322
665.
spruch damit er dem Maler sein Valete dedicirt) und ein kürzeres von
Endres Herreisen (Danksagung des Malers für das Valete) abgedruckt
1st. Darunter steht: Cum gratia et Privilegio Cesarene Jllajestatis. I Ge-
druckt zu Nürnberg durch Katharinam Gerlachin vnd Johans vom Berg
Erben MDLXX V1. fol. Dieses Bildniss wurde auch bei einem zweiten
Blatte zur Erinnerung an den Tod des Hans Sachs zu Grunde gelegt,
aber ohne sklavische Nachahmung. Die Verzierungen der Schrifttafel
sind ganz anders. Man sieht hier in der Mitte einen Cherub, links
und rechts Rosen und Festons. Auch die Verse weichen ab:
Als nach Christi geburt
Fünlfzehnhundert gezelet wurd 4521:. dzc.
Umb fünf? vhr nach mittag verschied Hans Sachs die. die.
Anno Domini M. D. LXXVI.
H. der Platte 10 Z. 11 L. Br. 8 Z. 4 L.
Dem A. Herneysen begegnen wir zum letztenmale 1613. In (liesem
Jahre renovirte er den grossen Altar in der St. Sebalduskirche zu
Nürnberg. Weiter unten N0. 672 machen wir auf eine Radirung auf-
merksam, welche wahrscheinlich, dem Herneysen angehört.
665. AllgllSüll HiTSVIJgOI? Bartsch P. gr. IX. pag. 81 beschreibt
drei Blätter von diesem Monogrammisten, geht aber
I ä g 8 auf keine Deutung des Zeichens ein. Heller, Hand-
buch, 2. Aufl. Leipzig bei R. Weigel, S. 311 fand
ßYHea aber einen Abdruck des Bildnisses des Theophrastus
Paracelsus von 1540, auf welchem ein gleichzeitiger Johann Baysius von
Hassfurt handschriftlich bemerkt hatte, dass Augustin Hirschvogel dieses
Bildniss zu Laibach nach dem Leben gefertiget und abgedruckt habe.
Heller schreibt daher dieses, und ein anderes Portrait des Theophrastus
von 1538 unbedingt dem A. Hirsvogel zu. Letzterer lebte 1540, und
vielleicht schon früher allerdings in Oesterreich, und er durchreiste das
Land nach allen Richtungen. Er konnte das Bildniss des Theophrastus
wohl gezeichnet haben, da dieser ebenfalls ein Wanderleben führte, im
Jahr 1540 lebte aber der weltbekannte Arzt in Salzburg auf seinem
Stübchen im Wirthshause zum weissen Ross. Gestochen sind indessen
die beiden Bildnisse des Paracelsus von A. Hirsvogel sicher nicht.
Heinecke berichtet, dass das unten erwähnte in Holz geschnittene Bild-
niss des Paracelsus von Albert von der Helle gefertiget sei, dessen
Bildniss Heinrich Aldegrever 1538 gestochen habe. A. von der Helle
war aber Stadtrichter in Soest, und wurde 1510 geboren, während Hei-
necke seinen A. von der Helle 1500 in Regensburg geboren werden
lasst. Dieser Schriftstelle dürften indessen nicht so Unrecht haben.
Aus Regensburg stammt der Maler Abraham Hell oder A. del Hell,
welcher in Augsburg, und un1 1576 wieder in Regensburg arbeitete.
Er malte historische Darstellungen und Bildnisse, vielleicht auch den
Theophrastus. Der Formschneider lebte vermuthlicli in Göln, da das
Bildniss in ein daselbt 1566 gedrucktes Werk gehört. Es ist Copie
nach dem Stiche, und obwohl späteres Machweirk, könnte doch die
frühere Jalirzahl mit dem Monogramme beibehalten werden seyn Für
den Kupferstecher haben wir keinen Namen, wenn Augustin Hirsvogel
und Abraham Hell zurückgewiesen werden sollten.
1) [B. 1.] Aureoli Iheophrasti ab Hohenheim effiyies sue aetatis 45.
Halbe Figur in Profil nach rechts. Oben steht: Alterius mm sit qui
suus esse potest. Im Rande ist obige Schrift, und in der Mitte unten
das Zeichen mit der Jahrzahl 1538. H. 5 Z. 3 L. Br. 3 Z. 91], L.
2) [B. 2.] Effigies Aureoli Theophrasti ab Hohenheim sue aetatis 47.
Halbe Figur in 3]. Ansicht nach links. Der Doctor hält mit beiden
Händen ein grosses Schwert. Unten an einem Steine ist obige Schrift,