Volltext: A - CF (Bd. 1)

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712 
713. 
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F. Oldermann in schwarzer Manier ausgeführten Blätter stellt Richard III., 
und die Kinder Eduard's IV. vor, gr. fol. In dem Werke: Lieder und 
Bilder. II. Band. Deutsche Dichtungen mit Randzeichnungen deutscher 
Künstler, I. Band. Düsseldorf, Julius Buddeus 1843, gr. 4., ist eine 
schöne Radirung von seiner Hand. Sie illustrirt das Wanderlied von 
F. v. Eichendorf. Andere Blätter nach Stilke's Werken sind im Künstler- 
Lexicon verzeichnet. 
712- Adrian Jan van Staveren, Maler, war um 1660 in Holland 
thätig. Er malte Eremiten, betende Greise, religiöse 
Vorstellungen, und auch einige Genrebilder. In einigen 
seiner Werke ahmte er dem G. Dow nach, in anderen 
folgte er der von Rubens bezeichneten Richtung. Das 
gegebene Zeichen gibt Brulliot I. N0. 485, deutet es aber nicht auf 
A. J. van Staveren. Er fand das Zeichen auf einem historischen Ge- 
mälde in der Weise des P. P. Rubens. 
713. Hans Ack von Antwerp en, und Theodor van Star aus Cam- 
p e n gehören zu den berühmtesten belgischen Glas- 
 malern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, 
und wir wollen versuchen, das gegebene Zeichen 
dem einen oder dem anderen zu vindiciren. Herr 
E. Harzen fand es 1848 auf Glasgemälden in einer 
Privatsammlung zu Cöln. Sie bilden eine Folge von 
acht runden Bildern in Braun und Gelb gemalt, 
und zwar in der Manier des van Staren, wie Hr. 
Harzen versichert. Unter diesem van Staren ver- 
stehen wir den Glasmaler Theodor oder Dirck van 
Star, welchen L. Guieciardini in seiner Beschrei- 
7 5 3 Z bung der Niederlande von 1567 Theodor Stas van 
Campen nennt, und welcher auch in die spätere 
Ausgabe der Vite des Vasari überging. Die erwähnten Schriftsteller 
kennen kein Glasgemalde von Dirck van Star, Herr Harzen hat aber 
Werke desselben gesehen, und somit erkannte er in den Malereien mit 
dem gegebenen Zeichen die Manier eines van Staren, worunter wir 
jenen Meister verstehen, welcher ausser etlichen meisterhaften Zeich- 
nungen auch durch trefiliche Kupferstiche bekannt ist. Diese seltenen 
Blätter sind mit den Buchstaben DV zu den Seiten eines Sternes (Star) 
bezeichnet, welche nach einer alten Tradition auf Dirk van Staren ge- 
deutet werden. Wenn nun die von Harzen erwähnten Rundbilder we- 
nigstens in der Zeichnung, und wahrscheinlich auch in der Malerei an 
D. van Staren erinnern, so muss der Verfertiger derselben der von 
diesem Meister bezeichneten Richtung angehören. Diess ist nun mit 
Hans Ack der Fall, welcher nach Guicciardini der Zeitgenosse des 
Theodor van Star in Antwerpen war, also um 1520 -155O lebte. Dem 
Johannes Ack schreibt der genannte Schriftsteller die Glasgemälde der 
St. Gudula-Kirche in Brüssel zu, welche aber nicht alle von ihm her- 
rühren können, da. sie unter sich ungleich sind. Die Kirche wurde 
1542 eingeweiht, und in zwei Fenstern bemerkt man die Jahrzahlen 
1546 und 1547. Uebrigens handelt es sich aber hier "nur um das 
Zeichen auf den Glasgemälden in der uns unbekannten Privatsammlung 
zu Cöln, welche als Bilder in der Manier des van Staren der alten 
belgischen Schule angehören. Wenn das Monogramm aus den Buch- 
staben HA oder IhA besteht, so kann man Hans oder Johannes 
Ack lesen. Es ist aber noch eine zweite Version zulässig, welche un- 
mittelbar auf Theodor van Star führt. Die ungewöhnliche Form des
	        
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