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711.
gestochen hat. Das genannte Werk erschien bei J. Odieuvre in Paris,
und enthält eine grosse Anzahl von Portraiten. Ueber die Zeichner
gibt es keine Nachweisung.
7Ü8. J. A. Herrlein war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun-
derts thätig, und begleidete die Stelle eines Hofmalers
ß ß. I? in Fulda. Er malte Genrebilder, Landschaften, Thiere
' 8m, Alles mit grossem Fleisse in einem lebhaften,
doch etwas in's Bunte fallendem Colorit. Herrlein verdient grossere
Beachtung, als ihm von den Schriftstellern geworden ist. Man findet
seiner fast nirgends erwähnt, während er in den Rheiugegenden sehr
bekannthuiidhmät Rgclht gelsclßatzt ist. Den Initialen des Namens fügte
er gewo n ic ie a rza ei.
A. B. Reich? Mit diesen Initialen bezeichnet ist eine Me-
A H R daillc mit dem Bildnisse des Daniel Bernoulli. Auf dem Re-
vers segelt ein Schiff auf dem Meere, und an diesem erhebt
sich eine Sternwarte. Im Abschnitte: Nat. MDCC. Eine andere Me-
daille gibt das Bildniss des F. H. W. Martini, des Stifters der Gesell-
schaft naturforschender Freunde.
Der Verfertiger dieser Medaille heisst wahrscheinlich A. H. Reich,
welcher noch zu Ende des 18. Jahrhunderts thatig war.
Anton Heänriclißliiiedel fleldililifliäle aug solche gVeise däs ra-
y irte il niss es a ers ntoine esne. r ist
A' H' B" fm 1784 überdiess durch zahlreiche Blätter nach Gemälden
der k. Galerie in Dresden bekannt.
711. Hermann AMOR Stilke, Historienmaler, wurde 1804 zu Berlin
geboren. In Düsseldorf unter Cornelius zum Künstler
herangebildet, begab er sich 1826 mit dem Meister
S nach München, wo nach der Thronbesteigung des
DER Königs Ludwig der Kunst eine neue Morgenröthe
aufging. Seine früheren Werke sind im Geiste
, eines Cornelius erfasst, und auch später, als der
Künstler in Italien die grossartigen Schöpfungen einer früheren Kunst-
periode geschaut hatte, trat nur eine geringe Wendung ein. Sein ro-
mantischer Sinn führte ihn aber bald dem Mittelalter zu, und mit
dichterischem Geiste suchte er Formen auszuprägen, welche den Er-
scheinungen desselben entsprechen. Fern gehalten von den Gesetzen
antiker Kunst ging sein Streben von jeher weniger auf grossartige ideale
Gestalten, und auf strenge Individualisirung natürlicher Formen, so
dass Stilke weder den Idealisten noch den Naturalisten angehöret.
Zwischen diesen Partheien steht er aber reich an dichterischen Ge-
danken, und erfreut durch die harmonische Wirkung von Licht, Farbe
und Helldunkel. An Feuer der Empfindung, an Leichtigkeit der Dar-
stellung steht er keinem der gepriesenen Meister unserer Zeit nach.
Im Künstler-Lexicon XVII. S. 558 haben wir eine bedeutende Anzahl
von Werken aufgezählt, siowie Stiche und Lithographieä nach demselben.
Er ist Mitglied der Aka emien in Berlin und Düssel orf.
Die beiden ersten Monograminen gibt Brulliot I. N0. 484, da. der
Künstler in seiner früheren Zeit historische Darstellungen und Portraite
mit denselben versehen hatte. Später setzte er meistens den Namen
auf seine Bilder, und nur Zeichnungen und Skizzen findet man mit
Moiiogrammen. Die beiden letzten Namenszeichen stehen auf Holz-
schnitten in der illustrirten Ausgabe des Nibelungen Liedes, welches
1840 zu Leipzig bei Wiegand erschien, 4. Eines der neuesten, von