van
Campen nennt, und welcher auch in die spätere
Ausgabe der Vite des Vasari überging. Die erwähnten Schriftsteller
kennen kein Glasgemalde von Dirck van Star, Herr Harzen hat aber
Werke desselben gesehen, und somit erkannte er in den Malereien mit
dem gegebenen Zeichen die Manier eines van Staren, worunter wir
jenen Meister verstehen, welcher ausser etlichen meisterhaften Zeich-
nungen auch durch trefiliche Kupferstiche bekannt ist. Diese seltenen
Blätter sind mit den Buchstaben DV zu den Seiten eines Sternes (Star)
bezeichnet, welche nach einer alten Tradition auf Dirk van Staren ge-
deutet werden. Wenn nun die von Harzen erwähnten Rundbilder we-
nigstens in der Zeichnung, und wahrscheinlich auch in der Malerei an
D. van Staren erinnern, so muss der Verfertiger derselben der von
diesem Meister bezeichneten Richtung angehören. Diess ist nun mit
Hans Ack der Fall, welcher nach Guicciardini der Zeitgenosse des
Theodor van Star in Antwerpen war, also um 1520 -155O lebte. Dem
Johannes Ack schreibt der genannte Schriftsteller die Glasgemälde der
St. Gudula-Kirche in Brüssel zu, welche aber nicht alle von ihm her-
rühren können, da. sie unter sich ungleich sind. Die Kirche wurde
1542 eingeweiht, und in zwei Fenstern bemerkt man die Jahrzahlen
1546 und 1547. Uebrigens handelt es sich aber hier "nur um das
Zeichen auf den Glasgemälden in der uns unbekannten Privatsammlung
zu Cöln, welche als Bilder in der Manier des van Staren der alten
belgischen Schule angehören. Wenn das Monogramm aus den Buch-
staben HA oder IhA besteht, so kann man Hans oder Johannes
Ack lesen. Es ist aber noch eine zweite Version zulässig, welche un-
mittelbar auf Theodor van Star führt. Die ungewöhnliche Form des