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685.
A. Peveria u. A. Blätter in Holz geschnitten hat. Von ihm sind die
schonen Vignetten in dem Werke: Expedition de S. A. R. Mgr. le Duc
d'Orleans aux portes de fer 1846.
684. A. Huttula, Zeichner, übt in Leipzig seine Kunst. Das ge-
Ai dei (H gebene Monogramm findet man auf Holzschnitten in Stolle's
' lllustrirtem Doribarbier 1852. Auf Blättern des Jahrganges
1851 Endet man die Initialen A. H. Seinen Namen: A. Huuula deL,
trägt ein Folioblatt mit dem Bildnisse des Malers Joh. Jakob Kirchhof.
Es 1st von F. Kretzschmar geschnitten, und in Ton gedruckt, fol.
685- Ambrosius Holbein stammt aus einer Küustlerfamilie, welche
M Ax in Augsburg ansässig war. Hans Holbein, der Grosvater, zog
wahrscheinlich von Ravensburg dahin, und machte sich um
1459 1499 als Maler einen rühmlichen Namen. Sein gleichnamiger
Sohn behauptete ebenfalls als Maler Ruf, welchen die von ihm zu
Augsburg vorhandenen Bilder vollkommen bestätigen. Der Glanzpunkt
der Schule von Augsburg ist aber Hans Holbein III., der Sohn des
zweiten H. Holbein, über den wir an betreffender Stelle ausführlich
handeln werden. -Hier haben wir es nur mit Ambros Holbein, dem äl-
teren Bruder des H. Holbein III. zu thun. In früheren Werken nennt
man ihn Holbein des jüngeren Sohn, was einen Widerspruch erzeugte,
da unter H. Holbein jun. der berühmte Maler dieses Namens verstanden
wurde, welcher erst 1554 oder 1559 in England starb, während A111-
brosius schon 1517 Meister war. Da wir aber jetzt drei Hans Holbein
kennen, so erweiset sich die ältere Tradition, dass Ambrosius Holbein
der Sohn des jüngeren Hans Holbein war, als richtig.
Ambrosius Holbein begab sich mit seinem Vater Hans Holbein II.
nach Basel, wo derselbe bekanntlich das Rathhaus mit Malereien ver-
zierte. Er soll 1526 in Basel gestorben seyn, was wir bezweifeln, da
im alten Handwerksbuche der Stadt Augsburg ein Maler Hans Holbein
1524 unter den Todten eingetragen ist, und darunter der Grossvater
nicht wohl gemeint seyn kann. Ambrosius Holbein erscheint 1517 als
Mitglied der Zunft zum Himmel in Basel, mit dem Beisatze: "der Ma.
ler von Augsburg", und somit waltet darüber kein Zweifel ob. Man
findet auch nur in Basel Werke von ihm. Auf der öffentlichen Biblio-
thek sind zwei Gemälde. Sie stellen zwei Knaben in gelben Kleidern
vor, Bilder von naiver Auffassung, doch etwas Bach und stumpf in den
Formen, wie Dr. Waagen, Kunstwerke und Künstler in Deutschland II.
S. 280, behauptet. Ein drittes Bild des Künstlers wird irrig dem Sig-
mund Holbein beigelegt. Es stellt den leidenden Heiland dar, nach
A. Dürerts bekanntem Holzsthnitte gemalt. Dann sind auf der Bibliothek
in Basel auch vier Handzeichnungen mit dem Monogramme. Sie sind
mit sicherer Hand leicht hingeworfen und mit wenig Farben ausge-
arbeitet. Das fragliche Monogramm deutet U. Hegner, Hans Holbein
der jüngere S. 41, zuerst auf Ambros Holbein. Auch Christ (Monogr.-
Erkl. S. 93) gibt ein ähnliches Monogramm, aber viel grösser. Er sagt,
man finde es auf alten Handrissen und auf Holzschnitten mit der Jahr-
zah11517 in Basel gedruckt, anscheinlich von einem Meister der Hol-
beiiüschen Schule. Diese Holzschnitte dürften von A. Holbein selbst
herrühren, was aber von anderer Seite verneint wird. Wir halten sie
für eigenhändige Arbeiten des Meisters, welcher hierin als Vorgänger
des Hans Holbein III. erscheint.
1) Titeleinfassung mit dem Bilde der Verläumdung des Apelles,
und oben mit der Schlacht des Arminius gegen Varus. Mit dem Zei-
chen und der Jahrzahl 1517, fol. Benutzt zu C. Cypriani Opera.
Basileae 1521, dann zu „Desid.Erasmi RoterocLAdagia. Basileae1523",