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einzeln stehende Figuren mit schönen Symbolen und landschaftlichen
Hintergründen. H. 6 Z. 2 L. Br. 7 Z. 3 L. Die Abdrücke vor den
landschaftlichen Gründen sind sehr selten. Auf einigen Blättern findet
man das Monogramm des Künstlers. Es kommt aber auch auf anderen
allegorischen Darstellungen, so wie auf Portraiten und kleinen histo-
rischen Bildern vor. Besonders zu erwähnen sind die Büsten des De-
mokrit und Heraklit, und zwei Blätter mit spielenden Genien und grossen
Vasen im Hintergrunde. Unter den von Houbracken radirten Bildnissen
ist jenes des Operateurs Jakob Sasbout Souburg in Dortrecht, nach
J. de Baan, sehr geistreich behandelt, und selten zu finden. H. 13 Z.
2L. Br.9Z.2L.
577- Unbekannter italienischer Meister, welcher um 1550 gelebt
f KAI zu haben scheint. Das erste Zeichen fand Bartsch P. gr,
XV. p. 543 auf einem Kupferstiche, welcher in Etwas an
die Weise des Marc Anton erinnert. Der Goldschmied Andreas Huber,
welcher ebenfalls seine Stelle findet, kann der Träger dieses Mono-
gramms-nicht seyn, und auch Abraham Heckius dürfte kaum einen
Anspruch machen können. Bartsch scheint einen italienischen Künstler
zu vermuthen, und beschreibt folgendes Blatt:
Die allegorischen Figuren der Malerei und Architektur. Erstere,
ein nacktes Weib mit Mantelumwurf, sitzt in der Mitte, und zeichnet
mit der Linken auf das Blatt, welches die Rechte hält. Neben dieser
Frau, rechts vorn, sitzt ein anderes Weib mit einem Maasstab in der
rechten Hand, während es mit der anderen den Mantel anzieht. Links
ist ein Genius mit Palme und Lorbeer, und unten steht das Zeichen_
H.3Z. Br.4Z.8L.
Das zweite Zeichen soll sich auf einem Titelblatte mit allegdrischen
Figuren finden. Wir haben nur eine oberflächliche Nachricht von die-
sem Blatte, es wurde uns aber als Werk des von Bartsch erwähnten
Monogrammisten bezeichnet.
678- Adolph Hoefiler, Landschaftsmaler von Nymphenburg, machte
seine Studien an der Akademie in München, undwahlte
dann die Natur zur Lehrmeisterin. Im Jahre 1854 sahen
wir auf dem Münchener Kunstvereine ein Gemälde, welches
eine tropische Landschaft auf Ouba vorstellt. Es führt uns vor eine
Pfianzerwohnung unter Bäumen. Höffler unternahm Reisen, und be-
suchte auch Cuba, so dass seine tropischen Landschaften nicht aus der
Phantasie geschöpft sind. Gegenwärtig befindet er sich in München.
679. Andreas Huber, Goldschmied, war um 1560-1600 in Lands-
hut thatig. Er hatte den Ruf eines tüchtigen Meisters, wir
.141 wissen aber überdiess nur, dass er eine Folge von sechs Blät-
tcrn mit Goldschmieds-Verzierungen in qn. 8. gestochen habe. Sie
zeigen im Laubwerk vierfüssige Thiere und Vögel, welche aber besser
gezeichnet, als gestochen sind. Diese Blätter tragen obiges Monogramm,
welches aber von jenem des Abraham Heckius unterschieden werden
muss. Letzterer arbeitete mit grosser Sicherheit, und gehört zu den
vorzüglichsten Künstlern seines Faches.
680. Unbekannter Maler, Welcher um 1623 in Deutschland thätig
war. Wir sahen Zeichnungen von seiner Hand, wovon
M I6 Z3 eine das Monogramm und die Jahrzahl 1623 trägt. Diese
Zeichnungen sind historischen Inhalts, mit der Feder umrissen und
leicht ausgetuseht. Unser Monogrammist scheint Glasmaler gewesen zu
seyn, und stammt wohl aus der Familie der Hebenstreit in München.