Volltext: A - CF (Bd. 1)

664. 
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Windfahnen mit einer vorstehenden quadratischen Platte mit dem oben 
quer hinauf reichenden schmalen, verlängerten Fange. Im zweiten 
Drucke bemerkt man an einem der Pfeiler des Brunnens das dritte 
Zeichen mit Excudvit, und rechts nach oben steht: Integerrimo Viro ] D. 
Laurentio Heylmans ad S. Andrelam Ecclesiastael. Adrian Huber. 1 DD. 
Ano l 1584 l. 
Zani glaubt, diese treffliche Copie dem J eronymus Wierx zuschreiben 
zu müssen, allein die Copie dieses Meisters ist nicht so täuschend. Die 
Windfahne in derselben hat zwei Spitzen, und im zweiten Drucke steht 
an einem Steine: IHW. zE. 1566. Die Platte besass A. Huberti nicht. 
Dagegen erschien bei ihm eine von I-I. Wierx gefertigte Kupferstich- 
Oopie des Holzschnittes von Dürer, welcher die Messe des hl. Gregorius 
vorstellt, B. N0. 123. Sie hat den Namen des Copisten (Hye. Wierim). 
und an das oben gegebene dritte Zeichen fügt sich der Name mit 
EXCVDIRAo. 1585. Diese Oopie ist dem Bischof Johannes Hauchinus 
von Mecheln dedicirt. H. 11 Z. und 6 L. Rand, Br. 8 Z. 
Dem A. Huberti schreibt ferner Malpe, Notices 8m. I. 330, eine 
Folge von 12 Blättern nach M. de Vos zu. Sie stellen die zwölf M0- 
nate in ländlichen Scenen vor, und enthalten vielleicht dieselben Dar- 
stellungen, welche C. de Passe sen. in kleinen Ovalen gestochen hat. 
664. Andreas Herneysen, auch Herneyssen, Harreisen und irrig 
Horneiser genannt, war ein Nürnberger von Ge- 
burt, und begann um 1570 seine Laufbahn als 
  Maler. Seine Jugend -Geschichte ist unbekannt, 
j 5' 7, wir sahen aber im Kunsthandel ein Bild aus der 
 Leidensgeschichte des Herrn, welches das erste 
Zeichen trägt, und zu den frühesten Werken des 
I j 7 6 Meisters gehören dürfte. Es ist darin noch ein 
Nachklang der Dürefschen Schule ersichtlich, die 
Färbung aber nicht angenehm, in's Dunkle gehend. Im Jahre 1576 war 
er mit der Ausmalung der Klosterkirche zu Aldersbach in Niederbayern 
beschäftiget, seine Malereien mussten aber später (1720) jenen der bei- 
den Asam weichen. Die Deckengemälde des Domes in Würzburg, welche 
der Künstler 1580 im Auftrage des Domkapitels begann, sind ebenfalls 
zerstört, da der Dom einen Umbau erlitt. I-Ierneysen wurde 1578 in 
die St. Lukas-Bruderschaft zu Würzburg aufgenommen, scheint aber 
nach einigen Jahren wieder nach Nürnberg zurückgekehrt zu seyn. 
Bei der im Jahre 1587 stattgefundenen Restauration des schönen Brun- 
ncns daselbst bemalte er die herrlichen Figuren, mit welchen S. Schon- 
hofer den Brunnen geziert hatte. Inzwischen malte aber Herneysen 
auch Bildnisse. Ein solches des Hans Sachs ist auf der Bibliothek zu 
Wolfenbüttel, und ein zweites Bildniss dieses Dichters besass der kgl. 
preussisehe Minister von Nagler in Berlin. Es ist mit dem zweiten 
Monogramme versehen, und durch die seltene Radirung von Jost Am- 
man bekannt, B. N0. 19, C. Becker N0. 116. Herneysen hatte den 
Dichter 1576 in einem mit Pelz verbrämtexi Recke gemalt, und der 
Greis mit grossem ehrwürdigen Barte ist von vorn gesehen. Unten auf 
einer Tafel sind Reime in drei Columnen: 
Zwai monat ein vnd achzg Jor alt, 
War ich Hans Sechs in der gestalt, dzc. dm. 
Anno Domini M. D. LXXVI. 
In der Mitte der Schrifttafel steht  und auf unbeschnittenen 
Exemplaren ist oben der Name HANS SACHS gedruckt. H. der Platte 
12 Z. 2-3 L. "Br. 8 Z. 5 L. 
Zu diesen Abdrücken gehört ein gedruckter Bogen, auf welchem 
innerhalb einer Bordure ein Gedicht von Hans Sachs (Hans Sachsen
	        
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